Jugendgemeinderat

Jugendgemeinderat Hockenheim möchte Mountainbiker-Strecke

Neben dem Skatepark soll ein weiterer Parcours in Hockenheim entstehen – diesmal für Mountainbiker. Der Vorsitzende des Jugendgemeinderats Jonathan Ryl gibt Einblicke in die Pläne des kommunalpolitischen Nachwuchses.

Von 
Catharina Zelt
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Sie wollen sich für die Belange der Hockenheimer Jugendlichen einsetzen: Mirko Görtz (v. l.), Andrit Hajdari, Sebastian Schrepp, Hanna Bühler (inzwischen Stadträtin), Risale-Mediha Uzun, Elise Stoll, Yara Riegel, Lena Hagen, Finn Oppermann, Laura Lüders, Paula Höhler, Lukas Mitterwald, Hüveyda Kübra Cesur und Tobias Irmler. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Sich für die Interessen der Jugendlichen in Hockenheim einsetzen — das ist das Ziel des Jugendgemeinderats der Stadt. Er besteht aus zwölf Mitgliedern im Alter von 15 bis 21 Jahren, von denen drei den Vorstand bilden. Und das Gremium hat viel vor in den nächsten Monaten, wie Jonathan Ryl verrät. Seit seine Vorgängerin Hanna Bühler in den Gemeinderat gewählt und deshalb aus dem Jugendgremium ausgeschieden ist, hat der 18-Jährige den Vorsitz inne.

Die Mitglieder befassen sich hauptsächlich mit Projekten für die Hockenheimer Jugend, planen Veranstaltungen für die Jungen und Mädchen und gehen auch ganz konkrete Vorhaben in der Stadt an. Ein Thema sind Aufenthaltsplätze für Jugendliche. Aktuell, so Jonathan Ryl, hielten sich viele Teenager beim Parkplatz des Gauß-Gymnasiums auf. Anwohner fühlten sich vom Lärm gestört – Alternativen müssten also her.

Eine solche Alternative sind Sportplätze und der Skatepark, der im vergangenen Jahr eröffnet worden ist. „Wir setzen uns dort und auch beim Basketballplatz für eine Beleuchtung ein, die derzeit noch fehlt“, erklärt Jonathan Ryl. Dafür hat das Gremium bereits Anfang des Jahres einen Antrag gestellt, der im Rathaus vorliegt.

© Catharina Zelt

„Sprayerwand“ für legale Graffiti in Hockenheim?

Außerdem wollen die Jugendlichen eine „Sprayerwand“ schaffen, an der Künstler legal Graffiti sprühen dürfen. Dazu ist der Jugendgemeinderat mit der Autobahngesellschaft und mit der Stadt Hockenheim im Gespräch.

Direkt neben dem Skatepark ist außerdem eine Mountainbike-Strecke entstanden. Vom Hügel aus geht es hinunter über diverse Hindernisse aus Erde – allerdings leider ohne Erlaubnis, merkt Ryl an. „Wir möchten nun einen neuen Mountainbike-Trail bauen, der dann auch genehmigt ist. Am besten wäre der Standort unter der Brücke“, erläutert der Vorsitzende.

Darüber hinaus planen die Verantwortlichen einige Events in der Stadt für Kinder und Jugendliche. So soll im Frühjahr 2025 eine Fete mit knapp 200 Menschen ab 16 Jahren im Pumpwerk steigen. Geplant ist das Engagement eines DJs sowie ein Getränkeausschank, „allerdings kein harten Alkohol“, wie Ryl erklärt.

Im Juni hat der Jugendgemeinderat außerdem ein Fifa-Turnier gestartet. Dabei sind Zwölf- bis 21-Jährige in dem Fußball-Videospiel gegeneinander angetreten um Preise im Wert von 100 Euro. „Das möchten wir im Winter gerne wiederholen, vielleicht auch in etwas größerer Form“, berichtet Jonathan Ryl von ausschließlich positiven Rückmeldungen. Dasselbe gilt für das E-Kart-Turnier, das 2021 schon einmal die Jungen und Mädchen begeisterte: Eine Wiederholung ist hier ebenfalls geplant.

Beide Turniere sollen im Jugendzentrum (Juz) stattfinden, mit dem der Jugendgemeinderat eng zusammenarbeitet. Vor allem Streetworker Christoph Kanzow und Juz-Leiter Paul Rühl seien eine echte Hilfe und gäben die Anliegen der Jugendlichen gerne weiter.

Mario-Kart-Turnier auch Idee des Gremiums

Für eine jüngere Zielgruppe möchte das Team um Ideengeber Lukas Mitterwald außerdem im Winter noch ein Mario-Kart-Turnier ausrichten. Konkrete Daten gibt es noch keine, die Arbeitsgruppe sei aber bereits in der Planung. „Jedes Projekt hat seine eigene Arbeitsgruppe“, berichtet Ryl von der Arbeit des Gremiums. Diese bestünden aus interessierten Mitglieder, die sich regelmäßig im Jugendzentrum treffen. Bei den öffentlichen Sitzungen des Jugendgemeinderats wird dann über die einzelnen Projekte abgestimmt.

Fast alle der Jugendlichen sind seit November 2023 im Amt, zwei Nachrücker sind in der jüngsten Sitzung dazukommen. Gewählt wird alle zwei Jahre – und zwar von allen Hockenheimern von 14 bis 21 Jahren. Dabei kommt die Stadtverwaltung den Wahlberechtigten sehr entgegen: Sie können ganz einfach an ihren Schulen oder im Rathaus ihre Stimme abgeben.

Jugendgemeinderat Hockenheim setzt sich auch für kleinere Kinder ein

Generell versuche das Nachwuchsgremium, neben großen Projekten wie etwa der Sportplatzumgestaltung auch kleine Vorhaben umzusetzen, die jährlich wiederholt werden sollen. Dazu gehört eine Aktion an den Hockenheimer Grundschulen, die es in der Vergangenheit bereits gegeben hat und nun wieder anlaufen soll. Dabei gehen Mitglieder des Jugendgemeinderates in die vierten Klassen und bringen ihnen Kommunalpolitik näher. So werden die Parteien der Stadt vorgestellt, erklärt, was ein Oberbürgermeister eigentlich zu tun hat, und am praktischen Beispiel der Schüler aufgezeigt, wie eine Wahl samt Kampagne funktioniert.

Als i-Tüpfelchen werden die Grundschüler zu einer exklusiven Führung ins Rathaus eingeladen. Los gehen soll es nach den Sommerferien.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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