Ukrainekrieg

Butter und Milch nicht gehamstert

Von 
Caroline Scholl
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Ketsch. Der Krieg in der Ukraine wirkt sich weiter auf das tägliche Leben aus. Zwar sinken langsam wieder die Spritpreise, doch dafür steigen die Kosten für einige Grundnahrungsmittel. Aldi zum Beispiel kündigte Preiserhöhungen für diesen Montag etwa bei Milch, Butter sowie Fleisch- und Wurstwaren an (wir berichteten). Führte das am Wochenende zu Hamsterkäufen? Wir schauten bei der Filiale des Discounter-Riesen in Ketsch vorbei.

Leere Regale gibt es im Süden der Enderlegemeinde derzeit zwar bei Speiseöl und Mehl, alle anderen Artikel, wie Butter oder Milchprodukte, waren zum Wochenende aber ohne Einschränkung verfügbar.

„Ich kaufe nichts zusätzlich und immer nur nach meinem Bedarf. Dass Lebensmittel in der aktuellen Situation teurer werden, kann ich nachvollziehen. Was ich hoffe, ist, dass die Mehreinnahmen dann auch tatsächlich bei den Bauern ankommen“, sagt Ursula Damm aus Ketsch, die beim Besuch unserer Zeitung in der Filiale ihren Einkaufswagen gerade zur Kasse schiebt.

Die Kundin nach ihr ergänzt: „Die Preissteigerung ist ja begründet. Wenn die Futtermittel teuerer werden, dann muss man für die Produkte logischerweise auch mehr bezahlen. Auf Hamsterkäufe verzichte ich, denn so, wie ich mich ernähre, spielen Milchprodukte und Fleisch eine eher untergeordnete Rolle.“ Insgesamt herrscht in der Filiale am Samstag eher eine ruhige Atmosphäre und die Einkaufswägen sind normal befüllt. Niemand schiebt kartonweise Milch oder kiloweise Fleisch in Richtung Kasse – zumindest nicht in der Zeit, als die Redaktion vor Ort war.

Engpässe bei Speiseöl und Mehl

„Wir haben seit der Ankündigung der Preissteigerung bei verschiedenen Sortimentsartikel zumindest hier in Ketsch nicht erlebt, dass die Kunden außergewöhnlich mehr einkaufen. Bei Speiseöl und Mehl beispielsweise gibt es schon seit einiger Zeit Lieferengpässe. Hier fragen die Kunden natürlich öfter nach, wann die Ware wieder verfügbar ist. Doch das wissen wir selbst nicht. Wir ordern und dann bekommen wir Bescheid, ob verfügbar oder nicht. Ein Liefertermin wird dabei nicht genannt“, klärt Filialleiterin Natascha Türk auf.

Ebenso waren der Filiale am Samstag noch nicht die konkreten Preise bekannt, die ab Montag für Butter oder Milch gelten werden. Für Thomas Echt aus Ketsch, der gerade seinen Wochenendeinkauf tätigt, ist die Situation klar: „Ich verändere mein Einkaufsverhalten nicht und warte ab, wie sich alles entwickelt. Warum soll ich mir nun päckchenweise Butter, die ich jetzt nicht brauche, in den Kühlschrank legen? Wenn die Preise steigen, kommt dies ja früher oder später beim nächsten oder übernächsten Einkauf auf mich zu. Vom Horten von Lebensmitteln halte ich persönlich nichts.“

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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