Maibaum - Per Muskelkraft stellen Maiboombuwe und Hewwlguggler ihr diesmal deutlich kürzeres Wahrzeichen auf

17 Meter Traditionspflege

Von 
Sabine Zeuner
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KETSCH. Der "Not-Maibaum" steht. Im strömenden Regen haben die Hewwguggler - mit tatkräftiger Unterstützung der Maiboombuwe - den seit dem Wetterschaden im vergangenen Jahr nicht mehr ganz so stattliche Stämmchen "gepflanzt". Weithin sind nun in etwa 17 Metern Höhe die blau-gelben Flatterbänder am Kranz zu sehen. Sie künden vom Wonnemonat Mai, der am Tag seines Beginns nicht gerade seine Schokoladenseite zeigt.

Trotz des Wetters sind Gemeinderäte, Seniorenbeirat, Familien, die Hewwlguggler und die Maiboombuwe recht zahlreich unter Pavillons gedrängt zusammengekommen. Das lobt auch Bürgermeister Jürgen Kappenstein, der, wie viele andere am Morgen noch einmal in die Einladung schaute, die 11 Uhr als Start der Baumaktion auswies - die jedoch begann wegen des schlechten Wetters schon um 10.30 Uhr. Nichtsdestotrotz erlebten die Spätgekommenen noch den krönenden Schluss des Aufstellens.

Mit vereinten Kräften

Dazu ging es mit vereinten Kräften zur Sache, rund 25 Maiboombuwe, die es übrigens aktuell im 19. Bestehensjahr gibt, holten den Stamm mit musikalischer Begleitung durch die Hewwlguggler bei den Kleintierzüchtern ab, begleiteten ihn auf den Marktplatz. Dort war bereits das übrige Equipment aufgefahren - die unterschiedlich langen Stangen, die Stück für Stück eingesetzt werden um den etliche Kilogramm wiegenden Maibaum zu stemmen, und die langen Sicherungsseile. Dadurch gesichert, hielt man den Stamm austariert, brauchte gut 20 Minuten für die Aktion. Immer wieder rief der "Maiboombuwe-Chef" Marco Sturm der Männermenge mit den gelben Bauarbeiterhelmen zu: "Baum auf!", gab damit den Takt der Schiebearbeit vor.

Jubel und Applaus gab es fürs vollbrachte Werk. Nach der obligaten Sicherung mit Holzkeilen und Metallgittern, sangen die Buwe vereint das Badner Lied, dazu spielten die Hewwlguggler.

Normale Länge im nächsten Jahr

Warum man erst am 1. Mai und nicht wie sonst üblich am 30. April das stattliche Bäumchen stellte? "Das ist dem geschuldet, dass viele Kinder der Hewwlguggler und Maiboombuwe im Kommunionalter sind und sonntags feierten", verrät Maiboombub Herbert Stutz. Dass es schon einen neuen Baum in der extralangen Version gibt, sagt er, aber wo der liegt und auf das Rindenschälen wartet, das gibt er nicht preis.

Nicht mal das Ortsoberhaupt weiß um den Lagerplatz, lediglich, dass es 2018 wieder die gewohnte Größe des Maibaums, dann auch mit der in der alten Schifffahrtstechnik angeseilten Tannenspitze geben wird, berichtet auch Kappenstein.

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Ketsch: Maibaum wacht wieder über die Gemeinde

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