Hockenheim. Der Gemeinderat war am Mittwochabend einstimmig für den Abschluss der Verträge zum Einstieg der privaten Investorengruppe in die Hockenheim Ring GmbH. Die Emodrom Group Holding besteht aus der Assenheimer Gruppe (Heilbronn), der Timbra Group (Worms), der Unternehmensgruppe Dünkel (Schemmerhofen bei Biberach), der Paravan GmbH (Heidelberg) sowie der Wirth Gruppe (Waghäusel). Oberbürgermeister Marcus Zeitler erinnerte an die Informationsveranstaltung in der Stadthalle vor einem Jahr und die darauffolgende Zustimmung des Gemeinderats zur Übertragung von 74,99 Prozent der Anteile an das Joint Venture der fünf Unternehmen.
Die Familie Arnold wird derzeit nicht in die Kooperation einsteigen, da das Unternehmen den Fokus aktuell auf der Etablierung der neuen Marke „NextG“ legen möchte. „Der Hockenheimring verfügt mit der aktuellen Investorengruppe und der Stadtspitze über hervorragende Partner, die den Standort mit Kompetenz und Weitblick in eine sichere Zukunft führen werden“, hatte Roland Arnold auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt. Für die Stadt Hockenheim „hätte es in dieser Kombination aus Erfahrung und Visionen nicht besser kommen können“. Für die Entscheidung, sich aktuell nicht aktiv zu engagieren, seien „ausschließlich strategische Erwägungen maßgeblich gewesen“, Uneinigkeit und finanzielle Unsicherheiten habe es von Seiten Arnolds „auf keinen Fall gegeben“. Unter dem Namen Arnold NextG GmbH setzt das Unternehmen die Technologien für das autonome Fahren um. Der Hockenheimring bleibt dafür das ideale Test- und Entwicklungsfeld.
Der Notartermin soll schnell folgen
Dr. Christoph Rung von der Mannheimer Wirtschaftskanzlei Rittershaus erläuterte in der Sitzung, dass es durch den Nichteinstieg von Arnold keine wesentlichen Vertragsänderungen gebe. Im Juli vergangenen Jahres hatte der Kaufpreis noch bei 5,85 Millionen Euro gelegen, bei einem Vollzug der Transaktion zum jetzigen Zeitpunkt sind es 7,36 Millionen Euro. Das ist das Ergebnis einer umfangreicheren Aktualisierung der Unternehmensbewertung. Auf der Grundlage der mittlerweile vorliegenden Bewertungsgutachten lassen sich nun zudem die steuerlichen Auswirkungen betragsmäßig beziffern.
Mit dem Gemeinderatsbeschluss vom Juli vergangenen Jahres war einer Zuzahlung der Gesellschafter in die Kapitalrücklage der Hockenheimring GmbH zugestimmt worden, um die Ausschüttung des Spitzkehrengrundstücks an die Stadt ohne Gegenleistung zu ermöglichen. Auf Stadt und BMC sollte damals ein Zahlungsbetrag in Höhe von 1,29 Millionen Euro entfallen, auf die private Hockenheim-Ring Holding GmbH eine Zahlung von 3,86 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium hatte bereits im Sommer vergangenen Jahres die fördermittelrechtliche Unbedenklichkeit des geplanten Vorgehens bestätigt.
Zeitler freute sich über die umfangreichere Aktualisierung der Unternehmensbewertung und den daraus resultierenden Mehrerlös von 1,5 Millionen Euro. Man habe „ein hervorragendes Ergebnis für den Ring abgeliefert“. Nach der Entscheidung des Gemeinderats werde man nun so schnell wie möglich um einen Notartermin ersuchen. „Ein gutes Zeichen nach außen“, lobte der Rathauschef: „Verwaltung, Gemeinderat und Investoren haben in den vergangenen sechs Jahren hervorragende Arbeit geleistet.“
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