Sie wollten es freiwillig tun, nun hat Oberbürgermeister Marcus Zeitler mitgeteilt, dass sie ohnehin qua Satzung dazu verpflichtet seien. Nachdem die Neuwahl des Jugendgemeinderats mangels einer ausreichenden Anzahl von Bewerbern für die zwölf Mandate nicht durchgeführt werden konnte, bleiben die Mitglieder bis zu einem späteren erfolgreichen Wahltermin geschäftsführend im Amt. Das teilte der OB am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung mit.
Zeitler begrüßte die Bereitschaft von neun der amtierenden Mitglieder des Jugendgremiums, sich weiter zu engagieren, und betonte, es habe weder an ihnen noch am Team der Verwaltung gelegen, das sich um die Organisation der Neuwahl kümmerte, dass sich nur sieben Kandidaten gemeldet hatten. Sie hätten wirklich viel unternommen und der Jugendgemeinderat habe eine hervorragende Arbeit geleistet. Nun sei wichtig, dass die Vertretung der Jugend weiter gewährleistet bleibt.
Richard Zwick (SPD) freute sich ebenso über die Bereitschaft zum Weitermachen, fragte aber, wie lange die Mitglieder zur kommissarischen Weiterarbeit verpflichtet werden könnten. Der Wegzug in eine andere Stadt, etwa zu Studien- oder Ausbildungszwecken, aber auch die Wahl zum Gemeinderat würde das Mandat beenden, zitierte Zeitler die Satzung des Jugendgemeinderats.
Bei Adolf Härdle (Grüne) mischte sich der Dank mit Bedauern, dass die Resonanz fehlte: „Kommunalpolitik ist lebendig, interessant und macht Spaß.“ Er regte an, Ursachen zu erforschen, warum das die junge Generation offenbar nicht so sehe und wie man dagegen ansteuern könne.
Am Bekanntheitsgrad habe es nicht gelegen, berichtete Jugendgemeinderatsvorsitzender Philipp Kramberg und verwies auf Besuche in Schulen und Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Medien. Nun wollen die Mitglieder im kommenden Jahr erneut in den Schulen die Gründe für die ausgebliebene Bereitschaft zum Kandidieren erfragen, sodass es einen erfolgreichen Wahlanlauf 2023 geben kann.
Patrick Stypa (CDU) regte an, eine große Informationsveranstaltung zur Wahl vorm Wahltermin durchzuführen, um die Bereitschaft zu erhöhen. Dabei könnten auch Mitglieder des „großen“ Gemeinderats für positive Stimmung sorgen, bot Marina Nottbohm (SPD) an. Bärbel Hesping (CDU) schlug vor, beim Hockenheimer Ausbildungstag im kommenden Frühjahr Werbung für die Arbeit des Jugendgemeinderats zu machen.
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