Zweckverband Wasserversorgung - Dieter Gummer bei der Verbandsversammlung verabschiedet / Neue Leitung gewählt

Gunther Hoffmann übernimmt

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Andreas Wühler
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Verbandsrechner Volker Müller (v. l.), Marcus Kube und Thomas Wünsche vom Wasserwerk, Verbandsschriftführer Reiner Lenz, Bürgermeister Stefan Weisbrod, Oberbürger-meister Marcus Zeitler, Bürgermeister Gunther Hoffmann und Bürgermeister Uwe Grempels bei der Verabschiedung von Dieter Gummer (Dritter von rechts). © Verband

Der Bürgermeister von Neulussheims Gunther Hoffmann folgte als Verbandsvorsitzender auf Dieter Gummer, der zuvor von den Mitgliedern des Zweckverbandes Wasserversorgung Südkreis Mannheim verabschiedet wurde. Neben dem Wechsel an der Verbandsspitze, auch die stellvertretenden Vorsitzenden wurden neu gewählt, stand die Verabschiedung des Wirtschaftsplans für das kommende Jahr im Mittelpunkt der Verbandsversammlung.

Eigentlich hätte der ehemalige Hockenheimer Oberbürgermeister Dieter Gummer schon auf der vergangenen Verbandsversammlung verabschiedet werden sollen, der Anschlag auf ihn machte dies aber unmöglich. Dennoch, ohne eine Würdigung wollten die Mitglieder Dieter Gummer nicht gehen lassen, weshalb Gunther Hoffmann die Ehrung nun nachholte.

Seit 15 Jahren hatte Dieter Gummer dem Verband angehört, davon die letzten sechs Jahre als Vorsitzender. Ende August ging er in den Ruhestand, womit auch seine Mitgliedschaft erlosch.

„Der Wasserzweckverband ist das Wichtigste, was uns verbindet“, stellt Hoffmann unter dem beifälligen Nicken der Verbandsmitglieder aus Hockenheim, Altlußheim, Neulußheim und Reilingen fest. Zwar gebe es innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft viele Berührungspunkte, doch Trinkwasser sei mit das höchste Gut.

Hoffmann erinnerte an eine Fahrt des Verbandes, bei der andere Wasserwerke im Land angeschaut wurden. Dabei habe er erfahren, dass nicht nur Bodenseewasser, sondern auch Wasser aus der Donau in Baden-Württemberg zu Trinkwasser aufbereitet werde. Was ihm vor Augen geführt habe, „in welch glücklicher Lage wir sind, unser Trinkwasser für über 40 000 Menschen selbst fördern zu können“. Selbst in den vergangenen beiden heißen Sommern hätte es keine Probleme mit der Förderung gegeben.

Allerdings, für einwandfreies Trinkwasser muss ein großer Aufwand betrieben werden, hielt Hoffmann fest und erinnerte an die Investitionen in die neuen Filterkessel, die Steuerung der Pumpen und viele weitere Maßnahmen, die das Wasserwerk am Laufen halten. „Sie haben den Verband auf einen guten Weg gebracht“, dankte Hoffmann Dieter Gummer und rühmte das hiesige, einwandfreie Trinkwasser von höchster Qualität.

Mit viel Engagement habe Gummer in den vergangenen sechs Jahren den Verband geführt und weiterentwickelt, fasste Hoffmann zusammen und lenkte über zum Abschiedsgeschenk, das angesichts der Laudatio nur Wasser im Sinn haben konnte.

Er überreichte dem scheidenden Verbandsvorsitzenden einen Soda-Streamer – „er spart nicht nur das Wasserschleppen, sondern unterstreicht auch die Trinkwasserqualität“, betonte Hoffmann.

Bei der Gelegenheit konnte sich der Neulußheimer Bürgermeister einen Vergleich nicht verkneifen: In den Kommunen des Zweckverbandes kostet der Kubikmeter Wasser, sprich 1000 Liter Trinkwasser, unter 1,50 Euro. Für diesen Preis bekommt man im Handel gerade mal einen Liter Cola.

Dieter Gummer fasste sich in seinen Dankesworten kurz, wie auch die angenehmen Verbandsversammlungen stets gewesen seien – ohne Politisieren, einzig auf die Frage konzentriert, wie der Verband voranzubringen sei. Immerhin sei es ein Lebenselixier, das die vier Kommunen verbinde. Dem Abschied folgte die Neuformation. Oberbürgermeister Marcus Zeitler schlug, der bisherigen Praxis folgend, Bürgermeister Gunther Hoffmann, der Dienstälteste in der Runde, als neuen Verbandsvorsitzenden vor. Diesem Vorschlag folgte die Versammlung einstimmig, sodass Gunther Hoffmann durch die weitere Sitzung als Vorsitzender leitete.

Neuer Windkessel wird installiert

Die gängige Praxis, die Bürgermeister an der Verbandsspitze nach ihren Dienstjahren zu sortieren, wurde bei der Wahl der Stellvertreter fortgesetzt, die alle eine Stufe aufrückten: Stefan Weisbrod, Reilingen, wurde zum ersten Stellvertreter, Uwe Grempels, Altlußheim, zum zweiten und Marcus Zeitler, Hockenheim, zum dritten Stellvertreter gewählt. Wobei die Dienstjahre innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft ausschlaggebend sind, wie Oberbürgermeister Zeitler erläuterte, ansonsten hätte er die Nase vorn. Doch in Hockenheim kommt er erst auf gut 100 Tage im Amt.

Verbandsrechner Volker Müller stellte der Versammlung den Wirtschaftsplan 2020 vor. Dieser hat im Erfolgsplan ein Volumen von rund 1,36 Millionen Euro, im Vermögensplan von gut 580 000 Euro. Der größte Einnahmeposten ist die von den Verbandsgemeinden aufzubringende Kostenumlage, die sich nach dem Wasserbezug berechnet. Es sind 1,3 Millionen Euro veranschlagt, denen gut 300 000 Euro an Wasserentnahmeentgelt entgegenstehen. Gut 400 000 Euro entfallen auf den Materialaufwand, davon gut die Hälfte für Strom und Gas. Erwähnenswert sind geplante Einnahmen von rund 30 000 Euro als Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage. Beim Erfolgsplan ist lauf Verbandssatzung ein Gewinn oder Verlust nicht vorgesehen.

Im Vermögensplan ist eine Darlehensaufnahme von 300 000 Euro eingeplant, gleichzeitig sollen 252 000 Euro getilgt werden. Für Investitionen sind rund 300 000 Euro veranschlagt.

Zum Ende des Jahres 2020 wird der Verband eine Verschuldung von rund 4,8 Millionen Euro ausweisen. Dieser steht ein Sachanlagevermögen von, Stand 1. Januar 2018, 6,7 Millionen Euro gegenüber.

Im Wirtschaftsplan, der von der Versammlung einstimmig angenommen wurde, sind, wie Hoffmann beim nächsten Tagesordnungspunkt anmerkte, eine Planungsrate für den Aufbau einer Notwasserversorgung und 230 000 Euro für eine neue Windkesselanlage enthalten.

Der Windkessel hat im Wasserwerk die Aufgabe, bei einem Netzausfall in den Versorgungsleitungen für den notwendigen Druckausgleich zu sorgen. Eine Aufgabe, die der Kessel im Reilinger Werk seit dessen Inbetriebnahme Mitte der 1960er Jahre vorbildlich erfüllt. Doch er ist in die Jahre gekommen, wie ihm der TÜV bescheinigt, weshalb er ausgetauscht werden muss, wie Erich Schulz vom gleichnamigen Ingenieurbüro berichtet.

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