Mobilität

Hockenheimer Verwaltung rückt strombetrieben aus

Der Rathaus-Fuhrpark wurde auf E-Autos umgestellt. Ein Jahr wartete die Stadt auf sechs geleaste VW ID.3 Pro. Die Ladesäulen mit Ökostrom wurden von den Stadtwerken errichtet.

Von 
Matthias Mühleisen
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Eine flotte Flotte in einheitlichem Steingrau: Im Innenhof des Rathauses präsentieren Matthias Eustachi (v. l.), OB Marcus Zeitler, Christian Engel, Dr. Philipp Wesche, Volker Kreuzer (Stadtwerke) und Natascha Spahn fünf der sechs elektrischen VW ID.3 Pro der Stadtverwaltung. Im Hintergrund sind die von den Stadtwerken eingerichteten Ladesäulen ansatzweise zu erkennen. Der Hof wurde neu gepflastert. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Bei der Digitalisierung der Verwaltung fährt Hockenheim schon länger vorne mit, betont Oberbürgermeister Markus Zeitler. Nun ist auch das kommunale Fahren an sich auf einem zeitgemäßen Stand. Fünf steingraue Elektroautos der Marke Volkswagen sind seit Anfang des Jahres im Rathausinnenhof geparkt, um die Beschäftigten der Stadtverwaltung emissionsfrei zu ihren Einsatzorten zu bringen. Bei einem Pressetermin hat die Verwaltung die neue E-Flotte vorgestellt.

„Wir gehen mit großen Schritten voran“, sagte Marcus Zeitler und verwies darauf, dass neben den schmucken ID.3-Pro-Modellen der Fuhrpark mit einem weiteren baugleichen Fahrzeug strombetrieben unterwegs ist und in dieser Woche für den Friedhof ein E-Mobil bestellt worden sei.

Darüber hinaus seien die Freischneider sowie Laubbläser und -sauger des Fuhrparks auf Elektromodelle umgestellt werden. Das habe abgesehen von den Emissionen auch den Vorteil, dass die Geräte effektiver eingesetzt werden können, weil Lärmschutzvorgaben keine Grenzen setzen. Bei Zeitlers Dienstantritt standen fünf Dienstfahrzeuge farblich bunt gemischt im Hof, teils benzin-, teils dieselgetrieben und in die Jahre gekommen. Nach Gesprächen mit den Stadtwerken Hockenheim, die mit ihren Ladesäulen im Bereich der Elektromobilität aktiv sind, fiel die Entscheidung: „Wir richten unseren Fuhrpark komplett elektrisch aus.“ Geladen wird mit Ökostrom, wie Werkleiter Volker Kreuzer bestätigte.

Weitere Umrüstungen bei Hockenheimer Verwaltung geplant

„Wir sind umweltbewusst, CO2-neutral und in gewisser Einheitlichkeit unterwegs und haben bei der Gelegenheit auch den Hof inklusive Fahrradschuppen neu gemacht, viel davon in Eigenleistung“, sagt der OB und freut sich über das verbesserte Erscheinungsbild. Das zeige, dass die Verwaltung die Energiewende nicht verschlafe, sondern „voll mit auf der Welle mitschwimmt.“ Er hofft, dass der Bund beim Netzausbau dynamischer wird und die Vorschriften vereinheitlicht.

Zeitler will weitere städtische Einsatzfahrzeuge auf Strombetrieb umstellen – mit Ausnahme des Feuerwehrfuhrparks, bei dem uneingeschränkte Dienstbereitschaft im Vordergrund steht. Für die sechs präsentierten ID.3 Pro seien Ausschreibungen gelaufen und Angebote eingeholt worden.

Laut Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen Christian Engel musste die Stadt ein Jahr auf die E-Mobile warten: Die Bestellung sei zu Weihnachten 2021 erfolgt, die Geduld sei mit einem etwas stärkeren Modell mit 58 Kilowattstundenakkus und einer faktischen Reichweite von 280 Kilometern belohnt worden.

Seine Kollegin Natascha Spahn vom Fachbereich Organisation, IuK und zentraler Service ergänzt, dass vier Autos einzelnen Abteilungen zugeordnet sind und eins variabel vergeben wird. Die Stadt zahlt dafür 2200 Euro pro Monat Leasingkosten, die nicht gefördert werden, nur für die zehn Ladepunkte gibt es je 900 Euro.

Der Vertrag läuft über drei Jahre, danach werden neue E-Mobile geleast. Für den Verkauf der sechs alten Fahrzeuge hat die Stadt rund 30 000 Euro eingenommen.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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