Stadtmarketing - Verwaltung und Gemeinderat rufen Wettbewerb aus / Logo soll zum einheitlichen Symbol für die Kommune und ihre Töchter werden

Was bringt Hockenheim auf den Punkt?

Von 
Andreas Wühler
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Das Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt am Kraichbach, hier im April 2020, trägt zum neuen Stadtbild bei – soll es auch ins übergreifende Logo einfließen? © Lenhardt

Es gibt diese berühmte Szene in dem Klassiker „Manche mögen‘s heiß“, in der der Musiker Joe, gespielt von Tony Curtis, verkleidet als Shell Junior, am Strand Sugar (die bezaubernde Marilyn Monroe) anbaggert. Um ihr ein vages Gefühl seiner angeblichen Millionen zu vermitteln, wedelt er kurz mit einer Muschel, und Sugar hat verstanden: Shell, der Ölmulti-Shell.

Nun ist der Stadt Hockenheim wohl nicht daran gelegen, mit ihrem Vermögen zu beeindrucken, doch der Gedanke, mit einem einzigen Symbol die ganze städtische Familie versinnbildlicht zu wissen, der liegt nicht nur Oberbürgermeister Marcus Zeitler am Herzen. Ein einheitliches Erscheinungsbild, mit der sämtliche Einrichtungen und Eigenbetriebe der Stadt nach außen hin als Konzern aus einem Guss auftreten – ein durchaus zeitgemäßer Gedanke. Nicht nur für die Außenwirkung der Stadt, sondern auch für ihre Mitarbeiter, die sich hinter einem starken Motiv vereint sehen.

Corporate Identity nennt man es auf Neudeutsch, wenn sich Einrichtungen ein Logo zulegen, mit dem sie zur Marke in der Öffentlichkeit werden. Beispielsweise Mannheim mit seiner Stadt im Quadrat, Ludwigshafen mit seinem zwinkernden Anker oder, um den Blick mal in der Nachbarschaft schweifen zu lassen, Reilingen mit seinem Hasen.

Auslöser: Maimarkt-Stand

Wie Christian Stalf, der Pressesprecher der Stadt, im Gespräch mit unserer Zeitung ausführt, wurden erste Überlegungen zu einem einheitlichen Logo schon unter OB Dieter Gummer angestellt. Doch erst mit dem Amtsantritt von Zeitler kam Schwung in die Sache.

Auslöser für den neuen OB war der jährliche Stand von Stadt, Ring und Aquadrom auf dem Mannheimer Maimarkt. Dieser sollte überarbeitet werden, ein neues Outfit erhalten, bei dem stärker betont wird, dass es sich um „eine Familie“ handelt. Der Rest ist Geschichte – das Coronavirus nahm das Land in seinen Klammergriff und der Maimarkt fiel ihm ebenso zum Opfer wie zahlreiche andere Veranstaltungen.

Doch unabhängig vom Maimarkt-Stand soll das Thema Eigenmarke angegangen werden, soll unter dem Motto „Wir sind Hockenheim“ ein Symbol gesucht werden, in dem sich alle wiederfinden, das die Einzigartigkeit der Rennstadt auf den Punkt bringt. In der Novembersitzung des Gemeinderats gab Oberbürgermeister Zeitler dem Ganzen Name und offizielle Gestalt – es wird eine Arbeitsgruppe „Stadtmarke“ gegründet, die in regelmäßigen Sitzungen die Konzeption und Umsetzung der Marke steuert.

Der Arbeitsgruppe gehören neben Zeitler und Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg die Stadträte Bärbel Hesping (CDU), Marina Nottbohm (SPD), Oliver Grein (Grüne), Gabi Horn (FWV) und Helmut Kief (FDP) sowie von der Stabsstelle Kommunikation Christoph Henninger, Christian Stalf und Judith Böseke an. Hinzu kommen Sylvie Rese und Donald Pape-Rese, im Rathaus für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing zuständig.

Die erste Aufgabe der Arbeitsgruppe wird es sein, einen Wettbewerb zu organisieren, bei dem das Motto „Wir sind Hockenheim“ in eine Form gegossen werden soll. Und da bekanntlich niemand so viel weiß wie alle Bürger zusammen, wendet sich die Arbeitsgruppe mit ihrem Wettbewerb an die Öffentlichkeit. Kurzum, die Bürger sind aufgefordert, sich mit Ideen einzubringen, was die Stadt ausmacht, was sie beschreibt.

Vom Logo bis zum Slogan offen

„Wir sind offen für kreative Vorschläge“, umreißt Stalf das Modell der Bürgerbeteiligung, von dem er sich viele gute Ideen erhofft. Egal, ob Logo-Vorschläge, Claims oder textliche Vorstellungen, die Bürger sind aufgefordert sich zu beteiligen. Damit die Beteiligung hoch ist, sind attraktive Preise ausgesetzt.

Und wer einen derselben gewinnen möchte, der kann schon einmal die Hirnzellen anstrengen. Auf jeden Fall etwas mit dem Motodrom, vielleicht der Wasserturm oder doch lieber ein zigarrerauchender Spargel? Hockenheim auf den Punkt zu bringen, ist wahrlich keine einfache Aufgabe.

Über die Modalitäten des Wettbewerbs will die Stadt noch in diesem Monat informieren, bis Ende Februar soll die Gelegenheit bestehen, sich mit Vorschlägen zu beteiligen. Eine Jury, bestehend aus der Arbeitsgruppe, wird dann über die eingegangenen Beiträge beraten, bevor der externe Dienstleister mit der Erstellung der Stadtmarke beauftragt wird.

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