Rheinhalle

Ensemblekonzert der Musikschule Schwetzingen in Ketsch

Die Musikschule Schwetzingen lässt die Bandbreite ihrer breit gefächerten Ausbildung beim gemeinsamen Musizieren endlich wieder nach 2019 live hören.

Von 
Viktoria Linzer
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Rund 200 Nachwuchsmusiker versammeln sich zum fulminanten Finale des Ensemblekonzerts auf und vor der Bühne in der Rheinhalle: Auf geht’s zur „Ode an die Freude“. © Linzer

Ketsch/Schwetzingen. Die Ensemblekonzerte haben an der Musikschule Schwetzingen schon eine lange Tradition, die auch unter der neuen Leitung von Philipp Wolfart erfolgreich weitergeführt wird. Am 4. Advent füllten sich Saal und Bühne der Rheinhalle Ketsch mit jungen Musikern und begeisterten Zuhörern. Trotz der Übertragung des Fußball-Finales hatten sich an die 200 Teilnehmende für das musikalische Ereignis entschieden und das werteten sowohl Musikschulleiter Wolfart als auch Bürgermeister Timo Wangler als gutes Zeichen.

Wolfart freute sich bei der Begrüßung, dass das Ensemblekonzert seit 2019 erstmalig wieder stattfinden durfte. Danach blieb Wolfart gleich auf der Bühne, um das Gitarrenensemble tatkräftig mit einer Rassel zu unterstützen. Diese kam besonders bei „Jingle Bells“ zur Geltung, das die Gitarristen als eines von drei Weihnachtsliedern vorbereitet hatten.

Wie wichtig der Instrumentalunterricht für die Entwicklung der Kin-der sei, unterstrich Bürgermeister Timo Wangler in seiner Rede. Be-sonders die Lehrer „leisten eine vorzügliche Arbeit“. War es beim Gitarrenensemble Gerald Weiser-Haensch, der die Leitung übernahm, teilten sich die Arbeit bei den Streichern drei ausgezeichnete Pädagogen: Moritz Fentner und Stefan Knust bei der Streicherklasse und Olga Becker-Tkacz bei den Streichhölzern.

Ensemblekonzert in Ketsch: Vivaldi hätte sich gefreut

Winterlich ging es weiter mit dem Querflötenensemble. Unter der Leitung von Mariana Chacin Benitez hinterließ das Ensemble einen bleibenden Eindruck durch feines, gut aufeinander abgestimmtes Spiel, über das sich auch Antonio Vivaldi, der Komponist von „Winter“ aus den „Vier Jahreszeiten“, gefreut hätte. Mit großem Vergnügen spielten Schülerinnen und Schüler klassische Stücke, doch am meisten freuten sich Ausführende und Publikum über bekannte Melodien aus dem Bereich Filmmusik.

Witzig und mit Können: „Three and a half trombones“ spielen tolle Posaunen-Musik – gewissermaßen zum Niederknien – und versüßen damit die Pausenzeit des Ensemblekonzerts in der Rheinhalle. © Linzer

Auch das Holzbläserensemble unter der Leitung von Manfred Hildebrand und Christian Satzinger wählte eine gute Mischung mit dem lieblichen „Salut d’Amour“ von Edward Elgar und dem berühmten „Hedwig’s Theme“ aus dem Film „Harry Potter“. Das große Blasorchester gibt es erst seit diesem Jahr. Unter der Leitung von Alois Willing zeigte es die besten Voraussetzungen, genauso bekannt zu werden wie Willings „Three and a half trombones“, die das Publikum in der Pause mit toller Posaunen-Musik und witzigen Einlagen erfreuten. Vor der Pause gab es aber noch mal eindrucksvolle Stücke zu hören, angefangen mit dem Komponisten Gustav Holst, der mit seinem Werk „Planeten“ bereits Anfang des 20. Jahrhunderts den Weg zur späteren Filmmusik wies und Komponisten wie John Williams und Hans Zimmer inspirierte.

Ensemblekonzert in Ketsch: Zweiter Teil noch virtuoser

Der zweite Teil des Konzerts gestaltete sich noch virtuoser. Zusammen mit den Streichern der Jungen Philharmonie Schwetzingen durften die Streichhölzer erneut auf die Bühne, um das entschlossene „Palladio“ von Karl Jenkins zu spielen. Georg Schmidt-Thomée übernahm die Leitung der erfahreneren Streicher wie auch später absolut meisterhaft die der gesamten Jungen Philharmonie. Bei „Palladio“ stachen zwei Schülerinnen besonders hervor: Charlotte Conrad und Giulia Hörauf hatten die Ehre der Solo-Violine. Echte Klasse zeigte Dongkyun Kim, der das schwierige Instrument Horn beherrschte und in Paul Dukas „Villanelle“ mit seinem Können glänzte.

Langen Applaus gab es ebenfalls für die berühmte Ouvertüre aus „Wilhelm Tell“ und den schönsten Ausschnitten aus „Schwanensee“. Die junge Philharmonie performte auf sehr hohem Niveau, das kaum noch von der Interpretation von Berufsmusikern zu unterscheiden war.

Wer so weit kommt, fängt auch klein an und so versammelten sich alle Mitwirkenden am Ende auf und vor der Bühne, um mit dem Publikum zusammen das letzte Stück des Abends zu spielen. Musikschulleiter Wolfart dirigierte zunächst Richtung Bühne, drehte sich aber bald um und lud alle mit ein, die „Ode an die Freude“ mitzusingen.

Für das nächste Konzert darf in den Ferien fleißig geübt werden: Am Sonntag, 22. Januar, findet um 17 Uhr das Neujahrskonzert in der Musikschule Schwetzingen statt.

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