Hockenheim. Vorstand und Fraktion der Freien Wählervereinigung haben ihre Wünsche und Anregungen für den städtischen Haushalt beraten. "Dabei war man sich im Klaren darüber, dass die finanzielle Situation der Stadt keine überdurchschnittliche Belastung mehr erträgt", heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktion. Deshalb wolle man davon absehen, teure und aufwendige Projekte zu beantragen beziehungsweise anzuregen. "Einige Themen, die den Freien Wählern sehr am Herzen liegen, sollten aber trotzdem in Angriff genommen werden."
So bezeichnet Klaus Zizmann den Zustand der Toiletten am Waldfestplatz "Altes Fahrerlager" als "erbärmlich". Man könne den Besuchern dies "fast nicht mehr zumuten". Ein Abriss der alten und verbrauchten Toilettenanlagen mit folgendem Neubau wären einer Renovierung nach Ansicht der Freien Wähler vorzuziehen.
Da die Hockenheim-Ring-GmbH dieses Areal ebenfalls bei Großveranstaltungen als Campingplatz nutzt und dabei Duschcontainer aufstellen muss, wäre ein Neubau, der beide Notwendigkeiten wie Toiletten- und Duschanlagen berücksichtigt, in Zusammenarbeit von Stadt und Ring möglich und wünschenswert. Dies würde für beide Seiten die Kosten minimieren, heißt es in der Mitteilung.
Ärgernis Lkw in Hauptstraße
Fraktionsvorsitzende Gabi Horn brachte ein schon seit längerer Zeit bestehendes Anliegen der Hockenheimer Freien Wähler zur Sprache: die Belebung des Marktplatzes durch die durchgängige Befahrbarkeit der Rathausstraße.
"Außer bei Festlichkeiten wird der Marktplatz höchstens noch manchmal als Parkplatz genutzt. Was vor 20 Jahren gut war, muss heute nicht schlecht sein", brachte sie ihre Meinung zum Ausdruck. Das "lästige Umfahren des Marktplatzes" und das Suchen nach Fortsetzung der Rathausstraße durch Ortsfremde würde dadurch entfallen und der Marktplatz wieder mehr belebt. Dann könnte man sich auch neue Gedanken über die Gestaltung der Restfläche machen.
Für den zweiten Vorsitzenden Friedrich Fluch ist die Durchfahrt von schweren Lkws vom Med-Center über die Obere und Untere Hauptstraße in das Industriegebiet Talhaus ein Ärgernis, das seiner Meinung nach abgestellt werden sollte. Umleitungsmöglichkeiten dazu gebe es genug.
Fluch ist der Ansicht, "dass die Stadtverwaltung durchaus ein Verbot für Lkw von mehr als 7,5 Tonnen Gesamtgewicht erlassen sollte, natürlich mit einem Zusatz, der die Belieferung der Anlieger möglich macht". Dies würde auch die durchgängige Einrichtung einer 30 km/h-Zone sowohl für die Obere als auch für die Untere Hauptstraße erleichtern.
Kreisel an Talhauskreuzung
Die Errichtung eines Verkehrskreisels an der Talhauskreuzung, ebenfalls ein schon länger bestehendes Anliegen, brachte der Vorsitzende Jochen Vetter wieder ins Gespräch: "Diese Kreuzung bietet Platz für einen Kreisel mit etwa 40 Metern Druckmesser, der mit der Verkehrssituation an dieser vielbefahrenen Kreuzung fertig werden sollte."
Die jetzige Überbelastung der L 722 durch die langanhaltende Baustelle auf der Autobahn könne dazu nicht als Maßstab genommen werden. Ein solcher Kreisel könnte auch die schon lange bestehende Forderung nach einer besseren Anbindung der Industriestraßen an das überörtliche Verkehrsnetz erfüllen, so Vetter.
Mit der Parksituation im Talhaus befasste sich ein Beitrag von Stadtrat Heinz Sessler, der die Situation dort hautnah miterlebt. Er führte aus, "dass die Geh- und Parkflächen im Talhaus zwar vielfach gut ausgebaut, aber für die Belastungen durch schwere Lkw, die dort parken, nicht ausgelegt sind."
Deshalb habe die Stadtverwaltung damit begonnen, schwere Steine, die auch die Lkw vom Parken auf den dortigen Gehwegen abhalten, aufzustellen. "Leider ist dies bisher nur auf einigen Straßen erfolgt", bedauert Sessler. "Deshalb sollte diese Vorsichtsmaßnahme weiter verfolgt werden, um unnötige Kosten und Reparaturen zu sparen. zg
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