Sportflieger-Club Hockenheim

Hockenheimer Segelflieger blicken auf Saison mit verheerendem Brand zurück

Der Rückblick auf Streckensegelflugsaison 2023 bietet mit dem verheerenden Brand vom Juni bleibt für die Hockenheimer ein Wechselbad der Gefühle.

Von 
Marcus Oehler
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Hockenheim. Das Jahr 2023 war ein Wechselbad der Gefühle für den Sportflieger-Club Hockenheim. An Pfingsten begrüßten die Flugsportler 61 Teilnehmer zu ihrem 42 erfolgreichen Traditionswettbewerb nach der Corona- Pause. Kurz darauf ereilte sie die Schreckensnachricht: In der Nacht zum 19. Juni sind zwei Hallen bis auf die Grundmauern niedergebrannt.

„Sowohl der Wettbewerb als auch der Brand haben einiges an Zeit und Nerven gekostet und sicherlich konnte der eine oder andere schöne Flug dadurch nicht mehr stattfinden“, lautet die Bilanz des Vereins in einem Pressebericht. In der Saison 2023 wurden die Vereinsmeister des SFC Hockenheim im Streckensegelflug nach einer kürzeren Flugsaison in Hockenheim und Laibertingen, aber auch mit Überlandflügen in Italien und Frankreich ermittelt.

SFC-Clubmeister

1. Axel Spieler (Heidelberg), 6515 Punkte aus 20 Flügen.

2. Harald Bruder (Hockenheim), 3786 Punkte aus neun Flügen.

3. Axel Horn (Hockenheim), 3356 Punkte aus zehn Flügen.

4. Thomas Eisinger ( Hockenheim) 3310 Punkte aus 14 Flügen.

5. Ralf Marquetant (Reilingen), 2676 Punkte aus elf Flügen. zg

Die Siegerehrung nahm Harald Schindele im wieder eröffneten Vereinslokal „Sanni‘s SFC-Gaststätte“ vor. Für die Vereinsmeisterschaft wurden die besten zehn Flüge über 100 Kilometer in Europa gewertet. Vereinsmeister des Sportflieger-Clubs wurde nach 2022 erneut Axel Spieler aus Heidelberg.

Die größte geflogene Strecke der Einsitzerklasse von 644 Kilometern absolvierte Axel Spieler am 17. Juni mit einem Discus bt. Der Streckenverlauf führte nach Eichstätt auf die Ostalb und über die Schwäbische Alb nach Rottweil zurück nach Hockenheim. Die Dauer betrug sieben Stunden und 35 Minuten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 87 Stundenkilometern.

Die größte geflogene Strecke der Doppelsitzerklasse von 634 Kilometern absolvierten Axel Horn und Harald Bruder im Duo Discus XLT. Die Strecke führte am 17. Juni in den Bayrischen Wald (Cham) und wieder zurück. Die Dauer betrug sechs Stunden und eine Minute mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 106 Kilometern pro Stunde.

1167 Kilometer am Stück geflogen

Der Höhepunkt der Saison war der Vereinsrekord von Axel Spieler mit dem amtierenden Europameister Markus Frank im November in Namibia. Spieler, der in Vertretung von Axel Horn für das einmalige Flugerlebnis „Flying with the Champions“ eingesprungen ist, flog mit Markus Frank am 11. November die unglaubliche Strecke von 1167 Kilometern mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 156 Stundenkilometern.

Bei der Siegerehrung wurde ausführlich über das Fliegen in der Wüste berichtet. Die hohen Geschwindigkeiten über weite Strecken sind dort möglich, weil die Flieger die meiste Zeit in großen Höhen zwischen 3500 und 5500 Metern unterwegs sind. In diesem Höhenband sei die Luftdichte geringer und dadurch ist die Fluggeschwindigkeit am Boden wesentlich höher als die in der Höhe.

Interessant war auch, etwas über die Flugtaktik zu hören, etwa dass man so wenig wie möglich die Kurslinie verlässt, auch wenn schöne Cumulis mit ihren Aufwinden neben dieser stehen. Exakt nach einer halben Stunde wechselten sich die Piloten mit dem Fliegen ab. Eine Außenlandung, hohe UV-Strahlung und Gewitter müssten als Herausforderungen ständig beachtet werden.

Für die Saison 2024 können die Sportflieger wie auch Streckenflugpiloten vom Herrenteich begrüßen, die beim Wettbewerb „Großer Preis der Rennstadt Hockenheim“ gewertet werden. Die neue Flugsaison beginnt bei den Sportfliegern schon jetzt bei starkem Wind mit Hangflügen an der Bergstraße von Walldorf bis Darmstadt. zg

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