HÖP-Gelände - Gruppe der Lokalen Agenda will auf die Anforderungen des Naturschutzes aufmerksam machen

Natur erleben – aber mit Respekt

Von 
Andreas Wühler
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Man wolle nicht mit dem Hammer draufhauen, keine Verbote aussprechen, sondern in den Dialog gehen, fasste Oberbürgermeister Marcus Zeitler die Intention zusammen, die hinter der Action „Respekt“ steht: Das Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt (HÖP) soll als Chance genutzt werden, Naturschutz und Freizeitverhalten in Einklang zu bringen.

Mit einem Bericht in unserer Zeitung hatte die HÖP-Gruppe der Lokalen Agenda vor einiger Zeit Alarm geschlagen. Sie sah die Ziele des Naturschutzes am renaturierten Bachlauf, im Mittelpunkt steht dabei der Erhalt der Artenvielfalt, von den Nutzern mit Füßen getreten. Wo seltene Vögel brüten, Fische ihre Laichplätze haben sollen, plantschen Kinder im Wasser, suchen Hunde Abkühlung. Demgegenüber steht der Drang der Menschen, den ihnen zurückgegebenen Bachlauf in Beschlag zu nehmen, gerade in Zeiten der Corona-Beschränkungen am Wasser Natur zu erleben, Freizeit zu verbringen.

Diesen Gordischen Knoten wollen Agenda Gruppe und Verwaltung nun mit einem Zauberwort zerschlagen: „Respekt“. Denn, so schwebt es Zeitler vor, alle Menschen sollen das HÖP nutzen dürfen, jedoch sollen alle gleichzeitig der Natur ihren Respekt zollen. Mit anderen Worten – sich an die Spielregeln halten. Wie genau diese lauten, davon wird in den nächsten Wochen eine Plakataktion längs des Bachverlaufs künden, bei der mit Aufnahmen der an dem Gelände angesiedelten Pflanzen und lebenden Tiere auf das Anliegen aufmerksam machen.

Michael Schöllkopf, der die Idee zu der Plakataktion hatte, ist sich mit Zeitler einig, nur wenn der Natur Respekt gezollt wird, kann das Zusammenleben klappen. Weshalb er auch einen Flyer gestaltet hat, der aufzeigt, welche Zonen der Erholung, welche dem Naturschutz dienen sollten. Für Dr. Sybille Heidenreich ist das HÖP ein spannendes Experiment, mit dessen Hilfe die Natur in die Stadt geholt wird, das Artensterben im urbanen Raum gestoppt werden soll. Ein neuer Ansatz und zugleich ein Lernprozess.

Einig sind sich alle Beteiligten, dass das Naturschutz und Freizeitverhalten nur im Dialog in Einklang zu bringen sind. Weshalb auf das Gespräch, nicht auf Verbote gesetzt wird.

Die Plakataktion wird in den kommenden Wochen samstags durch Infoveranstaltungen mit der HÖP-Gruppe der Lokalen Agenda begleitet.

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