Spatenstich

Skatepark in Hockenheimer Gartenschaupark: Im Sommer sollen die Bretter rollen

Der Bau des rund 370.000 Euro teuren Skateparks im Gartenschaugelände hat begonnen – Oberbürgermeister Zeitler betont großen Rückhalt des Jugendprojekts in der Bürgerschaft.

Von 
Matthias Mühleisen
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Baggerbiss statt Spatenstich: Matthias Degen und OB Marcus Zeitler geben den Startschuss für den Skatepark. © Lenhardt

Hockenheim. Ist in finanziell schwierigen Zeiten der Bau einer Freizeiteinrichtung für rund 370 000 Euro vertretbar? Für Oberbürgermeister Marcus Zeitler ist die Antwort klar: Ja. „Ich kenne kein Projekt, für das sich über 100 Bürger, aber auch Institutionen, Vereine und Gewerbetreibende mit knapp einem Drittel an den Gesamtkosten beteiligt hätten“, sagte Zeitler beim Spatenstich für den Skatepark am nördlichen Ende des Gartenschauparks. Die Anlage soll im Sommer in Betrieb genommen werden.

Ein weiteres starkes Argument für den OB: Das letzte Mal, dass die Stadt für die Freizeitgestaltung von Jugendlichen Geld in die Hand genommen hatte, liege mit der Basketballanlage rund 13 Jahre zurück. „Und wer für die Jugend nichts macht, muss sich später nicht wundern, wenn es keine Jugend mehr gibt“, ergänzte Zeitler. Die vergangenen zweieinhalb Jahre hätten gezeigt, wie wichtig und wertvoll gerade Bewegungsangebote im Freien seien. „Die Trimm-dich-Pfade haben einen Ansturm erlebt, wie sie ihn seit Turnvater Jahn nicht mehr hatten“, blickte der Oberbürgermeister zurück.

Deshalb sei es richtig, gerade in diesem Bereich, mit dem Grillplatz in der Nähe, einen Anlaufpunkt für Jugendliche zu schaffen. Es entstehe eine der modernsten Skateanlagen, die man landauf, landab finde. Dafür dankte Zeitler allen Sponsoren, mit denen er ein großes Einweihungsfest im Sommer 2023 feiern möchte. Zeitler dankte aber auch dem Jugendgemeinderat, der an dem Projekt hartnäckig drangeblieben sei, und der Stadtverwaltung, vor allem Matthias Degen von der Stadt- und Umweltplanung und dem Grünflächenwesen. Er gelte in der Skaterszene schon als Experte für solche Anlagen, sagte der OB augenzwinkernd.

Neuer Skatepark in Hockenheim: Viel Leidenschaft hinter Projekt

Hinter dem Vorhaben stecke viel Leidenschaft. Der OB erinnerte an den Einsatz des Jugendgemeinderats, der ein aufwendiges Video drehte, nachdem klargeworden war, dass die Kosten extrem gestiegen waren und die vorgesehenen Mittel bei Weitem nicht ausreichen, um den Bau zu finanzieren. Der mit dem Video verbundene Aufruf, das Herzensanliegen der Jugendlichen durch Spenden zu unterstützen, fiel vor allem bei einer Institution auf fruchtbaren Boden: Die Dietmar Hopp Stiftung steuerte allein 60 000 Euro bei, erinnerte Zeitler.

In einer Kampfabstimmung Ende April hatte der Gemeinderat mehrheitlich die Verwirklichung des seit vielen Jahren vom Jugendgemeinderat geäußerten Wunsches beschlossen. Rund 110 000 Euro waren dafür an Spenden gesammelt worden, nachdem sich die Kosten seit dem ersten Entwurf nach der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg mehr als verdoppelt hatten. 

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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