Heimat- und Kulturkreis

Der Enderle hat erst mal ausgedient

Exponate zur volkstümlichen Sage letztmals zu sehen – Hobbykünstler vor Ort – Kommende Ausstellung wird sich dem Thema Medientechnik widmen

Von 
Marco Brückl
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Ilona Fischer-Volk (Lonis Stöberstübchen) und Christiane Mühlhauser (selbst gemachte Fantasien) sind zum Abschluss in diesem Jahr im Heimatmuseum zu Gast. © Brückl

Ketsch. Der Besuch des Heimatmuseums bot nochmals ein Highlight, nicht nur, weil der Vorsitzende des Heimatvereins Dieter Rey noch vor dem Mittagessen in Schürze mit Spitzen zu sehen war, sondern weil die letzte Öffnung des Jahres noch einmal die Ausstellung „Der Enderle von Ketsch“ bot.

Gleichwohl wird das Alte Wasserwerk mitten in der „Alla hopp“-Anlage zum Anziehungspunkt, wenn Hobbykünstler ihre Aufwartung machen. Auch das war der Fall. Der Messerschleifer Harald Martinek etwa steht bei Ketschern hoch im Kurs, die stumpfe Klingen meiden. Gleich nebenan war der Stand von Ilona Fischern-Volk und Christiane Mühlhauser aufgebaut. Fischer-Volk (Lonis Stöberstübchen) ist ein Tausendsassa, wenn es um Selbstgemachtes geht – nähen, häkeln, stricken, die Frau kann ja alles. Mühlhauser (selbst gemachte Fantasien) ist nicht minder kreativ und hilft so manchem Mitbringsel auf die Sprünge.

Bei freiem Eintritt gibt es im Heimatmuseum Leberknödel mit Sauerkraut, Kaffee, Waffeln und Kuchen und wenn dann noch wie bestellt die Sonne scheint, muss man noch nicht einmal unbedingt die Museumsräume betreten. Wer’s machte, den lockte der Filmvortrag „Das Elsass – Schönheit am Oberrhein“ oder eben doch der „Enderle von Ketsch“. Die Ausstellung ist nun vorüber, aber wie geht es im Museum weiter? Dieter Rey berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der Verein sich dem Thema Medientechnik sukzessive nähern möchte. „Ketsch im Wandel der Medienlandschaft“ wird ganz sicher alte Radiogeräte präsentieren, wenn das Heimatmuseum im Frühjahr wieder öffnet. Rey weiß, dass Exponate teilweise der Dauerausstellung entnommen werden können und in so manchem Schrank verbirgt sich das eine oder andere historische Kleinod, das zum Thema passt. Sammlerstücke aus privaten Sammlungen sollen nicht fehlen. Volkslautsprecher in den Straßen, typische Radios der 1950er Jahre, wer darüber hinaus altgediente Medientechnik beisteuern kann, sei eingeladen, sich beim Heimat- und Kulturkreis zu melden. Die Ausstellung werde mit historischen Bildern aus dem Filmclubarchiv hinterlegt.

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Von
Marcus Oehler
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