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3D-Fotograf Thomas Unterholzner zeigt in Ketsch besonderes Raumerlebnis.

Beim Kirchenkino in Ketsch vermittelt 3D-Fotograf Thomas Unterholzner das Werk des genialen Antoni Gaudí als besonderes Raumerlebnis.

Von 
Marco Brückl
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Die Sagrada Familia umfasst nach den Plänen Gaudís 18 Türme – insgesamt acht sind bis heute auf West- und Ostseite (hier) fertiggestellt. © Unterholzner

Ketsch. Besondere Anlässe benötigen besondere Aufbauten – im Ketscher Kino Central steht das Kirchenkino mit Thomas Unterholzner (kleines Bild) an, wobei der Kumhausener – bei Landshut – sich auf die Stereofotografie spezialisiert hat. Das bedeutete, dass unlängst zunächst getestet werden musste, ob sich das Präsentations-Equipment des 64-Jährigen im Kinosaal überhaupt aufbauen lässt. „Das geht schon, der Test verlief positiv“, signalisierte Unterholzner im Gespräch mit unserer Zeitung und damit dürfen sich die Ketscher auf die „Inspiration Antoni Gaudí in 3D“ freuen – am Montag, 20. November, ab 19 Uhr werden die 3D-Brillen im Lichtspielhaus ausgepackt.

Mit der Casa Mila leistete Gaudí Pionierarbeit (natürliche Belüftung). Das Gebäude wurde 1984 als erstes Gebäude des 20. Jahrhunderts zum Weltkulturerbe erklärt. © Unterholzner

Und dann kann es passieren, dass man plötzlich „mitten in der Kirche“ steht, wie Thomas Unterholzner sagt. Gemeint ist freilich La Sagrada Familia, das berühmteste aller Bauwerke von Antoni Gaudí. Der Referent, der von Berufs wegen immer wieder in Barcelona weilte und die unvollendete Kirche erstmals in der Mitte der 1980er Jahre in seine Linse aufnahm, ist ein glühender Verehrer des genialen Architekten.

Antoni Gaudí hat in Barcelona vielerorts seine Spuren hinterlassen – der Park Güell wurde von 1900 bis 1914 von ihm im Auftrag von Eusebi Güell erschaffen und hat eine Größe von über 17 Hektar. © Unterholzner

Stadtplaner und Visionär

Dabei tue man Gaudí mit der Einengung auf dieses Projekt Unrecht, denn Gaudí „war nicht nur ein begnadeter Architekt, sondern ebenso Landschaftsgärtner, Statiker, Innenarchitekt, Stadtplaner, Designer, Zeichner und Visionär“, betont Unterholzner. Der frühere Pilot hat Gaudís Werke und das Wachsen der Sagrada Familie in eindrucksvollen 3D-Bildern festgehalten. Bei seinem fotografischen Porträt werde Gaudí als Genie, das ebenso entrückt wie seiner Zeit voraus gewesen sei, vorgestellt.

Die Baustelle La Sagrada Familia wird auch bis 2026 nicht fertig sein. © Unterholzner

Wie kein Zweiter gilt Antoni Gaudí als Vertreter des Jugendstils in Katalonien. Insofern nimmt Unterholzner auf einen Rundgang zu Gaudís Werken in Barcelona mit und vermittelt den kulturellen Umbruch im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. „Er hatte ein unglaubliches räumliches Vorstellungsvermögen. Es gibt ja keine Pläne von Sagrada Familia. Er hat Gipsmodelle gemacht im Maßstab 1:100 und die Handwerker haben daran dann Maß genommen“, erklärt Unterholzner mit dem Unterton der Begeisterung.

Dem besonderen Menschen Gaudí kann man sich sukzessive, mit besonderer Präsentationstechnik Unterholzners nähern. Entstandene Fragen werden außerdem im Anschluss im moderierten Gespräch geklärt.

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