Ketsch. Zu einem ungewohnten Zeitpunkt, mitten im Juni und noch ganz weit weg von der Kerwe im Oktober, lädt das Kolpingtheater wieder alle Freunde des Ketscher Mundart Schauspiels ins katholische Pfarrheim ein. „Wir haben uns, nachdem in der Pandemie der Frühsommer immer der Zeitpunkt war, an dem es die wenigsten Kontaktbeschränkungen gab, darauf verständigt, genau dann unsere Kolping-Theateraufführungen durchzuführen, wir gehen quasi auf Nummer sicher“, erklärt Dieter Rey, der das Stück mit dem verheißungsvollen Titel: „Immer wieder nachts um vier“ von Rolf Sperling und Stefan Bermüller ausgesucht hat und seit 1986 Teil des Laienensembles ist.
Denn wieder auf den Auftritt verzichten, dies wollte keiner der Beteiligten, machen doch bereits die Proben, die seit einem halben Jahr laufen, beste Laune. „Wir sind hier wie eine Familie und es hat mir sehr gefehlt, gemeinsam mit allen hier auf der Bühne zu stehen“, erklärt Jenny Hild, die im Stück als Tanja Vollmer zu sehen ist, und Monika Gräble, die auf der Kolpingtheaterbühne seit Jahren bekannt ist, nickt eifrig: „Ohne das Kolping-Theater ist es einfach nichts.“ Immer wieder seien die Protagonisten, die allesamt aus Ketsch stammen, auf der Straße mit den Worten: „Wann spielt ihr dann widda?“ angesprochen worden und nun ist es so weit: „Am 10. Juni ist Premiere und es wird lustig, dies kann ich versichern“, freut sich Marianne Faulhaber, die neben ihrer Rolle als Susanne Manstedt immer wieder dafür sorgt, dass dem Ensemble die Schauspieler nicht ausgehen.
Texte lernen leicht gemacht
Eine ihrer „jüngsten“ Verpflichtungen ist Jan Kappenstein, der wie die sprichwörtliche „Jungfrau zum Kinde“ an die Laienschauspielerei und zum Kolping-Theater kam. „Es macht mir sehr viel Spaß und die Texte habe ich immer beim Autofahren gehört. Von daher ging es mit der Lernerei“, versichert der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters.
Neu im Ensemble ist außerdem Anna Rey, mit 16 Jahren die jüngste Protagonistin und Enkelin von Dieter Rey. Im Stück selbst geht es um eine unterhaltsame Beziehungskomödie mit einigen Irrungen, Wirrungen und Versteckspielen. Dabei spielt die Wohnung von Thomas Reinders (gespielt von Jan Kappenstein) eine nicht unerhebliche Rolle und das Chaos ist vorprogrammiert.
Der Eintritt ist kostenlos und es ist freie Platzwahl. Davor können sich die Gäste kulinarisch versorgen. Am ersten Wochenende gibt es samstagabends Schnitzel mit Pommes sowie eine Salatbar und alle Erlöse kommen der Kirchengemeinde zugute, sonntags gibt es Kaffee und Kuchen und montags einen Imbiss. Dann geht der Erlös zugunsten der Projekte der Kolpingsfamilien. Am zweiten Spielwochenende kochen samstags die Enderle Chuchis eine Grillspezialität mit Salatbar, sonntags gibt es Kaffee und Kuchen und montags wieder einen Imbiss“, so Faulhaber.
„Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit allen, die unser Theater vermisst haben und allen, die es in diesem Jahr neu entdecken. Wir hoffen sehr, dass der neue Sommertermin gut ankommt“, versichert Rey.
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