Hockenheim. Verschiedene Düfte liegen in der Luft: Frisch gebackenes Brot, der markante Geruch von Käse verschiedenster Variationen, im Ofen knusprig werdender Flammkuchen oder der lieblich feine und unverwechselbare Duft von Lavendel. Dazu ertönt aus den Lautsprechern legere Musik in fremder Sprache, die förmlich zum Schlendern über den Hockenheimer Zehntscheunenplatz einlädt. Der französische Markt „Le Marché Gourmand“ ist zwar erst seit einigen Stunden eröffnet, doch mit seinen zahlreichen Ständen voller landestypischer Spezialitäten herrscht bereits am Freitagmittag eine Atmosphäre, wie man sie sonst nur aus dem Land der Genießer und Lebenskünstler kennt.
Pünktlich zum Start verzogen sich an diesem Freitag die Gewitterwolken und die Sonne zeigte kurzzeitig ihr strahlendes Gesicht. Mehr und mehr füllte sich der Markt. Familien und Besucher sämtlicher Altersklassen, die teilweise mit für Frankreich typischen Kopfbedeckungen wie der Baskenmütze kamen, erkundeten noch vor der offiziellen Eröffnung das vielschichtige Angebot. Es wurde probiert: Ob dunkles oder helles Baguette, harter oder weicher Käse und erlesen feine Weine aus den Regionen der „Grande Nation“. Wer noch nicht über die großen Märkte in Paris, Bordeaux oder Marseille geschlendert ist, lernt spätestens hier das besondere Flair des „Savoir vivre“ kennen.
Bereits im vergangenen Jahr lockte der „Marché Gourmand“, der seinem Namen absolut gerecht wird, über 4500 Besucher in die Rennstadt. Damals noch unter massiven Corona-Restriktionen kann die französische Lebensweise in diesem Jahr in den vollsten Zügen genossen werden.
© Norbert Lenhardt
Birgit Rechlin vom Hockenheimer Marketing-Verein (HMV) hofft vor allem auf beständiges Wetter: „Das rundet die Atmosphäre natürlich optimal ab. Wir wollen ein Stück Frankreich nach Hockenheim bringen. ’Le Marché Gourmand’ ist auch eine Brauchtumsveranstaltung, um die Freundschaft der beiden Nationen zu feiern, genauso wie die Verbundenheit mit unserer Partnerstadt Commercy.“
Für die Organisation einer solchen Veranstaltung bedarf es Zeit und vor allem Kommunikation. Hierbei war Hervé Mangonaux, Vorstandsmitglied beim HMV, ein entscheidender Faktor. Dank seiner Sprachkenntnisse mit fließend Deutsch und Französisch war er das verlässliches Bindeglied zwischen den Standbetreibern und den Organisatoren.
„Wichtig ist uns die Authentizität. Unsere Marktbetreiber bieten original französische Produkte an, kennen sich untereinander schon seit Jahren und bringen genau den Flair mit nach Hockenheim, der diesen Markt ausmacht“, so Mangonaux.
Gleichzeitig behalten die Organisatoren aber auch einen regionalen Bezug bei. Beim „Petit Déjeuner“ am Samstag und Sonntag ab 10 Uhr stammt die angebotene Produktpalette sowohl aus Frankreich als auch aus der hiesigen Kurpfalz. Gleiches gilt für die musikalische Gestaltung mit dem Hockenheimer Hohner-Akkordeon-Orchester und französischen Chansonsängern.
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Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg ging bei der offiziellen Eröffnung am späten Freitagnachmittag auf die deutsch-französische Freundschaft ein und lobte die Helfer und das Angebot des „Marché Gourmand“: „Dieses Wochenende kann man in Hockenheim schlemmen und genießen wie Gott in Frankreich. Allen Helfern und Beteiligten gilt ein großer Dank. Fühlen Sie sich wohl“. Für die beiden kommenden Tage rechnen die Organisatoren mit vielen Besuchern, die den französischen Lebensstil kennen- und liebenlernen können.
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