Hockenheim. Von Jakob Roth
Das Wetter meinte es am Samstag wahrlich nicht gut mit der ersten Hockenheimer Kerwe seit der Corona-Pandemie. Doch kalter Wind und leichter Nieselregen taten der guten Stimmung auf dem Festgelände keinen Abbruch. Gewohnt herzlich und mit viel Wortwitz sprach Oberbürgermeister Marcus Zeitler seine Eröffnungsworte auf den Stufen des Autoscooters, bei denen er vor allem auf die Corona-bedingt schwierige Situation der Schausteller hinwies. Diese waren laut Zeitler auf die Hilfe von Hallenbesitzern und hilfsbereiten Logistikunternehmern angewiesen, um nach der langen veranstaltungslosen Zeit wieder wie gewohnt arbeiten zu können. Nach der Pandemie seien alle Beteiligten nun froh, den Veranstaltungskalender wieder füllen zu können. Die Zuschauer wurden ebenfalls von den Schaustellern begrüßt, deren Erleichterung in jedem Wort hörbar war.
Schließlich zapfte Zeitler mit nur zwei Hieben gekonnt das Fass der Bischoff-Brauerei an und eröffnete mit einem „O' zapft is!“ die Festveranstaltung. „Das Einzige, was durch die Inflation nicht teurer wird, ist das Freibier“, fügte er lachend hinzu und begann, das Festbier an die Besucher zu verteilen.
"Kerwe - das ist einfach eine große Familie"
Im persönlichen Gespräch verriet der Oberbürgermeister zudem seine ganz persönliche Beziehung zur Kerwe. Schon im Alter von sechs Jahren half er seinem Vater die Buden der KuSG Leimen für den Rummelplatz vorzubereiten. Dort war sein Vater über 15 Jahre Vereinsvorsitzender. „Ich habe einige Zeit selbst auf der Kerwe gearbeitet, das ist einfach eine große Familie“, meinte er. Besonders der soziale Aspekt von Begegnung und Austausch sei für ihn, auch durch seine langjährige Aktivität im Vereinsleben, Kern der Veranstaltung. Scherzhaft fügt er hinzu: "Ich glaube, wenn ich kein Bürgermeister geworden wäre, hätte ich eine Schießbude aufgemacht!“
Der zur Eröffnung eher spärlich besuchte Marktplatz füllte sich schon bald mit einer Menge Kinder, die sich an den verschiedenen Fahrgeschäften und Imbissbuden vergnügten. Von Autoscooter über Karussells bis zu Schießbuden, Boxautomaten, Dosenwerfen und Entenfischen sind alle Rummelklassiker vorhanden.
Großer Beliebtheit konnten sich zudem die Süßwarenhändler am Eröffnungstag erfreuen. Kaum ein Kind war ohne Zuckerwatte, Eis oder Schokokuss anzutreffen, was wohl auch an den zahlreichen nur samstags gültigen Rabattkarten des Hockenheimer Marketing-Vereins lag, die an Kindertagesstätten und Grundschulen verteilt worden waren - eine schöne Aktion! Diese waren angesichts des unfestlichen Wetters letztlich auch ein kleiner Trost für alle Kerwebesucher, die es sich mit Bratwurst, Steaks und Pommes im Biergarten gemütlich machten.
Die Kerwe mit Oktoberfest ist bis Dienstag, 5. Oktober, täglich von 13 bis 22 Uhr auf dem Marktplatz in Hockenheim geöffnet.
Der Sonntag, 2. Oktober, lädt von 13 bis 18 Uhr zum Shoppen ein, Geschäfte öffnen dann ihre Türen.
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