Stadthalle

Starkenburg Philharmoniker zeigen in Hockenheim Vitalität und Geschmeidigkeit

Das Benefizkonzert des Lions Clubs Hockenheim mit den Starkenburg Philharmonikern stand unter dem Motto „Romantische Momente“. In den 17 Jahren, die es das Konzert schon gibt, sind insgesamt 300.000 Euro an Spendengeldern zusammengekommen.

Von 
Maria Herlo
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Für das Benefizkonzert in der Stadthalle hat der Lions Club die hervorragenden Starkenburg Philharmoniker unter der Leitung von Günther Stegmüller verpflichtet – eine gute Wahl, wie sich zeigte. © Lenhardt

Mit farbigem Orchesterklang, in meisterlich rhythmischem Tempo spielten die Starkenburg Philharmoniker gleich zu Beginn die Ouvertüre zu „Die lustigen Weiber von Windsor“, einer Oper von Otto Nicolai (1810 – 1849), deren Libretto nach Shakespeares gleichnamiger Komödie verfasst wurde. Und damit gaben sie gleich den Ton an, in dem Benefizkonzert des Lions Clubs Hockenheim, das sie unter der Leitung des Dirigenten Günther Stegmüller gestalteten – geprägt von Vitalität und Geschmeidigkeit.

Bevor es jedoch losging, begrüßte Heinz Kuppinger vom Hockenheimer Lions Club das Orchester und seinen Dirigenten, das zahlreich erschienene Publikum sowie die Ehrengäste, Ehrenamtliche der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim, die als Anerkennung ihrer wertvollen Arbeit, die sie Tag für Tag leisten, Karten bekommen hatten.

„Wir sind sehr froh, dass wir für diese Benefizveranstaltung die Starkenburg Philharmoniker unter der Leitung von Günther Stegmüller gewinnen konnten“, sagte Kuppinger, und richtete die Grüße des amtierenden Präsidenten Gunther Hoffmann aus, der kurzfristig ausgefallen ist.

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Insbesondere freue es ihn, dass endlich wieder – nach dreijähriger Pause – ein Benefizkonzert stattfinden könne, „darauf haben wir alle gewartet, denn“, so Kuppinger, „der Lions Club hilft mit dem Erlös aus Benefizkonzerten dort, wo Menschen in Not sind. Finden keine Konzerte statt, ist das leider nicht möglich.“

Wo Hilfe gebraucht wird

Gegründet im Jahr 2005 unter dem Motto „We serve“, also „Wir dienen“, hat sich der Club zum Ziel gesetzt, überall dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in den 17 Jahren insgesamt 300.000 Euro an Spendengeldern erwirtschaften konnten“, erklärte Kuppinger, „und damit insbesondere in der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim Kinder und Jugendliche unterstützten. Auch dieses Benefizkonzert dient dazu, Spendengelder zu erwirtschaften, die wir dann sinnvoll dort einsetzen, wo sie gebraucht werden.“

Danach übernahm Jessica Cichy, Redakteurin beim Rhein-Neckar-Fernsehen, das Mikrofon. Selbstsicher, eloquent und charmant führte sie durch das Programm, erzählte einiges über die Stücke, die Komponisten und Interpreten. Viele „Romantische Momente“ boten die Starkenburg Philharmoniker mit einem bunten Strauß an Melodien und Arien aus Operetten und Opern, vorrangig aus dem 19. Jahrhundert, und haben damit den Geschmack des Publikums getroffen.

Vor allem die beiden Gesangssolisten, Lorena Puican, Sopran, und Andrei Manea, Tenor, sorgten unter den Zuhörern für viel Begeisterung. Beide stammen aus Rumänien, beide erhielten bedeutende Stipendien und Preise und sind auf der Bühne der renommierten Rumänischen Nationaloper Cluj-Napoca sowie auf weiteren berühmten Bühnen der Welt aufgetreten, wie Moderatorin Jessica Cichy informierte.

Für Salomés Arie „Il est doux, il est bon“ aus der Oper „Hérodiade“ von Jules Massenet (1842 – 1912) schien der jugendliche Sopran Puicans wie gemacht, und auch Maneas Tenorstimme verfehlte in der Arie „La fleur que tu m’avais jetee“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet (1838 – 1875) seine Wirkung nicht. Sie hatten kein Mikrofon nötig, ihre kräftig strahlenden Stimmen füllten problemlos den großen Saal der Stadthalle.

Duette als Glanzlichter

Die Qualität seiner Gesangskunst stellte Manea auch im neapolitanischen Lied „Torna a sorrento“ des italienischen Komponisten Ernesto De Curtis (1875 – 1937) unter Beweis und die emotionale Spannweite von Lorena Puicans Stimme kam im Lied „Ich möchte einmal die Heimat sehen“ aus der Operette „Land des Lächelns“ von Franz Lehár (1870 – 1948) wunderbar zum Ausdruck.

Ihre Duette setzten dem Programm ebenfalls Glanzlichter. Im Stück „Mädchen gibt es wunderfeine“ aus „Csardasfürstin“ von Emmerich Kálmán (1882 – 1953) standen sich der helle Sopran von Puican und der warme Tenor Maneas harmonisch ergänzend gegenüber. Mit schönem lyrischen Ausdruck interpretierten sie das Duett „Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt“, ebenfalls aus der Operette „Land des Lächelns“ und als Zugabe wunderschön das Duett „Tanzen möchte ich“ aus „Csardasfürstin“.

Alle Solonummern und Duette begleiteten die Musiker der Starkenburg Philharmoniker unter der Leitung ihres Dirigenten mit spürbarer Anteilnahme, wobei die Koordination mit den Sängern reibungslos klappte. Beschwingte Klänge entlockte Stegmüller dem Orchester in den Instrumentalstücken, darunter der „Schatzwalzer“ vom Walzerkönig Johann Strauß (1825 – 1899), die schnelle Polka „Ohne Bremse“ von Eduard Strauß (1835 – 1916) oder der „Prestissimo Galopp“ von Emil Waldteufel (1837 – 1915).

Für dieses schwungvolle, klanggewaltige Benefizkonzert gab es schließlich lang anhaltenden, begeisterten Applaus.

Freie Autorin

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