Hockenheim. Ein mitreißendes Sommerkonzert haben die Chöre, Ensembles und Spielkreise der Musikschule Hockenheim in der herrlichen Klangkulisse der evangelischen Kirche ihren vielen Zuhörern geboten. Ermöglicht hatte das die Zusammenarbeit mit Kantor Samuel Cho, der den Musikern die Türen des Gotteshauses geöffnet hatte. Die gingen hochkonzentriert sowie mit spürbarer Freude am Musizieren zu Werke und nahmen das Publikum schnell für sich ein. Auf die gelungenen Auftritte durften Lehrer, Eltern und Großeltern guten Gewissens stolz sein.
Nachdem Cho in der bis auf den letzten Platz mit Besuchern gefüllten Kirche die Gäste begrüßt hatte, erklang von der Empore ein schwungvolles Barockstück, dargeboten vom Querflötenensemble der Musikklassen von Anke Palmer und Zsofia Perneczky, das der Kantor an der Orgel begleitete.
Fidelflitzer und Stadtpfeifer begeistern mit Barock und Moderne
Die „Fidelflitzer“ mit ihren Gamben unter Martina Rothbauers Leitung hatten neben dem bekannten Evergreen „Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln geh’n“ unter anderem einen Coro aus der Wassermusik von G.F. Händel im Programm, der zum Wetter außerhalb der Kirchenmauern passte. Die „Zauber-Flöten“ und die „Hockenheimer Stadtpfeifer“ spielten unter Robert Sagassers Leitung, das Stück „Almost as new“ von D. Hellbach trugen die beiden Ensembles abschließend gemeinsam vor.
Das Streicherensemble unter der Leitung von Karl-Heinz Steffan, der auch durch das Programm führte, löste die Flöten vorübergehend ab und tauchte die Kirche erneut in eine ganz andere Klangfarbe. Violinen und Violoncellos ließen einen „Csardas“ erklingen. Ein Streichquartett, das sich relativ spontan während eines Probenwochenendes des Streicherensembles gebildet hatte, bot dazwischen „Rondeau“ aus „The Fairy Queen“ dar, bevor das gesamte Ensemble mit „Toccatina“ endete.
Steffan hob hervor, das gemeinsame Musizieren zur Demokratiebildung beitrage. Denn in einem Ensemble stünden der friedliche Dialog über das gemeinsame Spiel, Verlässlichkeit und das respektvolle Mitwirken aller ebenso im Mittelpunkt wie das Musizieren an sich. Die Musikschule Hockenheim vermittele daher nicht nur musikalisches Können, sondern fördere auch das Erlangen sozialer Kompetenzen und erfülle so einen Bildungsauftrag über die Instrumente hinaus.
Hockenheimer Stadtpfeifer und Flötenkreis des CVJM Reilingen
Mit einer doppelchörigen Komposition von L. Viadana kooperierten die „Hockenheimer Stadtpfeifer“ mit dem Flötenkreis des CVJM Reilingen unter Anke Palmers Leitung. Bei „La Mantouana“ flogen die Töne zwischen Empore und Kirchenraum hin und her und erzeugten ein abwechslungsreiches Klangerlebnis.
Der Flötenkreis hatte zusätzlich drei Stücke aus dem Märchen „Die Zaubertrommel“ im Repertoire, die Yanick Wollny und Tom Tettenborn aus Wolfgang Dischs Schlagzeugklasse an Percussionsinstrumenten begleiteten. Danach trat das Vokalensemble unter der Leitung und Mitwirkung Alexandra Paulmichls auf, das Samuel Cho am Flügel begleitete. Das Publikum bekam die Melodie von „Memories“ und den bekannten Song von Gwen Stefani „Don’t speak“ zu hören.
Spielkreis für Alte Musik und Jugendchor
Anschließend begleitete der „Spielkreis für Alte Musik“ unter Sagassers Leitung den ersten Satz aus dem Konzert für Flöte und Streicher von G. Sammartini. Hierbei war das außerordentlich flinke, scheinbar leichte, melodiöse und exakte Spiel des Solisten Felix Henze hervorzuheben. Der Spielkreis begleitete den Jugendchor unter Rotbauers Leitung, der mit „Dum dubi dum“ und „Happy and free“ hier und da ein Lächeln in so manches Gesicht zauberte.
Das schafften auch der Kinderchor des Madrigalchors und der Kinderchor „AufTakt“ der Musikschule mit ihrem gemeinsamen Auftritt, bei dem ebenfalls Rothbauer die Einsätze gab. Bei dem Stück „Das Auto von Lucio“ arbeiteten die jungen Musiker mit ganzem Körpereinsatz: Manche Worte ersetzten sie durch Gesten, was bei den Gästen prima ankam.
Mit dem Gute-Laune-Song „Super Trouper“ von Abba, arrangiert von Sagasser, beendete der „Spielkreis für Alte Musik“ das Konzert – bevor alle Akteure mit langanhaltendem Applaus belohnt wurden.
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