Hockenheim. Wie haben Sie vom Terroranschlag erfahren?
Marina Nottbohm: An diesem Tag habe ich mich mittags mit einer Freundin getroffen, die mit ihrer Familie, kurz vorher und zeitgleich mit uns, für einige Jahre in den USA gelebt hat. Wir sind rund um Wiesloch gelaufen und am PZN (Psychiatrische Zentrum Nordbaden), wo meine Freundin arbeitete, kamen aufgeregte Schreie aus einem Aufenthaltszimmer des Personals. Natürlich ging meine Freundin ans Fenster und fragte ihre Kollegen, was denn da los sei. Da war gerade das erste Flugzeug in den Nordturm geflogen. Wir liefen schnell zu ihr nach Hause, schalteten das Fernsehen ein und schauten entsetzt, wie es weiter ging.
Was fühlten Sie, was ging Ihnen durch den Kopf?
Nottbohm: Als der erste Turm getroffen wurde, glaubten ja noch viele, dass es sich um ein Unglück handeln musste. Als dann, mit jedem weiteren Anschlag, klar war, dass es ein Angriff ist, waren wir einfach nur total erschüttert und fassungslos.
Seit 2002 ist Mooresville die Partnerstadt von Hockenheim. Wie haben die Bewohner den 11. September in Erinnerung?
Nottbohm: Unseren Freundeskreis Mooresville haben wir erst 2004 gegründet und zu dieser Zeit, also drei Jahre nach 9/11, war dieser Terroranschlag nicht mehr das Top-Thema. Aber verschwunden ist es nie, nicht bei uns und schon gar nicht bei den Amerikanern. Das war ein Angriff auf alle Amerikaner, das war Krieg auf amerikanischem Boden. „America is under attack“ – das flüsterte der US-Stabschef Andrew Card seinem Präsidenten zu.
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