Rathaus

Jakob-Lichtenberg bleibt Hockenheims Bürgermeister

Von 
Matthias Mühleisen
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Blumen für den bisherigen und künftigen Stellvertreter: Oberbürgermeister Marcus Zeitler (r.) gratuliert Thomas Jakob-Lichtenberg zur Wiederwahl. © Norbert Lenhardt

Hockenheim. Schrecksekunde für Thomas Jakob-Lichtenberg bei der Auszählung der Stimmen zur Wahl des Beigeordneten: Auf den ersten drei Zetteln, die Oberbürgermeister Marcus Zeitler gegen 18.14 Uhr im Bürgersaal des Rathauses verliest, ist die Option „Nein“ angekreuzt, nach einem „Ja“ folgt ein leerer Zettel, der als Nein gewertet werden muss, dann wechseln sich Zustimmung und Ablehnung ab. Das Blatt wendet sich aber, als fünf Ja-Stimmen in Folge zum Aufruf kommen und vier weitere am Schluss folgen: Mit 15-mal „Ja“ bei sechsmal „Nein“ und zwei Enthaltungen schafft es der Bürgermeister im ersten Wahlgang zur absoluten Mehrheit.

Mit einem festen „Ja, ich nehme die Wahl an“ besiegelt der 62-Jährige seine Wiederwahl und erhält dafür Applaus vom gesamten Gremium sowie einen Blumenstrauß vom OB: „Herzlichen Glückwunsch und auf eine weitere supertolle Zusammenarbeit.“ Darüber hinaus überreicht Zeitler dem auf weitere acht Jahre bestätigten Kollegen eine „original Baden-Krawattenanstecknadel, da er jetzt ja Badener ist.“ Bekanntlich ist Jakob-Lichtenberg gebürtiger Schwabe und war jahrelang Bezirksvorsteher von Stuttgart-Bad Cannstatt.

Bereits eine Viertelstunde nach Beginn der ersten Sitzung des Gemeinderats an seiner angestammten Wirkungsstätte im Bürgersaal seit gut eineinhalb Jahren steht das Wahlergebnis fest. Vor acht Jahren hatte sich das Prozedere weitaus länger hingezogen, da es 15 Bewerber für den Posten und ebenso viele Namen auf dem Stimmzettel gegeben hatte. Damals war auch die Zahl der Zuschauer im kleinen Saal der Stadthalle mit rund 90 deutlich größer gewesen.

Gremium vollzählig

Die Wahlhandlung bleibt aber die gleiche: Die Mitglieder des Gemeinderats werden vom OB in alphabetischer Reihenfolge namentlich aufgerufen und begeben sich – mit jeweils eigenem Kugelschreiber ausgestattet – zur Stimmabgabe in die Wahlkabine an der Stirnseite des Ratstisches. Der Gemeinderat ist mit 22 Mitgliedern vollzählig – mutmaßlich zum ersten Mal seit seiner konstituierenden Sitzung am 24. Juli 2019.

Nachdem Marcus Zeitler als Letzter sein Kreuzchen gemacht hat, reicht Stadtrat Richard Zwick (SPD) dem OB die Stimmzettel zur Verlesung und um 18.16 Uhr steht fest, dass Thomas Jakob-Lichtenberg die zur absoluten Mehrheit erforderlichen zwölf Stimmen erhalten hat.

Die CDU hat ihn unterstützt, wie Fraktionssprecher Markus Fuchs auf Anfrage der Redaktion bestätigt. Jakob-Lichtenberg und OB Marcus Zeitler arbeiteten als gutes Team zusammen und hätten es geschafft, die Verwaltung neu auszurichten und die Schlagzahl deutlich zu erhöhen.

Wichtige Projekte auf Weg gebracht

Er habe er eine Reihe von wichtigen Projekten auf den Weg gebracht, darunter der Neubau der Hartmann-Baumann-Schule, die 1250-Jahr-Feier sowie die Bewältigung der Auswirkungen der Flüchtlingskrise unter Einbindung eines Netzwerkes ehrenamtlicher Helfer. Jakob-Lichtenberg bringe neue Ansätze und Denkweisen ein, nehme andere Meinungen auf und führe sie zusammen.

Für die Grünen antwortet Sprecher Adolf Härdle, Jakob-Lichtenberg habe der Fraktion in einem ausführlichen Gespräch Einblick in seine Ziele, Schwerpunkte und Motivation seines Engagements für die Stadt Hockenheim gegeben. Ein maßgebliches Kriterium sei die Haltung des Bürgermeisters zu den bevorstehenden Aufgaben und Herausforderungen, die in dessen Verantwortungsbereich liegen. Für die Fraktion sei das Wohl der Bürger der Stadt Hockenheim entscheidend.

Die weiteren Fraktionen haben von der Einladung, ihr Votum zu erläutern, keinen Gebrauch gemacht unter Verweis auf die geheime und uneinheitliche Abstimmung.

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