Hockenheim. Obwohl sich die möglichen Öffnungstage bei der Hockenheimer Tafel pandemiebedingt verringert haben und es Schwierigkeiten mit den Räumlichkeiten gegeben hat, schaut Hubert Mitsch, Leiter der Tafel im DRK-Kreisverband Mannheim, optimistisch auf die nähere Zukunft. Der Grund ist die geplante und hoffentlich im August bevorstehende Öffnung des neuen Tafelladens in der Fahrzeughalle des alten DRK-Gebäudes. „Dort haben wir dann 120 bis 130 Quadratmeter Platz“, erklärt Mitsch im Gespräch mit dieser Zeitung – Platz um hoffentlich mehr Menschen Hilfe anzubieten, die diese benötigen.
Denn die sinkenden Kundenzahlen sind nicht darauf zurückzuführen, dass es weniger Bedürftige gibt, da ist Mitsch sich sicher. „Erstens ist unser jetziger Standort leider nicht gut für Menschen mit einer Gehbehinderung erreichbar“, erläutert er. „Zweitens haben natürlich auch unsere Kunden Angst vor einer Corona-Infektion. Gerade die Älteren lassen sich daher eher von Angehörigen versorgen, als selbst in den Laden zu gehen.“
Standortwechsel wegen Corona
Der alte Tafelladen hatte wegen der geringen Fläche von 40 Quadratmetern Corona-bedingt schließen müssen. Dort hatte es drei Öffnungstage in der Woche gegeben, laut Mitsch mit je 30 bis 40 Kunden. Seit der Pandemie gibt die Tafel die Waren im Alten Fahrerlager beim Hockenheimring aus. „Dort haben wir einen Öffnungstag die Woche, donnerstags ab 14 Uhr. Im Schnitt kommen so etwa 50 Personen“, fasst der Tafelleiter zusammen.
Rund 30 Ehrenamtliche im Einsatz
Die Ausgabe der Lebensmittel und der Gegenstände des täglichen Bedarfs erfolgt immer noch so kontaktlos wie möglich. Die Kunden bekommen alles von den Helfern gereicht, diese tragen Handschuhe. „Zudem sind die Räumlichkeiten gut belüftet“, fügt Hubert Mitsch hinzu. Zurzeit helfen etwa 30 Ehrenamtliche aus, pro Öffnungstag sind sieben vor Ort eingesetzt. „Helfer, die klar zu einer Risikogruppe zählen, sind zurzeit quasi beurlaubt“, schildert Mitsch.
An etwas anderem mangelt es jedoch auch in der provisorischen Unterkunft: Lagerraum. Deshalb werden die Waren in Mannheim-Rheinau gesammelt, aufbereitet und schließlich für einzelne Standorte abgeholt, für den Laden in Hockenheim passiert das immer am Mittwochabend. Wenn dann im Sommer der neue Standort verfügbar ist, soll es auch wieder mehr Öffnungstage geben. „Wir hoffen zurzeit auf vier- bis fünfmal in der Woche“, blickt Mitsch in die nahe Zukunft.
Das ist jedoch nicht die einzige geplante Entwicklung am neuen Standort: Da in der künftigen Rettungswache in Hockenheim auch eine Unterbringung für Wohnungslose integriert ist, finden neben dem Tafelladen auch die Sozialarbeiter, die mit den Bewohnern arbeiten, Platz in den alten Räumlichkeiten. Mitsch kündigt an, dass in der Hinsicht Kooperationen geben soll.
Kochgelegenheit vorstellbar
„Womöglich kann man die Obdachlosen vor Ort einbinden und ihnen zum Beispiel Möglichkeiten geben, dort zu kochen“, gibt der Tafelleiter einen ersten Ausblick. Wie es mit dem Projekt genau weitergeht, sei jetzt allerdings noch unklar und werde sich in den kommenden Monaten entscheiden.
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