Bilanz 2023

Freude über mehr junge Feuerwehrleute im Rhein-Neckar-Kreis

Unwetter und Starkregenereignisse haben im Jahr 2023 für mehr Feuerwehreinsätze im Rhein-Neckar-Kreis gesorgt. Doch es gab auch eine positive Entwicklung: Die Jugendfeuerwehren vermelden einen positiven Trend.

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Der Brand einer Lagerhalle auf dem Gelände des früheren Baustoffhandels Noba im März 2024 bekämpfen mehrere Wehren des Rhein-Neckar-Kreises. © PR-Video

Rhein-Neckar-Kreis. Kreis. Dass man Statistiken nicht blind vertrauen sollte, ist eine Binsenweisheit. So lohnt auch ein genauer Blick auf die Jahresstatistik 2023 der Feuerwehren im Rhein-Neckar-Kreis. Denn auf den ersten Blick könnte man meinen, das Jahr sei im Vergleich zum Vorjahr ruhiger verlaufen. Dennoch mussten die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis zu 1060 Bränden oder Explosionsereignissen (2022: 1323), darunter 46 Großbrände (2022: 90) und insgesamt 3 730 technischen Hilfeleistungen (2022: 4533) ausrücken.

Udo Dentz hat als Leiter des Amts für Feuerwehr und Katastrophenschutz im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis einen sehr guten Überblick über die Entwicklung des Einsatzgeschehens. So sind ihm zufolge die Zahlen bei den technischen Hilfeleistungen stets schwankend, was oft mit dem Wetter zusammenhängt.

Unwetter und Starkregen sind für mehr Feuerwehreinsätze verantwortlich

Unwetter und Starkregenereignisse ziehen zum Beispiel eine höhere Zahl an Feuerwehreinsätzen nach sich. Davon gab es im vergangenen Jahr weniger als 2022. Die Statistik verzeichnet für 2023 insgesamt 419 Einsätze im Zusammenhang mit Hochwasser/Unwetter (2022: 1116). Trotz der insgesamt geringeren Zahl an Einsätzen standen 2023 übrigens mehr gerettete Personen (1128) als im Vorjahr (1084) zu Buche.

Relativ stabil blieb die Zahl der aktiven Mitglieder bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis. Die Jahresstatistik 2023 weist 4378 aktive Mitglieder aus, was im Vergleich zum Vorjahr nur einen leichten Rückgang (minus 31) bedeutet. Erfreulich ist dagegen weiter die Entwicklung bei den weiblichen Feuerwehrangehörigen: Hier ist eine erneute Steigerung um 32 Frauen auf aktuell 545 zu verzeichnen.

Bei den Jugendfeuerwehren hält der positive Trend ebenfalls an: Hier vermeldet das Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz 2179 Angehörige, Ende des Jahres 2022 waren es 1946 gewesen - das bedeutet eine Erhöhung um zwölf Prozent. „Wir beobachten nicht nur erfreut einen Mitgliederzuwachs beim Nachwuchs, sondern auch vermehrt Seiteneinsteiger, die mit Anfang oder Mitte 30 das Ehrenamt bei der Feuerwehr für sich entdecken und darin Sinn sehen, anderen Menschen in Not zu helfen“, sagt Kreisbrandmeister Dentz.

Brände, Explosionen, Tierrettung: Viel zu tun für die Feuerwehren im Kreis

Zurück zur Jahresstatistik: Neben den Einsätzen, die durch Brände und Explosionen ausgelöst wurden, rückten die Wehren auch zu 131 Tierrettungen (2022: 104) aus. 1039 Menschen konnten bei den technischen Hilfeleistungseinsätzen gerettet werden (2022: 918), 89 Menschen bei Bränden (2021: 166). Allerdings gab es dabei vier Tote zu beklagen.

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Die Anzahl der Fehlalarmierungen blieb 2023 mit 1204 fast gleich (Vorjahr: 1209), wobei davon ein Großteil (683) auf das Konto von Brandmeldeanlagen gehen. Die Zahl der böswilligen Alarmierungen stieg von 21 auf 49 an.

Neben den insgesamt 96 Freiwilligen Feuerwehrabteilungen sorgen im Rhein-Neckar-Kreis übrigens auch acht Werkfeuerwehren für die Sicherheit der Bevölkerung sowie der Unternehmen. 280 haupt- und nebenberufliche Feuerwehrleute (2022: 276) waren im vergangenen Jahr unter anderem bei 87 (62) Bränden und Explosionen sowie 344 (257) technischen Hilfeleistungen im Einsatz.

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