Ketsch. Als mit der Dämmerung „Mr. Brightside“ kam, legten die Ketscher richtig los und tanzten über die Wiese. In den Killers-Song legten Dougie & Blind Brothers so viel Energie, dass die Füße einfach mitwippen mussten. Und nicht nur die, wie einige begeisterte Ausdruckstänzerinnen bewiesen. Bis dahin hatte sich das Naturfreunde Open Air eher rund um die Getränke- und Verpflegungsstände bei Grillsteak, Bratwurst, Bier und Cocktails abgespielt, direkt vor der Bühne nutzten Kinder den Platz zum spielen. Für Veranstalter Gerd Welker war das keine große Überraschung: „Richtig los geht es immer erst, wenn es dunkel wird.“
Er sollte recht behalten. Dass Sänger Daniel „Dougie“ Jasinski dann auch noch fragte, ob Ketsch bereit sei, für AC/DC nahm der Abend richtig Fahrt auf. Das Hockenheimer Trio, das erstmals bei der Veranstaltung der Ketscher Naturfreunde auftrat, legte dann auch noch mit Top-Hits der Kings of Leon, New Model Army, Metallica, den 4 non Blondes und Nirvana nach. Sogar eine rockige Version des Ärzte-Songs Westerland hat die Coverband im Repertoire.
Diskussionen über die Zap-Gang
Auch Birgit Gräber und ihre Sylvie Brenner kamen dann so richtig auf Touren. Kurz zuvor hatten die beiden Schwestern noch über die Band-Auswahl für den Abend diskutiert. Zur Erinnerung: Neun Mal in Folge stand die beliebte Zap-Gang beim Ketscher Open Air auf der Bühne. Da die Rock-Cover-Band einen lange geplanten Auftritt auf der Seebühne im Walldorfer Schwimmbad hatte und Veranstalter Welker den Termin am letzten Samstag im Juni traditionell halten wollte, entschied man sich für Dougie & Blind Brothers. „Ich finde es richtig gut. Es war mal an der Zeit für eine neue Band“, sagte Gräber. Ihre Schwester Sylvie sah das etwas anders: „Ich finde schon, dass die Zap-Gang hierher gehört.“
Auch Tine Dietz ist Fan von der Zap-Gang und vermisste die Wieslocher Coverband. „Da hat man sich irgendwie schon dran gewöhnt, dass die hier sind“, sagte sie um direkt anzufügen: „Aber Dougie gehen auch richtig gut ab.“
Mitgerockt haben am Ende alle drei. Nicht nur sie ließen sich von den charismatischen Rockern um Frontsänger Dougie in ihren Bann ziehen. Michaela Kreiß aus Hockenheim fand den Auftritt der Open-Air-Neulinge richtig gut. „Ich finde, die haben richtig viel Power“, sagte sie und schloss sich der Polonaise an, die von der Band initiert wurde um mehr Menschen vor die Bühne zu locken.
Zufriedener Veranstalter Gerd Welker
Bis Mitternacht brachten Dougie & Blind Brothers die mehr als 700 Besuchern auf dem Gelände der Naturfreunde zum rocken. Dass die 1000-Besucher-Marke dieses Mal nicht geknackt wurde, lag vermutlich auch an der Hitze. „Wenn ich nicht so ein Rockfan wäre, würde ich auch daheim im Garten sitzen und nichts tun“, zeigte Michaela Kreiß Verständnis.
Gerd Welker, der vor zehn Jahren die Idee hatte, dieses Rockevent in Ketsch ins Leben zu rufen, war sehr zufrieden mit dem Abend. Anders als im Vorjahr, als es an den Getränkeständen längere Schlangen gegeben hatte, lief dieses Jahr alles zügig. „Wir haben extra einen zweiten Ausschankwagen besorgt. Das hat geholfen“, sagte Welker und ergänzte: „Es war wieder ein schönes, friedliches Fest, bei dem viele Menschen große Freude hatten. Was will man mehr.“ Und auch die Band hat ihn begeistert: „Ich finde die Jungs klasse. Das ist richtig guter Rock.“
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-dougie-blind-brothers-rocken-ketsch-_arid,2313276.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch.html
[2] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html