Hockenheim. Im Durchschnitt wird ein Smartphone zweieinhalb Jahre genutzt. Danach wird es nicht selten verbotenerweise im Hausmüll entsorgt. Oder es verschwindet in einer Schublade. Von dort haben in den vergangenen vier Wochen über 400 ausgediente Exemplare den Weg in die Sammelboxen in Daniel Borns Wahlkreisbüro gefunden. Der Schwetzinger SPD-Landtagsabgeordnete hatte am 10. Februar die erfolgreiche Sammelaktion gestartet: Bürger, die zu Hause noch ausrangierte Geräte aufbewahrten, konnten ihre alten Schätze während der Öffnungszeiten abgeben. Landtagsvizepräsident Born beteiligte sich damit an der „Handy-Aktion Baden-Württemberg“, die Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ist.
Die Aktion erzielte eine Resonanz, mit der Born in diesem Umfang nicht gerechnet hatte. Zahlreiche Bürger aus der Rennstadt und umliegenden Gemeinden brachten ausrangierte Mobiltelefone vorbei, die bis dato ein Schubladendasein geführt hatten. Einige hatten sogar im Familien- und Bekanntenkreis tütenweise gesammelt. Rekordhalterin ist eine Bürgerin, die 23 Geräte abgegeben hat.
Globale Zusammenhänge gezeigt
„Ich freue mich sehr, dass die Rohstoffe von so vielen Handys durch die Sammelaktion in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Das Recycling Seltener Erden und von Edelmetallen wie Gold, Kupfer, Silber und Kobalt verhindert, dass sie zu einem hohen Preis für Mensch und Natur aus dem Boden gefördert werden. Es reduziert Treibhausemissionen und verringert die Profite von Minenbesitzern, die ihre Arbeiter unmenschlichen Bedingungen aussetzen. Ich bin froh und dankbar, dass sich so viele Bürger beteiligt haben“, zieht Born eine überaus positive Bilanz.
Ihm war wichtig, auf die globalen Zusammenhänge aufmerksam zu machen: „Entlang der weltweiten Lieferkette kommt es häufig zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen. Mit der Recyclingaktion gelingt die Verbindung von Nachhaltigkeit, globalem Verantwortungsbewusstsein und Demokratieförderung“, sagt Born.