Hockenheim. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Gemäß dieses Sprichworts hatte die Hub-äckerschule in Kooperation mit Geneviève Gansler, der Inhaberin der gleichnamigen Buchhandlung in Hockenheim, das Autorenehepaar Anu und Friedbert Stohner aus Altlußheim zu einer Lesung in die Grundschule eingeladen.
Turnhalle der Hubäckerschule dient als Ort des Geschehens
Zu Beginn durften die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klassen die Plätze in der Turnhalle einnehmen. Nachdem Schulleiter Jörg Himmelsbach das Ehepaar begrüßt hatte, ging es ohne Umschweife los. Friedbert Stohner stellte seine Frau Anu vor, die aus Finnlands Hauptstadt Helsinki stammt und Autorin einiger Kinderbücher ist. Außerdem berichtete er von seinen eigenen und auch von gemeinsamen Buchprojekten.
Dann forderte er die Kinder auf, passende Reimwörter auf seine Vorgaben hin zu finden. Diese Aufgabe machte allen großen Spaß und bald herrschte gespannte Aufmerksamkeit, was die Reime wohl mit der Geschichte zu tun haben könnten.
Schnell stellte sich heraus, dass in dem Buch von der „Kleinen Schusselhexe“ Reime von großer Bedeutung sind, denn die Schusselhexe konnte längst nicht so gut reimen wie die Kinder der Hubäckerschule. So gerieten ihre Zaubersprüche häufig durcheinander und mit dem Zauber ging einiges schief. Da gab es viel zu lachen. Während Friedbert Stohner mit Engagement und Ausdrucksstärke vorlas und die jungen Zuhörer in den Bann zog, ging Anu Stohner durch die Reihen und zeigte die passenden Kamishibai-Bilder, die groß genug waren, dass alle Kinder sie gut erkennen konnten.
Falsche Zaubersprüche und schusselige Hexen sind lustig
Am Ende gab es großen Applaus und fröhliche Gesichter. In der folgenden Stunde sagten die Zweitklässler: „Mir hat gefallen, dass die schusselige Hexe lauter falsche Zaubersprüche gesagt hat.“ Oder: „Ich fand lustig, dass die schusselige Hexe einen blauen Hasen statt eines schwarzen Raben gezaubert hat.“
Das Ehepaar Stohner schreibt nicht nur eigene Geschichten sondern übersetzt auch Bücher aus anderen Sprachen ins Deutsche. Eine Kostprobe davon hörten die Schülerinnen und Schüler aus den dritten und vierten Klassen. Es wurden Auszüge aus dem Buch „Ella in der Schule“ des finnischen Autors Timo Parvela vorgelesen. Die Kinderbuchreihe, die mittlerweile 18 Werke umfasst, ist nicht nur in Finnland, sondern auch in Deutschland sehr beliebt. Ella und ihre Klassenkameraden erleben darin allerhand Abenteuer, die die Lebenswirklichkeit der Kinder von heute treffend berühren. Auch hier kam bei der Lesung der Spaß nicht zu kurz und es wurde immer wieder herzhaft gelacht.
Ein schöner Vormittag für die Hubäckerschüler: Am Ende bot Geneviève Gansler die Möglichkeit, die vorgestellten Bücher zu kaufen. Wer kein Geld dabei hatte, kann natürlich jederzeit in der Buchhandlung vorbeischauen und dort ein Buch erwerben. Von einigen Kindern hörte man, dass sie gerne ein eigenes Exemplar besitzen würden. Das war an diesem Schulvormittag also Leseförderung vom Feinsten.
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