Unfall auf B 39

Nach Unfall in Hockenheim: Verletzungen des Motorradfahrers lebensgefährlich

Der Motorradfahrer, der am Montagabend auf der B 39 in der Abfahrt Hockenheim-Nord/Talhaus auf ein vorausfahrendes Auto prallte, hat sich bei dem Unfall lebensgefährliche Verletzungen zugezogen. Die Polizei ermittelt nun im Zusammenhang mit dem "Hockenheim-Achter".

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Matthias Mühleisen
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Das Motorrad des Verunglückten liegt an der Leitplanke an der Abfahrt der B 39, Streifenwagen sichern die Unfallstelle. © PR-Video

Hockenheim. Der Motorradfahrer, der am Montagabend auf der B 39 in der Abfahrt Hockenheim-Nord/Talhaus auf ein vorausfahrendes Auto prallte, hat sich bei dem Unfall lebensgefährliche Verletzungen zugezogen. Das hat die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mannheim mitgeteilt. Der 26-Jährige war mit hoher Geschwindigkeit auf einen Hyundai geprallt, der kurz vor der Einfahrt zur Schwetzinger Straße verkehrsbedingt wartete.

Die 47-jährige Hyundaifahrerin sei bei dem Unfall unverletzt geblieben. An Motorrad und Auto entstand laut Polizei ein Gesamtschaden von rund 7000 Euro. Beide Fahrzeuge wurden sichergestellt und abgeschleppt. Ein Gutachter wurde zur Unterstützung bei der Ermittlung der Unfallursache hinzugezogen. Die Unfallaufnahme erfolgte durch den Verkehrsdienst Mannheim. Für die Dauer der Ermittlungen musste die Straße bis etwa 21 Uhr gesperrt werden.

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Hockenheim: Motorradfahrer bei Unfall schwer verletzt

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Wie berichtet hatte der Zweiradfahrer gegen 17.35 Uhr auf der B 39 in Richtung Neulußheim die Abfahrt Hockenheim-Nord/Talhaus benutzt. Sie ist ein Teil des Streckenabschnitts der Bundesstraße, die als „Hockenheim-Achter“ bekannt ist. Sie dient Motorradfahrern als Rundkurs für Hochgeschwindigkeitsfahrten, immer wieder kommt es dabei zu Unfällen.

Ob beim Unfall vom Montagabend ein Zusammenhang zur Nutzung des „Hockenheim-Achters“ als öffentliche Rennstrecke besteht, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen des Verkehrsdienstes Mannheim, teilte die Polizei am Dienstag auf Anfrage mit. Für die abschließende Beantwortung der Frage seien weitere, interne Abklärungen erforderlich.

Die Fragen unserer Zeitung richteten sich auch auf die Schranke, die an der Abfahrt Hockenheim-Nord/Talhaus installiert ist, aber so gut wie nie geschlossen wird. Wir haben ferner nachgefragt, ob die Polizei in jüngster Zeit vermehrt „Achter-Fahrten“ beobachtet hat und ob der Fahrer der stark motorisierten BMW 1000 RR eine Helmkamera trug. Denn immer wieder tauchen auf der Videoplattform Youtube Filme auf, mit denen Piloten ihre Runden auf dem Abschnitt zwischen der Nordanbindung und dem Anschluss an die L 722 mit solchen Kameras dokumentieren.

Im Sommer 2021 war es zu zwei Unfällen mit 27 und 20 Jahre alten Motorradfahrern im Bereich des „Achters“ gekommen, der 20-Jährige erlitt mehrere Frakturen. Die Tatsache, dass einige wenige Motorradfahrer den Streckenabschnitt als Rennstrecke missbrauchen, rechtfertige keine dauerhafte Sperrung der Nordanbindung für Motorradfahrer, hatte die Polizei 2016 der Stadt mitgeteilt.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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