Jugendarbeit

Nach dem Unterricht steht ein Besuch im Juz an

Realschule und Stadtverwaltung nutzen gegebene Möglichkeiten und schaffen einen grenzübergreifenden Synergieeffekt

Von 
Robin Pitsch
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Beim Besuch im Juz spielen die Kinder und Jugendlichen neben Basketball, Tisch-tennis und anderen Sportarten gerne auch an der Konsole. © thrs

Turniere, Wettkämpfe, Billard, Basketball und Tischkicker – Jugendarbeit heißt Vernetzung. Jugendarbeit heißt dorthin gehen, wo Jugendliche sind und das machen, was sie machen wollen. Dass sich dabei Schulsozialarbeit nicht nur auf die betreffende Bildungsstätte begrenzt, stellen die Schulsozialarbeiter der Theodor-Heuss-Realschule, Kimberly Angeletti und Tim Molina Ruiz, ergänzt durch Schulhund „Theo“, unter Beweis, indem sie das Jugendzentrum (Juz) für die Sommerzeit als ihr „Sommerlager“ nutzten.

Ein solches Kooperationsprogramm ist übrigens keine Selbstverständlichkeit. Schließlich verlassen die Sozialarbeiter ihren angestammten Platz (die Schule) und nutzen einen anderen Rahmen. So konnten die beiden THRS-Schulsozialarbeiter in einem eigenen Sommerferienangebot zahlreiche Kinder und Jugendliche begrüßen.

Während morgens Aktionsangebote wie Basketball-, Tischtennis- oder FIFA-Turniere sowie Bastelspaß oder ein Brettspieltag anstanden, gestalteten sich die Mittage als „frei“ mit viel Billard, Sport und Tischkicker. Interessant war, dass die meisten Jugendlichen im Alter zwischen zehn und 13, also innerhalb der Klassenstufen fünf bis sieben überdurchschnittlich vertreten waren.

Bedarf an Miteinander

„Auch wenn Corona wohl offiziell vorbei ist, sehen wir in diesem Alterssegment einen Bedarf an sozialem Miteinander“, erklärt sich Tim Molina Ruiz diesen Schwerpunkt in der Altersklasse. Ungefähr 50 Kinder nahmen am kooperativen Angebot von THRS-Schulsozialarbeit und Jugendzentrum teil, viele waren auch mehrmals da. „Der scheidende Leiter des Amtes für Schule, Bildung, Kultur und Soziales (SBKS), Daniel Ernst, sowie die Mitarbeiter des Pumpwerks Hockenheim, haben dieses Angebot mit angeleiert. Es war ein Erfolg“, zieht Kimberly Angeletti ein positives Fazit.

Und die Kooperation zwischen Schulsozialarbeit und städtischer Jugendarbeit ist noch nicht beendet. Aktuell geht an der Theodor-Heuss-Realschule der eigens zwischen Tim Molina Ruiz und David Zahoor (Juz, Pumpwerk) entwickelte „Exit Room“ in die Beta-Phase.

Der „Exit Room“ fordert von einem Team das Lösen verschiedener Rätseln, die optimalerweise in der Gruppe geknackt werden, und letztlich zum Ausgang und Erfolg führen. „Während man solche Exit Rooms bei externen Event-Anbietern kaufen kann oder deren Location nutzt, war unser Ansatz, dieses kooperative Prinzip zu den Jugendlichen zu tragen“, sagt Ruiz. Ziel dabei sei es, die gruppendynamischen Prozesse anzuheizen und die sozialen Kompetenzen zu fördern.

Neben diesen Projekten forcieren die Akteure eine verstärkte Zusammenarbeit. „Der Tag lässt sich für Kinder und Jugendliche nicht mit dem Ende der Schule abteilen. Viele Eltern sind bis nachmittags arbeiten und die Kids sind auf sich alleine gestellt. Wir wollen zumindest das Angebot für einen geradlinigen Übergang von Schule ins attraktive Jugendzentrum bereiten und begleiten.“, sagen Kimberly Angeletti und Tim Molina Ruiz. zg

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