Hockenheimer Advent

Marktplatz in Hockenheim wird am ersten Advent zum Winterwunderland

Die Rückkehr des Hockenheimer Advent wird dank engagierten Vereinen, Ausstellern und großem Kinderprogramm zum vollen Erfolg.

Von 
Jakob Roth
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Auf dem Marktplatz bieten 35 Weihnachtshütten ein umfassendes Angebot und schaffen ein wahres Paradies für Freunde der festlichen Zeit. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Nach zwei Jahren Coronapause ist er endlich wieder zurück: der Hockenheimer Advent. Voll weihnachtlicher Vorfreude strömten zahlreiche Besucher auf den Marktplatz in Hockenheim sowie in das Foyer der Stadthalle. Ortsansässige Vereine und Gaststätten warteten den Besuchern dabei mit allerlei weihnachtlicher Kulinarik auf, während Handwerkskünstler und Feinkosthändler zum Bummeln einluden.

Vorweihnachtszeit

Hockenheimer Advent 2022: Auf dem Marktplatz wird die Weihnachtszeit gefeiert

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Der Ansturm auf den Hockenheimer Advent war in diesem Jahr von enormem Ausmaß. Nach zwei Jahren ohne vorweihnachtlichem Beisammensein auf dem Weihnachtsmarkt, dürstete es den meisten nach ebendiesem. Zeuge dessen war unter anderem Nina Unglenk-Baumann vom Kinder- und Jugendbüro des Pumpwerks. Im Foyer der Stadthalle fand eine vom Pumpwerk organisierte Back- und Bastelaktion für Kinder statt.

Lisa und Greta beim beliebtem Plätzchenbacken in der Stadthalle. © Dorothea Lenhardt

Unter Anleitung wurden fleißig Weihnachtsplätzchen und Christbaumdeko hergestellt. Trotz guter Vorbereitung war man von der Flut an Gästen überrascht. „Wir machen das jetzt schon seit etwa 15 Jahren. So einen Andrang hatten wir allerdings noch nie, wir mussten sogar noch Teig für die Backaktion nachkaufen“, staunt Baumann.

Figurentheater für Kinder

Für die große Freude der kleinen Besucher sorgte ebenfalls das Marotte Kinderfigurentheater mit dem Stück „Weihnachten bei Opa Franz“, sowie das Christkind, das fleißig Schokonikoläuse verteilte.

Direkt nebenan hatte sich der Fremdenverkehrsverein Hohenstein-Ernstthal eingerichtet. Seit mehr als 25 Jahren wird hier Handwerkskunst aus dem Erzgebirge sowie regional hergestellter Christstollen angeboten. Die wertvollen, handgefertigten Produkte werden vom Verein direkt im Erzgebirge eingekauft, um sie danach in Hockenheim anzubieten – eine schöne Tradition zwischen den beiden Rennstädten.

Beim Marotte-Theater "Weihnachten bei Opa Franz" gibt sich Darsteller Thomas Hänsel als Weihnachtsmann. © Dorothea Lenhardt

Künstler Wilhelm Stohner hatte es sich mit seinen kunstvollen Skulpturen auf dem Marktplatzgelände gemütlich gemacht. Der ehemalige Schweißer beeindruckte die Besucher mit einer besonderen Art der Kunst. Er schweißt alte Hufeisen zu Motiven aus Fauna und Flora zusammen. Danach bemalt Stohner sie farbenfroh. „Ich habe die Idee aus dem Internet, man muss nicht alles wegschmeißen, was man nicht mehr braucht“, erklärt Stohner sein Schaffen. Mit seiner Kunst versucht er, Einfluss auf die Nachhaltigkeit zu nehmen. Das Weiterverarbeiten von Abfallprodukten liegt aktuell schwer im Trend und wird als „Upcycling“ bezeichnet.

Die Heidelbergerin Maria Labbus nimmt erst zum zweiten Mal am Event teil. An ihrem Stand gibt es Edelsteine und handgefertigten Schmuck zu bestaunen. Alle Stücke waren zuvor in filigraner Handarbeit von der Standbesitzerin selbst hergestellt worden. Ihre große Passion für die Welt der Edelsteine spricht ihr aus der Seele: „Ich habe keinen Lieblingsstein, ich liebe sie einfach alle!“ schwärmt die Heidelbergerin.

Besinnliche Musik

Neben Kulinarik und Shopping-Angeboten konnten sich die Besucher ebenfalls am Bühnenprogramm erfreuen. Obwohl die Wing-Tsun-Schule und die Marinekameradschaft 1935 „Seydlitz“ absagen mussten, wurde den Gästen ein ansprechendes Programm geboten. Die beiden Männergesangsvereine Eintracht und Liedertafel konnten mit kurzweiliger und besinnlicher Musik das Publikum für sich gewinnen, welches sich in einer dichten Traube rund um die Bühne versammelt hatte.

Auch die Sänger der MGV Eintracht unter der Leitung von Fritz Kappenstein sorgen für musikalische Unterhaltung. © Dorothea Lenhardt

Auf der Kehrseite der Bühne bereitete die Imkerfirma „Hapes Bio Biene“ vielen Besuchern ein süßes Vergnügen. Die Neulußheimer Imkerei kommt nun schon seit acht Jahren in der Vorweihnachtszeit nach Hockenheim und gehört daher bereits zum festen Bestand des Adventsmarktes. Corona stellte für Honigbauern eine enorme betriebswirtschaftliche Herausforderung dar. „Uns sind die Märkte weggebrochen, wir konnten uns nicht mehr präsentieren. Heute möchten wir ein wenig auf uns aufmerksam machen“, meint Geschäftsführer Peter Stieber. Doch nicht nur Corona bereitet dem Unternehmen Kopfzerbrechen. Die Folgen des Klimawandels machen das Imkerleben immer ungemütlicher. „Die Jahreszeiten verschieben sich, außerdem erleben wir immer mehr Trockenperioden“ erklärt Stieber.

Heinz Biedlingmaier präsentierte an seinem Stand aufwendige Acrylkunst. Ganz im Stil des „Upcyclings“ verwertet auch Biedlingmaier alte, unbrauchbare Wegwerfprodukte weiter. So baut er beispielsweise Uhren aus alten Schallplatten und CDs, die sich nicht mehr abspielen lassen. Des Weiteren bemalt er Weihnachtskarten und Kerzen. Die Kerzen bemalt er mit Marmoriertechnik oder als „Encaustic“. Die „Encaustic“ ist eine Maltechnik mit heißem Wachs bei der plastische Strukturen entstehen.

Mit den klangvollen Auftritten des Hohner-Akkordeon-Orchesters und der Band „AMOkoustic“ neigte sich der Abend auf dem Hockenheimer Advent dem Ende zu. Für alle Beteiligten war der erste Hockenheimer Weihnachtsmarkt nach der Pandemie ein Erfolg auf ganzer Linie und der perfekte Start in die schönste Zeit des Jahres.

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