Hockenheim. Herrschaften wie Paul McCartney oder Mick Jagger machen es vor: Im Rock- und Popbusiness kann man in die Jahre kommen, ohne alt zu wirken. Ein ganz anderes Semester ist die Band „Echtzeit“. Bei ihr ist die Verjüngung Programm, weil immer wieder neue Musiker hinzustoßen und andere sich verabschieden. Dennoch feiert die Musikschule Hockenheim am Samstag, 5. November, das 18-jährige Bestehen der Hausband ihrer Pop- und Rockabteilung mit einem Special der Reihe „Bands on Fire“ im Pumpwerk.
Bald 20 Jahre ist es her, dass Annelie Bayer bei der Sing- und Musikschule Hockenheim mit ihren Schülern den Beweis angetreten hat, dass Alter in der Musik nur eine sehr relative Größe ist. Schon bald sorgten die jungen Musiker für Furore unter anderem beim Hockenheimer Mai 2005. Mit Mitgliedern zwischen elf und 18 Jahren ließen sie aufhorchen und rissen mit ihrer energiegeladenen Performance das Publikum mit.
Festival zieht durch die Region
Das Projekt „Bands on Fire“ ist nicht viel jünger als die Musikschulband. Das Minifestival, zu dem sich „Echtzeit“ weitere Nachwuchsformationen aus der Region einlud, gibt es ebenfalls seit über 15 Jahren und es hat seither eine Menge junger Talente an verschiedenen Spielstätten versammelt: zunächst in der Reilinger Mannherz-Halle, später im Altlußheimer Rathaushof, in der dortigen Rheinfrankenhalle und später im Pumpwerk Hockenheim.
Nun will Jens Kreft, der die Rock- und Popabteilung der Musikschule Hockenheim 2011 von Annelie Beyer übernommen hat, der langen Geschichte von „Bands on Fire“ ein weiteres Highlight hinzufügen. Der 5. November ist ganz „Echtzeit“ gewidmet – oder besser gesagt: fast ganz. Denn selbst eine junge Band braucht immer wieder Nachwuchs. Dafür ist bei der Musikschule „New Project“ verantwortlich. Die Youngster-Formation bekommt natürlich auch diesmal wieder ihren Auftritt als Opener. „Sie ist schließlich die Zukunft des Ganzen“, grinst Kreft. Und macht den Anfang.
Das Publikum erlebt im Pumpwerk also einen Abend, der die Geschichte der Musikschulband von den Anfängen 2004, damals noch als „Die Bääänd halt!“, Revue passieren lässt. Dafür hat Kreft rund 30 Musiker, die im Lauf der Bandgeschichte auf der Bühne gestanden haben, für ein Revival gewonnen. Der Dozent für Bass schätzt, dass mindestens 70 junge Leute seit 2004 mitgespielt haben.
Löwenanteil für aktuelle Formation
Sie werden in der Formation auftreten, in der sie zu ihrer aktiven Zeit zusammen gespielt haben – mit den Songs, die sie damals im Repertoire hatten. So demonstriert der Abend, wie sich „Echtzeit“ im Lauf der Jahre entwickelt hat. Den größten Raum nimmt dabei die aktuelle, seit rund vier Jahren bestehende Besetzung ein, die etwa zehn bis zwölf Titel spielt, kündigt Jens Kreft an. Vorher lassen die früheren „Echtzeit“-Generationen hören, was sie am liebsten über die Boxen gejagt haben. Drei bis vier Stücke je Formation sollen es sein, sagt der Projektleiter: „Wir wollen es nicht übertreiben.“ Außerdem werde ja zwischendurch gesprochen, um die Musiker vorzustellen.
Das Wort wird auch Jens Kreft ergreifen, der immer um Nachwuchs für die beiden Bands wirbt, weil sich erneut ein Generationswechsel bei „Echtzeit“ ankündigt. Schlagzeug, Gesang, E-Gitarre oder Keyboard: Alle sind willkommen bei den Proben donnerstags um 19 Uhr in der Reilinger Schiller-Schule.
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