Hockenheim. Mit einem Rundgang durch die Ausstellungsräume und einer „Reise“ durch ihre Schaffensphasen möchte Gisela Späth ihr 45-jähriges Jubiläum mit Kunstliebhabern und interessierten Besuchern feiern. Zu sehen sind neue Arbeiten aus der Serie „Bildmeditationen über das Unvollkommene, die Freiheit und die gemeinsamen Denkverbindungen von Bild, Musik und Sprache“ sowie ausgewählte Werke aus früheren Schaffensphasen.
In dem Haus von 1929 mit wechselvoller Geschichte eröffnete Gisela Späth 1977 ihr Atelier mit Galerie und Kunstschule. Für den Traum von Wohnen und Arbeiten an einem Ort wurden nach dem Kauf des Hauses umfangreiche Baumaßnahmen vorgenommen. Der Altbau wurde als Wohnbereich hergerichtet, im Anbau Platz geschaffen für Atelier, Brennraum und Materialraum für Keramik und Galerie sowie im Kellergeschoß ein Kursraum für Kinder und Erwachsene.
Seitdem fand über 15 Jahre eine intensive Kurstätigkeit in diesem Hause statt sowie bis heute eine jährliche Ausstellung mit eigenen Arbeiten. Die thematische Ausrichtung war im Laufe der 45 Jahre einem Wandel unterworfen. Mit abstrakten Bildern im Gepäck zog Gisela Späth 1973 mit ihrer Familie nach Hockenheim. Mit neuen Eindrücken änderten sich ihre Malthemen. Zunächst wurden die Rheinauen zu ihrem malerischen Thema. Parallel dazu begann ihre intensive Keramikphase.
Malerei und Keramik
Experimentelle, handgebaute Gefäßplastiken, gefaltet, gerissen, den Formen der Natur nachempfunden. Während der Neugestaltung ihres Gartens entstand eine andere Bildserie, Blumenaquarelle in vielfältiger Form. In den 1990er Jahren faszinierte sie das Thema „Wald“ als Beispiel für den Kreislauf des Lebens, das Werden und Vergehen. Auch in den keramischen Arbeiten war das Thema „Wald“ auf verschiedenste Weise sichtbar. Zylinderförmige Gefäßplastiken bekamen Strukturen von Baumrindenabdrücken. Mit Formen, aufgesetzten Strukturen, Engoben und entsprechenden Glasuren wurden Baumstämme plastisch nachempfunden.
Mit der Rückkehr in den Lehrberuf trat das keramische Arbeiten in den Hintergrund, während die Malerei neue Impulse bekam. Ein Gaststudium an der Fachhochschule für Gestaltung und Seminare bei dem Künstlerduo Evelin Grohmann und Ilse Kersten führten wieder auf den Weg der Abstraktion. Bis heute steht experimentelles Arbeiten mit verschiedenen Materialien im Mittelpunkt ihrer Arbeitsweise.
Während der 45 Jahre AtelierGalerie konnten sich auch andere Künstler und Musiker präsentieren, so bei der diesjährigen Nacht der Musik der Harfenist Simon Foerster und sein Gesangskollege George Williams. Seit vielen Jahren zeigt eine Bildserie von Späth einen experimentellen Bezug zur Musik, beispielsweise in dem Bild der aktuellen Ausstellung „O Fortuna“, der Komposition von Orff nachempfunden.
Eröffnung ist am Freitag, 14. Oktober, 17 bis 20 Uhr in der Karlsruher Straße 40. Weitere Öffnungszeiten sind am Samstag, 15. Oktober, von 16 bis 18 Uhr sowie am Freitag, 21. Oktober, von 17 bis 20 Uhr sowie am Samstag, 22. Oktober, von 14 bis 16 Uhr. gs
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-gisela-spaeth-feiert-jubilaeum-ihrer-galerie-in-hockenheim-_arid,2006101.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html