Verwaltungsgemeinschaft. Der Zweckverband Wasserversorgung „Südkreis Mannheim“ verabschiedete in seiner jüngsten öffentlichen Zusammenkunft in Hockenheim den Wirtschaftsplan 2019. Dieser beläuft sich im Erfolgsplan auf 1,23 Millionen Euro. Im Vermögensplan sind Einnahmen und Ausgaben von je 680 000 Euro veranschlagt. Auf der Ausgabenseite sind dies vor allem Investitionskosten in das Sachanlagevermögen in Höhe von 386 000 Euro und Darlehenstilgungen von 294 000 Euro.
Zur Finanzierung der vorgesehenen Investitionsausgaben wird im nächsten Jahr eine Kreditaufnahme von 300000 Euro erforderlich. Die Verschuldung des Verbandes beläuft sich im nächsten Jahr auf rund 5,2 Millionen Euro. Dieser steht ein Sachanlagevermögen von 6,7 Millionen Euro gegenüber.
Kostenumlage bei 1,2 Millionen
Verbandsrechner Volker Müller (Reilingen) ging in der vom Verbandsvorsitzenden OB Dieter Gummer geleiteten Zusammenkunft näher auf das detaillierte Zahlenwerk ein. Die von den vier Verbandsgemeinden Hockenheim, Altlußheim, Neulußheim und Reilingen aufzubringende Kostenumlage beläuft sich auf 1,2 Millionen Euro. Die Einspeisevergütung für die Photovoltaikanlage bezifferte Müller auf 31 500 Euro, den Materialaufwand auf 314 000 Euro. Hier schlagen alleine die Energiekosten für Strom und Gas mit 210 000 Euro zu Buche. Die Fremdleistungen belaufen sich auf 75 000 Euro. Das Wasserentnahmeentgelt beträgt 215 000 Euro. Hier liegt eine voraussichtliche Wasserförderung von 2,66 Millionen Kubikmeter zugrunde.
Alter Schiffsmotor hat ausgedient
Ein neues Notstromaggregat für 300 000 Euro bestimmt die Investitionen von insgesamt 386 000 Euro. Die ist nach den großen Investitionen in den vergangenen Jahren (fünf Filterkessel) zwar eine bescheidene, aber dennoch wohl die größte Ausgabe in naher Zukunft. Der Verband ist mit den abgeschlossenen Modernisierungen gut aufgestellt. Das Wasserwerk ist in Schuss, die Versorgungssicherheit ist gewährleistet, die Wasserqualität einwandfrei, wie die regelmäßigen Untersuchungen zeigen.
Interessant ist der Blick auf den voraussichtlichen Wasserbezug 2019. Von 2,66 Millionen Kubikmetern fließen 1,46 Millionen Kubikmeter nach Hockenheim (55 Prozent), 458 000 Kubikmeter nach Reilingen (17,3 Prozent), 384 000 Kubikmeter nach Altlußheim (14,5 Prozent) und 351 000 Kubikmeter nach Neulußheim (13,2 Prozent). Entsprechend dem Bezug wird auch die Umlage von 1,2 Millionen Euro aufgeteilt: Hockenheim 661 000 Euro, Altlußheim 174 000 Euro, Neulußheim 159 000 Euro und Reilingen 205 000 Euro.
Im weiteren Verlauf der Sitzung beauftragte die Verbandsversammlung denn auch gleich das Ingenieurbüro Schulz mit der Ausschreibung des neuen Notstromaggregats für das Verbandswasserwerk in Reilingen.
Das alte Gerät hat 50 Jahre auf dem Buckel. Bisher durchgeführte Reparaturen stellten sich als zunehmend schwieriger dar, da für dieses Aggregat mit einem 16-Zylinder-Schiffsmotor kaum noch Ersatzteile vorhanden sind.
Das neue Gerät wird laut Erich Schulz auch nicht mehr im Wasserwerk platziert, sondern in einem dafür vorgesehenen Container außerhalb des Gebäudes. Dies verhindert Geruchsbelästigung (Diesel) im Wasserwerk selbst. Zum neuen Aggregat gehören auch zwei Kraftstofftanks, die bei Dauerbetrieb für eine Woche ausreichen, aber natürlich jederzeit nachgefüllt werden können.
Mit den im Oktober eingebauten Filterkesseln vier und fünf (wir berichteten) laufe alles planmäßig, teilte Wassermeister Wolfgang Schweikert mit. Sie befänden sich noch in der Einfahrphase und würden zum Jahresende in Betrieb gehen. Die vom Hygieneinstitut Heidelberg gezogenen Wasserproben hätten in Bezug auf Keime keine Beanstandungen ergeben. Schweikert: „Die Filterkessel sind einwandfrei.“
Ohne Diskussion beauftragte die Verbandsversammlung die Verwaltung, einen neuen Stromliefervertrag mit dem günstigsten Bieter abzuschließen.
Pumpen arbeiten planmäßig
Angesichts des sehr niedrigen Rheinpegels aufgrund des langen und heißen Sommers mit kaum Niederschlägen, wurde in der Sitzung auch die Frage nach der Wasserversorgung für den Zweckverband gestellt. Hier gebe es laut Wassermeister Wolfgang Schweikert keine Probleme. Der Grundwasserspiegel sei um 70 Zentimeter gefallen, normal seien 40 Zentimeter. Da die Brunnen weitaus tiefer in die Erde reichen als der Grundwasserpegel, bestehe keine Gefahr für Engpässe bei der Wasserförderung.
Im nichtöffentlichen Teil der Zusammenkunft hatte sich die Verbandsversammlung unter anderem mit Personalangelegenheiten zu befassen. Wolfgang Schweikert geht nach 30 Jahren beim Zweckverband im nächsten Sommer in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger wird nach dem Beschluss der Verbandsversammlung der bisherige stellvertretende Wassermeister Thomas Wünsche.
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