Schachclub 1922

200 Spieler für Jugendwettbewerb beim Ketscher Schachclub angemeldet

Der Jugend Grand Prix „Schneeflocke“ findet erstmals im Sommer statt. Die Anmeldungen kommen aus ganz Süddeutschland.

Von 
Caroline Scholl
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Beim 14. „Schneeflocke“-Turnier – das war 2018 – rauchen die Köpfe in allen Altersstufen. © Zeuner

Ketsch. Es ist eines der größten Jugend-Schnellschachturniere in Süddeutschland und wenn am kommenden Samstag alle angemeldeten jungen Schachspieler an den 100 Brettern Platz nehmen auch das bisher größte Jugend-Grand-Prix-Turnier der Vereinsgeschichte der Schachclubs 1922 Ketsch: „200 – wir sind überwältigt, so viele Teilnehmer hatten wir noch nie. Kaum hatten wir das Turnier angekündigt, kamen die Anmeldungen aus ganz Süddeutschland bei uns an und noch jetzt stehen Spieler auf der Warteliste“, freut sich Annette Schrepp, Jugendleiterin beim Schachclub 1922 der Enderlegemeinde.

Zum 16. Mal wird am Samstag ab 10 Uhr in der Rheinhalle das beliebte Turnier gestartet, bis etwa 16.30 Uhr werden die Figuren auf den Spiel-brettern bewegt. „Man spürt, dass nach der Corona-Pause viele nun wieder an Turnieren teilnehmen möchten. Zwar konnte man während der Pandemie Schach online spielen, aber so ein Turnier, das ist schon eine ganz andere Atmosphäre“, versichert die 51-Jährige.

Youngster ist sechs Jahre alt

Gespielt werde in fünf Altersgruppen, wobei eine Gruppe immer zwei Jahrgänge umfasst. Der jüngste angemeldete Spieler ist sechs Jahre alt und tritt somit in der U8 an. Beim Turnier sei Konzentration und Ausdauer gefragt, denn es gilt, sieben Partien, die zeitlich je maximal 30 Minuten dauern dürfen, zu spielen. Dazwischen gäbe es Pausen und die jeweiligen neuen Spielpaarungen werden ermittelt.

„Der Spaß am Spiel steht absolut im Vordergrund, jedoch gibt es natürlich auch unter den jungen Schachspielern sehr ambitionierte und über einen Sieg freut sich selbstverständlich jeder. Jedoch lernt man bei einem Turnier auch, dass man eben vielleicht nicht immer nur gewinnen kann“, weiß Annette Schrepp aus Erfahrung. Bei einem Turnier anzutreten, erfordere außerdem auch etwas Mut und sei durchaus anstrengend, weshalb jeder Teilnehmer eine Urkunde und einen kleinen Preis erhalte.

Die drei besten jeder Altersgruppe können einen Pokal gewinnen und das beste Mädchen jeder Altersgruppe erhalte außerdem einen Pokal. „Tatsächlich gibt es mehr Jungs, die Schach spielen als Mädchen, was sich über die Jahre, in denen ich Schach spiele, nicht verändert hat und sich auch im Erwachsenenalter durchzieht. Deshalb wollen wir mit dem Zusatzpokal einen weiteren Anreiz schaffen“, erklärt die engagierte Schachspielerin.

Für den Ketscher Traditionsverein, in dessen neuen Mannschafts-T-Shirts am Samstag ganze 16 Kinder und Jugendliche antreten, sei es etwas Besonderes, dieses Turnier auszurichten, denn dies fördere den Zusammenhalt in besonderem Maße. „Normalerweise haben wir den Jugend Grand Prix immer im Januar oder Februar durchgeführt, daher rührt der Name ,Schneeflocke’. In diesem Jahr sind wir aufgrund der Pandemie in den Sommer ausgewichen und wir freuen uns nun alle sehr auf das Turnier, das nur durch den Einsatz von vielen helfenden Händen möglich ist. Bereits am Freitag müssen die 100 Schachbretter mit allen Figuren und die Zeitmessuhren aufgestellt werden, hier helfen schon die jüngsten Vereinsmitglieder mit. Beim Turnier können sich alle Teilnehmer und deren Begleiter sowie alle interessierten Zuschauer mit Speisen und Getränken versorgen, was vorbereitet werden muss. Urkunden müssen erstellt werden und es gibt eine Menge zu tun, doch wir sind gut vorbereitet“, bestätigt Annette Schrepp im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Türen der Rheinhalle stehen am Samstag selbstverständlich für alle interessierte Zuschauer offen, und vielleicht entdeckt so der eine oder andere sein Interesse am Schachspiel. Für den Schachclub Ketsch ist der Jugend Grand Prix der Start in einen umfangreichen Veranstaltungsreigen im Jubiläumsjahr des 100-jährigen Bestehens.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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