Bestandserfassung

Nabu Hockenheim ruft zur „Stunde der Gartenvögel“  auf

Der Naturschutzbund (Nabu) Hockenheim ruft zur Teilnahme an der 18. „Stunde der Gartenvögel“ auf. Eine App und die Homepage helfen bei der Unterscheidung der Tiere.

Von 
Uwe Heidenreich
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Ein Stieglitz auf einer Wilden Karde. Die Art wird auch Distelfink genannt und lebt in offenen, baumreichen Landschaften. © Nabu

Verwaltungsgemeinschaft. Seit Wochen bieten uns die Vögel in Gärten und Parks ihre Frühlingskonzerte. Welche Vogelarten und wie viele Exemplare es noch sind, die uns vor allem morgens mit ihrem Gesang erfreuen, das wird das Wochenende vom 13. bis 15. Mai zeigen: Der Naturschutzbund (Nabu) Hockenheim ruft zur Teilnahme an der 18. „Stunde der Gartenvögel“ auf.

„Je mehr Menschen mitmachen, desto besser können unsere Ornithologen den Zustand der Vogelpopulationen in unseren Siedlungen einschätzen“, sagt Uwe Heidenreich vom Nabu Hockenheim. „Mehr als 140 000 Menschen haben im vergangenen Jahr deutschlandweit mitgemacht und aus über 95 000 Gärten über 3,1 Millionen Vögel gemeldet.“ Gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit laut Heidenreich um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion.

Nabu Hockenheim: Ziel: - Bestandstrends verfolgen

Ziel der Aktion ist es, Trends bei den Beständen über die Jahre zu verfolgen. Weil die „Stunde der Gartenvögel“ bereits seit 2006 stattfindet, können die Ornithologen beim Nabu bereits auf einen umfangreichen Datenbestand zurückgreifen.

Der Halsbandsittich ist die am weitesten verbreitete Papageienart. Diesen Vogel hat Uwe Heidenreich auf dem Spielplatz Wiesenplätze in Hockenheim fotografiert. © Nabu

Auch Menschen, die wenig über Vögel wissen, können bei der Aktion teilnehmen, betont Uwe Heidenreich: „Unsere Zählhilfe macht das Erkennen einfach. Außerdem bieten wir unsere kostenlose App Nabu Vogelwelt, die beim Identifizieren hilft.“ Wenn die Zählung nur sehr wenige Vögel ergeben hat, sollte trotzdem gemeldet werden. Uwe Heidenreich: „Das sind sehr wichtige Daten für uns. Es geht ja nicht um einen Wettbewerb, wer die meisten Vögel sieht, sondern darum, eine realistische Momentaufnahme zu erhalten.“

Die Aktion gibt auch Aufschluss über den Brutbestand, denn im Mittelpunkt stehen Arten, die bei uns brüten. Uwe Heidenreich: „So zum Beispiel die Schwalben, die Ende März aus ihren Winterquartieren in Afrika zurückgekommen sind. Leider hat ihr Bestand in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. Die Rauchschwalbe steht bereits auf der Vorwarnliste und die Mehlschwalbe gilt als gefährdet.“ Daher sei es wichtig, Garten und Hinterhof als Mini-Naturschutzgebiet zu gestalten: Insekten zu fördern und Brutmöglichkeiten am Haus und im Garten zu schaffen. Tipps dazu gibt der Nabu unter www.nabu.de/vogelgarten.

Woher die Haubenmeise ihren Namen hat, ist auf den ersten Blick ersichtlich. Selten kommt sie auch zu Futterhäusern, ist dort aber eher scheu, teilt der Nabu mit. © nabu

Und so funktioniert die Vogelzählung: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten oder Park, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte.

Nabu Hockenheim: Mitteilung am besten online

Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon – kostenlose Rufnummer am 14. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800/1 15 71 15. Gemeldet werden kann ferner mit der kostenlosen Nabu-Vogelwelt-App, erhältlich unter www.nabu.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 23. Mai.

Treffpunkt Meisenknödel: Zwei Schwanzmeisen haben sich neben einer winterlichen Nahrungsquelle niedergelassen. © Nabu

Wer zuvor etwas üben möchte, findet viele Infos unter www.stundedergartenvoegel.de, darunter Portraits der 40 häufigsten Gartenvögel (www.nabu.de/gartenvoegel), einen Vogeltrainer (https://vogeltrainer.nabu.de) und Vergleichskarten der am häufigsten verwechselten Vogelarten.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit Vorjahren verglichen werden. Für kleine Vogelexperten hat die Naju die „Schulstunde der Gartenvögel“ vom 16. bis 20. Mai ins Leben gerufen. Weitere Informationen dazu unter www.naju.de/sdg.

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