Rheinhalle

Das Warten der Narren in Ketsch hat ein Ende

KG Narrhalla fiebert dem Eröffnungsball der Kampagne 2022/23 entgegen – Wer löst wohl Sanja I. ab?

Von 
Caroline Scholl
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Sie kletterte im November 2019 vom Rapunzel-Turm: Prinzessin Sanja I., die hier von Präsident Dirk Berger in der Rheinhalle präsentiert wird. Dass sie wegen Corona zur „längsten Prinzessin“ wird, war noch nicht zu erahnen. © Kühner

Ketsch. Geduld haben viele in den vergangenen Jahren üben müssen. Aus Ketscher karnevalistischer Sicht jedoch eine ganz besonders: die Prinzessin der kommenden 71. Kampagne, die bereits drei Jahre sprichwörtlich in den „Startlöchern“ sitzt und schon allein damit beweist, dass ihr ihre Regentschaft ein echter Herzenswunsch ist.

Ihre Inthronisierung wird sicher einer der Höhenpunkte des Eröffnungsballs der KG Narrhalla Ketsch am kommenden Samstag in der Rheinhalle sein. Wer die charmante Prinzessin ist, dies ist derzeit das bestgehütetste Geheimis im 1952 gegründeten Traditionsverein.

Ein Kind der Gemeinschaft

Lediglich, dass sie ein Kind der Narrhalla ist, war dem amtierenden Vereinspräsidenten Dirk Berger zu entlocken. „Wir sind überglücklich, dass es nun endlich wieder mit, laut aktueller Planung, allen Veranstaltungen im karnevalistischen Reigen in die fünfte Jahreszeit geht“, lässt er beim Treffen mit unserer Zeitung wissen.

Beim Eröffnungsball, zu dem der Bürgermeister Timo Wangler, die Ehrensenatoren und Gäste eingeladen sind, hat der Verein ein insgesamt knapp fünfstündiges Programm zusammengestellt.

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„Alle unsere Tanzgruppen bis auf das Männerballett stehen am Samstagabend auf der Bühne und dürfen nun endlich ihr Können dem großen Publikum präsentieren. Tänzerinnen im Alter von drei bis 60 Jahren sind hochmotiviert und können ihre Auftritte nicht mehr abwarten. Unsere Junioren zeigen gemeinsam mit der Tanzsportgarde Plankstadt zudem einen Schautanz“, ergänzt Gardeministerin Nadine Hillengaß. Doch nicht nur tänzerisch wird am Samstag etwas auf der Bühne geboten. Zahlreiche Ehrungen wie beispielsweise die Verleihung des Goldenen Vlies, der BdK-Orden oder Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit werden durchgeführt.

Stau bei den Ehrungen

„Einige Ehrungen haben sich in den letzten drei Jahren buchstäblich angesammelt und können nun durchgeführt werden“, freut sich der Präsident. Im Publikum werden auch die benachbarten Vereine, Mitglieder des Narrenrings und der Feurio erwartet, was endlich wieder Gelegenheit bietet, sich nach langer Zeit persönlich wiederzusehen.

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Innerhalb der Narrhalla gab es in der Vereinsführung einige Änderungen, so amtiert seit der Generalversammlung Michael Patyi als Vorsitzender. Das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden begleitet Marcus Schmitt aus Ketsch und dritter Vorsitzender ist Adrian Ries.

„Wir werden ganz im Sinne der Nachhaltigkeit in diesem Jahr die wirklich wunderschönen Jubiläumsorden zu unserem 70. Vereinsbestehen im letzten Jahr verwenden, die Prinzessin wird selbstverständlich wieder einen eigenen Orden haben“, erklärt Dirk Berger.

Musikalich werde der Abend von der bekannten Band Tobbmaster Fitsch and the fabulous Fernando Horns begleitet und in bekannter Manier spielen die Ketscher Hewwlguggler auf.

Auf die persönliche Frage an den Narrhalla-Präsidenten, ob man in den aktuellen Zeiten mit allen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen überhaupt Fasnacht feiern sollte, positioniert sich dieser deutlich: „Meine Meinung dazu heißt: selbstverständlich. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, Momente für Menschen zu schaffen, in denen sie Sorgen und Nöte für eine Zeit lang ausblenden können und das Leben einfach genießen. Das Leben muss lebenswert bleiben und die Fasnacht als ganz traditionelles Kulturgut gehört dazu. Schlussendlich bleibt es jedem selbst überlassen – ich respektiere jede Meinung. Jedoch habe ich aktuell den Eindruck, dass die Menschen die Gelegenheiten, in denen sie soziale Kontakte pflegen können und wieder gemeinsam fröhlich feiern dürfen, sehr wertschätzen.“

Der Eröffnungsball der KG Narrhalla am Samstag, 5. November, beginnt in der Rheinhalle um 19.01 Uhr. Der Einlass startet bereits um 18.01 Uhr.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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