Hockenheim/Oberhausen-Rheinhausen. Der Epilepsie-Warnhund für Noel Streibel (4) aus Oberhausen-Rheinhausen ist bezahlt. Die Ausbildung für „Chap“ läuft, alles entwickelt sich gut. Doch es gibt noch weitere Maßnahmen, die im Haus der Familie getroffen werden müssen, um Noel so gut wie möglich zu schützen.
Der zweite Sohn von Rebecca und Etienne Streibel leidet an Epilepsie – einer Genmutation, die sehr selten und spontan ist. Noels anfängliche kurze Anfälle veränderten sich zu ständigen „status epilepticus“, das bedeutet andauernde Anfälle, die bis zu zwei Stunden am Stück in Folge auftreten können. Dreimal musste die junge Mutter ihren Sohn bereits reanimieren.
Schon im September bewarb sich Rebecca Streibel, Noels Mutter, bei der Hilfsaktion „Kinder unterm Regenbogen“ des regionalen Radiosenders Radio Regenbogen. Darüber wollte die Familie erreichen, dass sie über Spenden das Geld für „Chap“ zusammenbekommen.
Doch es kam anders. Nach dem Bericht in unserer Zeitung Anfang Oktober gingen fast täglich Spenden auf das Konto ein. Mit einem Spendenlauf nur wenige Wochen später war Mitte November das Geld für den Warnhund bereits zusammen. Bevor die Hilfsaktion von Radio Regenbogen startete, war die wichtige Summe von 26 00 Euro bereits erreicht. „Ich habe direkt beim Radio Bescheid gegeben. Ich fand, dass es nicht geht, da noch mitzumachen, wenn das Geld schon zusammen ist“, berichtet Rebecca Streibel von ihren Bedenken, auch wenn die O-Töne für das Radio bereits aufgenommen waren.
Lautstärke fördert Anfälle
Ursprünglich sollten von dem Geld auch Teamschulung, Reisekosten und Unterkunft, Futter und Erstausstattung bezahlt werden. Doch das war mit den vielen zuvor eingegangenen Spenden schon gesichert. Aber der regionale Radiosender wollte trotzdem helfen und die Familie unterstützen. Denn das Zimmer von Noel muss gegen Lärm geschützt werden. „Wir schlafen im Souterrain und da soll Noel dazukommen – auch mit dem Hund, da der ja bei Noel schlafen muss. Das Zimmer ist aber unten neben dem Heizungskeller und die Küche direkt drüber“, erklärt Streibel, dass Lärm die Gefahr von Anfällen bei Noel fördert. Und genau das will die Familie mit Hilfe der Gelder von „Kinder unterm Regenbogen“ verhindern.
Anfangs stand die Idee im Raum, alles selbst provisorisch zu dämmen, denn das Geld sollte ja für „Chap“ verwendet werden. Rebecca und Etienne Streibel erkundigten sich, was eine Dämmung kosten würde mit Montage und allem, was dazugehört. „Ich teilte das Radio Regenbogen mit und sie sagten mir, dass sie das dann gerne unterstützen würden“, sagte Streibel, die darüber sehr glücklich war.
In diesem Maße, wie das Zimmer nun von Lärm geschützt werden soll, hätten es die jungen Eltern allein nicht umsetzen können und sind daher noch dankbarer. „Dass der Hund gesichert ist und dieser Punkt jetzt noch dazukommt – das ist eine unvorstellbare Erleichterung“, lässt Streibel ihren Gefühlen freien Lauf, „es ist eine richtige Überraschung, wir sind froh.“ vas
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