Im Interview

Wiederhören mit Titeln aus „The Voice“

Castingshow-Finalist Florian Gallant über die Folgen des Erfolgs und das Gastspiel seiner Band „Freiheit“ beim Waldfest des FV 08 am Sonntag

Von 
Matthias Mühleisen
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Erfolgreiches musikalisches Ehepaar: Charlene „Linki“ und Florian Gallant geben bei jedem ihrer Auftritte alles. © Anna Ziegler

Hockenheim. Im vergangenen Jahr mussten die Hockenheimer noch auf den Fernsehschirm zurückgreifen, wenn sie Florian Gallant, der lange in der Rennstadt gewohnt hat, wiedersehen wollten. Als Kandidat – oder besser: als Finalist – der Castingshow „The Voice of Germany“ war der 36-Jährige mit seiner Frau Charlene regelmäßig bei ProSieben und Sat 1 zu sehen. Nun kehren die Gallants live zurück zu Florians Wurzeln: Sie spielen mit ihrer Formation „Freiheit“ am Sonntag, 18. September, beim Waldfest des FV 08 im Stadion an der Waldstraße. Im Interview berichtet Florian Gallant, was sich durch den Erfolg vor einem Millionenpublikum für ihn und seine Frau verändert hat und mit welchen Titeln sie ihr Comeback in seiner Heimatstadt feiern.

Man kennt Sie seit der „The Voice“-Kampagne eher als Paar, aber „Freiheit“ gab es schon vor der Castingshow?

Florian Gallant: Das Projekt „Freiheit“ firmierte unter diesem Namen ein Jahr vor „The Voice“, uns gibt es in der Besetzung aber schon seit fünf Jahren. Wir machen damit alle möglichen Auftritte, primär treten wir in der Formation mit Jens Lorbeer, meinem Bruder Benjamin und ich auf, Linki (das ist der Kosename für seine Frau Charlene, die aus Südafrika stammt) ist auch dabei, aber nicht so häufig wie wir drei. Wenn wir jetzt auftreten, heißt es oft „Florian Gallant mit ,Freiheit’“ oder „Florian und Charlene Gallant mit „Freiheit“. Aber wir spielen seit über fünf Jahren fest zusammen – nur eben seit „The Voice“ auch deutschlandweit.

Der Fernseherfolg hat Ihren Bekanntheitsgrad natürlich enorm gesteigert. Wie hat sich das ausgewirkt: Konnten Sie sich vor Angeboten kaum noch retten?

Gallant: Diese Frage stellt wirklich jeder. Wir waren vorher schon sehr gut gebucht, aber nachdem wir bei „The Voice“ waren, sind andere Auftritte mit hinzugekommen. Wir sind nun auch in Berlin, Köln, Saarbrücken und Luxemburg gebucht. Ich würde sagen, die Zahl der Buchungen hat sich etwa verdoppelt.

Sie brauchten ja eine Qualität, um es bei „The Voice“ in die engere Wahl und die Auditions zu schaffen.

Gallant: Ich muss aber schon sagen, es hat sehr geholfen, dass man mich jetzt kennt. Sagen wir es so: Es war eine wunderschöne Werbung, weil Menschen, die uns vielleicht vorher buchen wollten und fragen mussten, „Wie hört ihr euch denn so an?“, diese Frage jetzt nicht mehr stellen müssen – das hat natürlich vieles vereinfacht.

Wie lange haben Sie sich nach dem doch erheblichen Trubel der Fernsehauftritte und dem langen Aufenthalt in Berlin eine Auszeit gegönnt?

Gallant: Der Januar ist in Sachen Musik ja ohnehin sehr ruhig. Eine große Pause habe ich aber nicht gemacht, das hat eher Linki getan. Es hatte sich ja nichts wesentlich verändert: Ich war vor der Show Musiker und bin es hinterher immer noch – man macht dann einfach weiter.

Nach der Zwangspause durch Corona kam „The Voice“ für Sie wohl schon zum richtigen Zeitpunkt, um das Geschäft mit Engagements wieder anzukurbeln, oder?

Gallant: Corona war für uns schon eine sehr harte Zeit. Wir hatten vor der Pandemie intensiv dafür gearbeitet, dass wir die ganzen musikalischen Projekte zum Laufen bekommen – und kaum hatten sie sich zum Selbstläufer entwickelt, kam das Virus und alles stoppte, es ging gar nichts, was ein Riesenschock für uns war. Da war es sehr gut, dass es nach „The Voice“ wieder normal weiterging.

Haben Sie den Eindruck, die negativen Einflüsse von Corona auf Ihre Arbeit seien komplett überwunden?

Gallant: Wir sind sogar besser rausgekommen, als wir vorher dastanden, würde ich sagen.

Heißt das im Umkehrschluss, Sie fühlen sich im Stress und hätten lieber ein bisschen weniger zu tun?

Gallant: Nein, das denke ich nicht, ich genieße es sehr, auf der Bühne zu sein und freue mich über jeden Auftritt. Natürlich ist es eine stressige Angelegenheit, wenn wir wie dieses Wochenende Freitag, Samstag und Sonntag Auftritte haben. Aber selbst wenn wir krank sind oder uns nicht gut fühlen: Wir können es nicht, auf die Bühne zu gehen und nur eine halbe Sache zu geben. Am vergangenen Wochenende haben wir auch so einen Marathon absolviert und ich bin beim letzten Songs fast umgekippt – weil’s so lange war und man irgendwann körperlich einfach nicht mehr kann.

Wie sieht es am Sonntag aus – haben Sie fürs „Heimspiel“ ein besonderes Programm zusammengestellt?

Gallant: Man kann auf jeden Fall das von uns erwarten, was wir sonst immer bieten, aber dadurch, dass Linki dabei ist und der Auftritt ein bisschen mehr auf „The Voice“ zugeschnitten ist, gibt es schon mehr als den „Standard“.

Wie macht sich das bemerkbar, dass es mehr von „The Voice“ gibt, gilt das auch für die Songauswahl?

Gallant: Meist singt Linki mit mir zusammen, wenn sie dabei ist, aber diesmal haben wir extra für sie auch einige Songs ins Set aufgenommen, bei denen sie alleine singt.

Welche Titel könnten wir da als Beispiele nennen?

Gallant: Von ihr kommen beispielsweise „Make You Feel My Love“ von Adele, „Shallow“ von Lady Gaga und eine eigene Nummer von uns auf Deutsch, wunderschön, die heißt „So, wie du bist“. Und natürlich gibt es aus den Shows von „The Voice of Germany“ alle Nummern, die wir da gesungen haben – „Simply The Best“, „Sex On Fire“ und so weiter.

Würden Sie noch einmal in eine solche Castingshow einsteigen – oder vielleicht in ein neues Format?

Gallant: Wir waren ja hinterher noch öfter im Fernsehen, etwa bei „Kaum zu glauben“ beim NDR mit Kai Pflaume oder beim SWR. Was sich ganz stark trägt, ist die Geschichte von Linki und mir, die berührt noch sehr viele Menschen, und dafür bin ich auch sehr dankbar. Ich glaube, Linki würde es nicht noch einmal machen, es ist schon anstrengend, vor allem wegen der Kinder. Ich könnte es mir vorstellen, wenn es etwas Neues wäre.

Info: Beim Waldfest des FV 08 spielen die Gallants mit „Freiheit“ am Sonntag, 18. September, 19 bis 22 Uhr, Eintritt 14 Euro

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Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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