Fernsehaufnahmen - Team der "SWR Landesschau Mobil" dreht Reportage über Hockenheim / "Begabte Hausfrauen" Sabine Weyers und Marina Nottbohm als Begleiterinnen

"Zivilisierter Dialekt" in der "guten Stube"

Von 
Corinna Perner
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Dreharbeiten am Hockenheimer Wahrzeichen: Sabine Weyers (M.) und Marina Nottbohm dürfen als "Begabte Hausfrauen" vor Redakteurin Eva Gnädig (r.), Kameramann Ulli Wahlkampf und Tontechniker Andreas Wetter am Wasserturm zanken.

© Lenhardt

"Wann ist man Hockenheimer? Das ist halt so 'ne Frage." Während Marina Nottbohm und Sabine Weyers ganz nach ihrer Rolle als Musik-Kabarettduo "Begabte Hausfrauen" noch ausdiskutieren, wer denn nun eine echte Hockenheimerin ist, hat die junge Redakteurin Eva Gnädig die erste Szene schon genau im Kopf und wartet auf den Startschuss vonseiten der Technik. Es ist Donnerstagnachmittag, wir befinden uns am Wasserturm. Grund für das Treffen ist eine Sendung des SWR, in der die Große Kreisstadt vorgestellt werden soll. Pünktlich mit dem Eintreffen des Teams hat das Wetter ein Einsehen und es hört auf zu regnen.

Die Atmosphäre ist locker, die drei Frauen vor der Kamera scherzen während der "Lagebesprechung", als würden sie sich schon ewig kennen. Sabine Weyers pudert Marina Nottbohm schnell noch einmal nach, bevor es losgeht. Diese wiederum holt sich mit der Aufforderung "Drei Sätze zum Wasserturm" noch schnell einige Insiderinformationen über das Hockenheimer Wahrzeichen, das sie gleich vorstellen soll. Nachdem dann auch noch Fragen wie "Jacke an oder aus" und "Handtasche ja oder nein" geklärt sind, kann es losgehen.

Von wegen "Zufall" . . .

"Ganz spontan" trifft die Mitarbeiterin des SWR in der ersten Szene auf die beiden Musikerinnen, die "zufälligerweise" vor dem Wasserturm stehen. Was im Fernsehen nach Realität aussieht, ist in Wirklichkeit ganz anders. Die kleine Gesprächssequenz wird im Vorfeld genau abgesprochen, jeder weiß, was er zu tun hat. "Bleib mal in der Dreier", erhält beispielsweise Kameramann Ulli Wahlkampf die Anweisung von der Redakteurin, alle drei Frauen ins Bild zu nehmen, während Marina Nottbohm und Sabine Weyers aufgefordert werden, ihr Konkurrenz-Verhältnis, das sie als "Begabte Hausfrauen" auf der Bühne ausleben, auch in der kurzen Gesprächssequenz durchblicken zu lassen.

Den Dialekt "zivilisiert"

Dazu zählen neben gelegentlichem "Ins-Wort-Fallen" auch der "Hoggemer" Dialekt. Den bittet Eva Gnädig aber ein "bisschen zivilisierter" zu sprechen, damit sie auch etwas verstehe. Kleine Ungereimtheiten werden nach dem ersten Versuch besprochen, so dass die Sequenz beim zweiten Dreh schon im Kasten ist und es weitergehen kann.

Vor Ort ist auch Erhard Metzler, technischer Werkleiter der Stadtwerke. Dass das Sendeteam beschlossen hat, die "gute Stube der Stadtwerke" mit in die Sendung aufzunehmen, freut ihn natürlich. Dabei ist der Besuch in Hockenheims Wahrzeichen in diesen Tagen gar nicht so selbstverständlich. Gerade noch rechtzeitig wurde das Wachsen des Parkettbodens abgeschlossen. Dank Malervlies bleibt der edle Boden auch an diesem Nachmittag unbeschadet.

Nun heißt es aber Treppensteigen. Was ohne Gepäck bereits anstrengend genug ist, wird für die Mitarbeiter vom Fernsehen zu einem wahren Fitnesstraining. Schließlich müssen ja auch Kamera, Stativ und Tontechnik ganz nach oben mit.

Etwas später ist es aber geschafft und die Aussicht entschädigt zumindest ein wenig für die Anstrengungen. Besonders weit lässt es sich wetterbedingt allerdings nicht schauen, in der Ferne lässt sich vieles nur erahnen. Aber es geht ja schließlich um Hockenheim . . .

Die beengten Verhältnisse auf der Aussichtsplattform rund um die Spitze des "Spargels" meistert das Technikteam, zu dem auch der Mann für den Ton, Andreas Wetter, zählt, mühelos und der Dreh am Startpunkt des Rundgangs kann abgeschlossen werden.

Der Besuch des Wasserturms ist am Donnerstag nämlich nur ein Drehort auf dem Programm. Weiter geht es für das dreiköpfige SWR-Team und die beiden Hockenheimerinnen an diesem Nachmittag zum Tabakmuseum, dem Wirtshaus "Güldener Engel" und in den Gartenschaupark. Und auch dann ist es noch nicht geschafft.

Am Abend steht eine Probe der "Begabten Hausfrauen" auf dem Programm. Schließlich sollen die Zuschauer auch eine Kostprobe zu hören bekommen und die "BHs" zeigen, dass in der Großen Kreisstadt nicht nur Motorengeräusche zum kulturellen Programm gehören.

Ganz ausgeblendet werden diese aber nicht: Die DTM und der Ring sind ebenfalls Teil der Sendung, für deren Erstellung das Team die ganze Woche in der Stadt unterwegs war.

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