Hockenheim. „Hiermit wird Hockenheim ein Stückchen kinderfreundlicher und sicherer“, war sich der stellvertretende SPD-Vorsitzende Jakob Breunig sicher, als er seine Stellungnahme zur Montage von Berliner Kissen vor Kindertagesstätten abschloss, die die Sozialdemokraten im vergangenen Jahr beantragt hatten. Mit dem Beschluss des vorliegenden Pakets werde aktiv an vielen Kindertageseinrichtungen eine Reduktion der Geschwindigkeit erzwungen. Bei Einrichtungen, an denen keine Kissen angebracht werden, machen künftig Piktogramme auf die Situation aufmerksam. Verzichtet wurde auf die Anbringung der Bremsschwellen aus Kunststoff auf den Ausrückstrecken der Feuerwehr oder auf Straßenverläufen, die ohnehin eine Verlangsamung erreichen.
Im Technischen Ausschuss war für zwölf potenzielle Standorte besprochen worden, welche Maßnahme zur Verkehrsberuhigung zum Einsatz kommen soll, der finale Beschluss blieb dem Gemeinderat vorbehalten, berichtete Bürgermeister Matthias Beck. Die Kosten des Verwaltungsvorschlags hatten sich auf etwa 80.000 Euro belaufen, die vom Ausschuss abgeänderte Beschlussvorlage kommt auf rund 50.000 Euro. Berliner Kissen werden an folgenden Stellen angebracht: Friedrich-Fröbel-Kindergarten, Arndtstraße 2/1 (zwei Kissen), Kindergarten St. Josef, Schubertstraße 12/1 (vier), Friedrich-Heun-Kindergarten, Karlstraße 21 (zwei), Parkkindergarten, Dresdener Straße 8-12 (zwei). Verzichtet wird auf das Kissen in der Eisenbahnstraße auf Höhe des Gartenschauparks.
Zusatz-Piktogramm, weil die Querungshilfe nicht ausreicht
Piktogramme statt Kissen sieht der Beschluss vor für den Kindergarten Sonnenblume (Heiner-Fleischmann-Straße), den Friedrich-Heun-Kindergarten (Johann-Georg-Fuchs-Straße), die evangelische Kindertagesstätte Bossert (Heidelberger Straße 89), den Waldkindergarten (Heidelberger Straße 95), den Postillion-Kindergarten (Albert-Einstein-Straße 41) in Einstein-Straße und Hubäckerring sowie am Südstadt-Kindergarten/Postillion-Kindergrippe beim Pumpwerk. Verworfen wurden die Kissen-Standorte am Gartenschaupark in Eisenbahnstraße und Unterer Hauptstraße. Beim Kindergarten St. Maria (Fasanenweg 4) soll ein Piktogramm an der Querungshilfe im Hubäckerring installiert werden, da die Querungshilfe nicht ausreiche, um den Verkehr wirkungsvoll zu verlangsamen.
Jakob Breunig dankte den anderen Fraktionen für die Einigung auf die gemeinsame Stellungnahme, die er vortrug. Er betonte, dass Berliner Kissen und Piktogramme dem Schutz von Kindern und ihren Eltern dienten. Das sei aus Sicht des Gemeinderates deshalb notwendig, „da zu oft Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtet und die notwendige Sorgfalt an diesen Orten durch Fahrzeugführende nicht eingehalten wird“, sagte der SPD-Sprecher.
Anschaffungs- und Unterhaltungskosten gerechtfertigt
Der Weg zum Beschluss sei kein einfacher gewesen. Den Antrag habe die SPD vor der Klausurtagung 2024 eingereicht, im April sei er erstmals behandelt worden und statt zunächst drei beantragten Standorten seien im Verlauf alle Kindertageseinrichtungen sowie zwei Übergänge in das Landesgartenschaugelände im Technischen Ausschuss überprüft und bewertet worden. Breunig dankte den Mitgliedern des Ausschusses für eine lange, aber konstruktive Auseinandersetzung zu den einzelnen Orten und der Verwaltung für die Evaluation von Möglichkeiten. Die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten, auf die auch die Verwaltung vor der Beratung hingewiesen hatte, seien gerechtfertigt.
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