St. Sebastian

Besonderer Abschied der Ministrantinnen in Ketsch

Janika Reuter und Claire Mehnert verabschieden sich nach 16 Jahren aus dem Dienst. Sie haben sich große Verdienste um den Zusammenhalt erworben.

Von 
Marianne Faulhaber
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Pfarrer Bertsch und seine Ministrantenschar. Einen Korb voller Geschenke und Collagen mit Bildern gibt’s zum Abschied für Janika und Claire (Mitte). © faulhaber

Ketsch. Eine ansehnliche Schar Ministranten und Ministrantinnen – genau genommen 22 an Zahl – füllten am Sonntagmorgen zum Gottesdienst den Chorraum der katholischen Kirche St. Sebastian gemeinsam mit Pfarrer Erwin Bertsch. Zum einen war die „Lange Nacht des Dienens“ Grund dafür, aber viel wichtiger noch, die Verabschiedung von Janika Reuter und Claire Mehnert aus dem Ministrantendienst.

Die „Lange Nacht“ hat ihre Tradition in der Fastenzeit mit Auftakt zum Vorabendgottesdienst. Nach dem gemeinsamen Dienst ziehen dann alle für eine Nacht ins katholische Pfarrheim. Kreativ wird gebastelt – meist etwas Österliches – und am Sonntag gegen eine Spende an die Gottesdienstbesucher weitergereicht. Der Erlös in diesem Jahr ist für die Romwallfahrt der Ministranten im Sommer gedacht.

Mit dem Gottesdienst am Sonntagmorgen findet diese gemeinsame Zeit ihren Abschluss: „Wir sagen Tschüss nach 16 Jahren Ministrantendienst“, hieß es dort dann. „ Mehr als die Hälfte eures bisherigen Lebens habt ihr mit viel Freude, fleißig und zuverlässig euren Dienst wahrgenommen“, sagte Gemeindereferentin Nathalie Wunderling in ihrer Ansprache zum Abschied an Janika Reuter und Claire Mehnert.

Sie haben die Ministranten in Ketsch geprägt

Im Jahr 2008, nach der Erstkommunion, sind beide Ministrantinnen geworden, haben ab Oktober 2013 die Gruppenleitung übernommen, aktiv und kreativ das Leben der „Minis“ gestaltet und damit auch die kirchliche Gemeinschaft bereichert. „Unzählige Gruppenstunden habt ihr geplant und durchgeführt, Gottesdienste mit vorbereitet, Wochenenden und Ausflüge organisiert und Ideen eingebracht. Mit den Jahren habt ihr an Schulungen mitgearbeitet und die neuen Leiter der ,Minis’ für ihre Aufgaben fit gemacht“, lobte Wunderling das Engagement.

Besonderen Dank gelte es für deren Wirken in der Coronazeit zu sagen, waren sich alle einig. Wo andere Ministrantengemeinschaften zerbrochen seien, blieb in Brühl-Ketsch alles lebendig – mit Online-Gruppenstunden, Basteltüten für zu Hause und vielem mehr. Viel Humor, Herzblut und liebevolle Ausstrahlung hätten die beiden an ihre „Minis“ weitergegeben, die Gruppe zusammengehalten und an ihrer Zahl wachsen lassen.

Ministrantinnen in Ketsch mit Dank verabschiedet

Mit einem lachendem und weinendem Auge lässt die Kirchengemeinde Claire und Janika ziehen – stolz und glücklich darüber, sie so lange aktiv in der Gemeinschaft gehabt zu haben. „Wir sind ja nicht aus der Welt“, sagt Claire, die noch im Pfarrgemeinderat aktiv bleibt, aber auch bei den Pfadfindern und der Kulturkirche. Janika führt der berufliche Weg nun weg von Ketsch – aber: „Wenn ich am Wochenende oder zu Feiertagen zu Hause bin, komm ich gerne auch zum Ministrieren“.

Mit Worten des Dankes wurden auch Wegbegleiter in diesen 16 Jahren bedacht – Pfarrer Sauer, Pfarrer Bertsch, Johann Hann als Mesner und Nathalie Wunderling. Abschied ist immer auch rührselig – und ein paar Tränen durften am Ende kullern – spätestens bei den Geschenken der Ministranten für ihre scheidenden Leiterinnen und den anerkennenden Worten von Pfarrer Bertsch zum Abschluss. Mit vielen guten Wünschen und Gottes Segen für alle weiteren Wege fand dieser besondere Gottesdienst seinen Abschluss.

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