Special Olympics - Cedric Rüter und Quentin Rombach sichern sich bei Wettkämpfen in Berlin den Sieg

Tennis-Gespann aus Hockenheim holt Gold bei den Special Olympics

Von 
Henrik Feth
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Stolz präsentieren Quentin Rombach (l.) und Cedric Rüter bei der feierlichen Sieger-ehrung der Special Olympics in Berlin ihre Goldmedaillen. © Beck-Rombach

Es war ein Fest der Begegnung und stand im Zeichen der Toleranz, Inklusion und Sensibilisierung: Die nationalen Spiele der Special Olympics in der Bundeshauptstadt Berlin. Insgesamt 4000 Athleten mit und ohne Handicap traten in 20 verschiedenen Sportarten gegeneinander oder gemeinsam an. Mit dabei waren der Hockenheimer Quentin Rombach und Cedric Rüter, die als inklusives Tennisdoppel einen großartigen Erfolg feierten und die Goldmedaille bejubeln durften.

Das Rückschlagspiel wurde bei den Special Olympics als Unified Sportart ausgetragen. Das bedeutet, dass sich die jeweiligen Teams aus einem Athleten ohne Handicap und einem Athleten mit Handicap zusammensetzen.

Im Fall der Goldmedaillengewinner aus Hockenheim waren dies der 14-Jährige Quentin Rombach und der 23-Jährige Cedric Rüter, der das Down-Syndrom hat. Rüter, der bereits seit Jahren sehr erfolgreich im inklusiven Tennis ist, krönte seine bisherige Karriere mit dem Sieg bei den Special Olympics.

Sieg nach vier Spielgewinnen

Die Standardregeln des Tennis wurden ebenfalls angepasst: Um die Länge der Matches zu kontrollien, wurden die Sätze bereits nach vier anstatt den üblichen sechs gewonnenen Spielen beendet. Für den Sieg musste das jeweilige Doppel zwei Sätze für sich entscheiden. Außerdem bestanden noch die Optionen kleinere Spielfelder und kompressionsarme Bälle zu nutzen. Das Team aus Hockenheim spielte allerdings auf einem großen Feld und mit normalen Turnierbällen.

Zunächst musste sich das Duo bei den Klassifizierungsmatches beweisen. Diese dienten zur Einschätzung der Spielstärke, um bei den Finalwettbewerben ausgeglichene Partien in verschiedenen Gewinnstufen zu garantieren. Um zu verhindern, dass die Doppel zu einem reinen Ballwechsel zwischen den Athleten ohne Handicap wurden, waren diese angehalten, ihr Spiel auf einem entsprechenden Niveau zu halten.

Für den noch jungen Rombach war es zunächst schwierig, das richtige Maß zu finden, doch dank der Stärke und Erfahrung seines Partners Rüter fand der Teenager schnell in das Turnier und das Hockenheimer Doppel entwickelte sich zu einem kongenialen Duo. Aufgrund hervorragender Leistungen wurden die beiden in die zweitstärkste Gruppe klassifiziert und gingen mit großen Ambitionen in die Finalspiele.

Bestform abgerufen

Cedric Rüter rief sein bestes Tennis ab und zeigte, wie verdient seine bisherigen Erfolge waren. Wie berichtet, hat er acht Goldmedaillen und mehrere Triumphe bei der deutschen Meisterschaft errungen. Die beiden Spieler waren bereits bei den Special Olympics 2020 in Ludwigshafen als Team angetreten. In knappen und spannenden Matches gelang es auch Rombach, unter den wachen Augen der Schiedsrichter, sich nochmals besser anzupassen und seine Leistungsfähigkeit genau richtig zu dosieren.

Zwar starteten die für den Verein Pro-Down Heidelberg antretenden Athleten mit einer Niederlage in die Play-Offs, doch dank eines dominanten zweiten Matchs und der besseren Punktedifferenz gewannen Rüter und Rombach letztendlich Gold.

Als Betreuer waren Cedrics Großmutter Renate Rüter und die Familie Rombach mit in Berlin. Bettina Beck-Rombach ließ die Woche in der Bundeshauptstadt Revue passieren: „Es war ein unfassbar schönes Erlebnis, eine Veranstaltung, die von Spaß und Zusammenhalt geprägt war. Cedric und Quentin haben eine super Leistung gezeigt und verdient die Goldmedaille geholt. Wir sind alle sehr stolz auf die beiden.“

Der Erfolg wurde bei einer feierlichen Siegerehrung belohnt. Das Duo wolle auch weiterhin gemeinsam Tennis spielen, schließt Beck-Rombach ihr Resümee. Special Olympics ist die weltweit größte Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung. Sie darf als einzige Organisation den Ausdruck „Olympics“ weltweit nutzen.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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