Hohwiese

Erfrischung und Sicherheit: Hohwiese in Ketsch mit Kiosk und Rettungseinrichtungen

Die Badestelle Hohwiese bietet Badevergnügen ohne Badeaufsicht. Der gepflegte Ort verfügt über einen Kiosk mit Getränken und Snacks. Es gibt ein Sicherheitskonzept mit Rettungsmaterialien und sogar einen Defibrillator. Tägliche Kontrollen gewährleisten die Sicherheit der Besucher.

Von 
Caroline Scholl
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In ruhiger Atmosphäre den Badesee genießen - an der Hohwiese ist es möglich - sogar kostenfrei. © SCHOLL

Ketsch. Die gute Nachricht zuerst: Seitdem die Hohwiese im letzten Jahr zu einer Badestelle – also kostenfrei und ohne Badeaufsicht wurde – gab es noch keine ernstlichen Vorfälle. Die Anlage ist gepflegt, Müll wird entsorgt und die Duschen sind sauber. Die Besucher können sich täglich von 8 bis 20 Uhr in ruhiger Atmosphäre abkühlen und mittlerweile hat auch wieder der Kiosk, der vielen Besuchern fehlte, bei schönem Wetter geöffnet.

Die Badegäste freuen sich über das Kioskangebot an der Badestelle, das kühle Getränke, Kaffeespezialitäten und Snackklassiker wie Pommes oder Bratwurst anbietet. © SCHOLL

Hier bietet Mario Luciano, der auch den Kiosk im Ketscher Freibad betreibt, mit seinem Team kühle Getränke, Eis, Kaffeespezialitäten und Snackklassiker wie Pommes, Bratwurst, Wurstsalat und Co. Man sitzt gemütlich und hat einen schönen Blick auf den See. „Da der Eintritt frei ist, können natürlich auch Fahrradfahrer und andere Gäste bei uns Rast machen“, lädt Andreas Heim vom Kioskteam ein. Auch wenn es keine Aufsicht an der Badestelle gibt, sind ein Sicherheitskonzept und einige Materialien vorhanden, die gemäß den Auflagen eines Gutachters angebracht wurden, bevor die Badestelle eröffnet wurden.

Tägliche Prüfung an der Badestelle Hohwiese in Ketsch

„Wir sind täglich einmal vor Ort, um uns davon zu überzeugen, dass alles vollständig und in einwandfreiem Zustand ist“, erklärt Bäderleiter Armin Luksch beim Besuch unserer Zeitung am beliebten Badestrand. Gleich fällt Luksch auf, dass an einer Stelle wohl doch versucht wurde offenes Feuer zu machen, was gefährlich sei und verboten. Doch solche Missachtungen der Baderegeln seien glücklicherweise eher die Ausnahme.

In Ufernähe sind gleich drei Stationen aufgebaut, an denen es allgemeine Baderegeln und Hinweise zu Rettungsmaßnahmen gibt, zwei große und mit Bildern beschilderte rote Kästen fallen direkt auf. Beim Öffnen dieser befinde sich im oberen Bereich ein Rettungsring und im unteren Bereich ein Rettungsball.

Drei dieser Rettungssäulen sind in Ufernähe befestigt. Neben Sicherheitshinweisen gibt es hier einen Rettungsring oder einen Rettungsball. © SCHOLL

Doch wann sollte was zum Einsatz kommen? Armin Luksch rät: „Zunächst ist es wichtig, dass Badegäste sich nur im abgegrenzten Badebereich aufhalten. An der äußersten Stelle ist das Wasser etwa fünf Meter tief. Danach sind Stellen bis zu 20 Meter Tiefe und es herrschen zudem Temperaturschwankungen. Sollte dort jemand verunglücken, könnte man ihn nur mit Gerät bergen, also mit Tauchausrüstung. Und bis dies gelingt, vergeht zu viel Zeit. In Ufernähe kann man noch gut Stehen, aber dann geht es zügig ins tiefere Wasser. Deshalb sollten gerade Eltern mit Kindern immer einen wachen Blick haben, denn der Grund ist nicht sichtbar. Sollte jemand in Not geraten, empfehle ich das Zuwerfen eines Rettungsballs bei Kindern, bei Erwachsenen oder Menschen in Panik sollte der Rettungsring geworfen werden.

Erste-Hilfe-Kasten und Defibrillator für die Sicherheit der Badebesucher in Ketsch

Links an der Seite des Hauses mit den sanitären Einrichtungen befindet sich ein großer Erste-Hilfe-Kasten und daneben ein Defibrillator. Der Erste-Hilfe-Kasten zeigt nach dem Öffnen eine umfangreiche Auswahl an Verbandsmaterial und allem, was man aus gängigen Verbandskästen kennt.

„Der Defibrillator hier ist ein echter Lebensretter. Er kann Kammerflimmern diagnostizieren und ist ein sogenanntes Halbautomatikgerät“, weiß Armin Luksch. „Sollte eine Person bewusstlos oder nicht ansprechbar sein, dann ist es das Wichtigste einen Notruf abzusetzen. Danach kann der Defibrillator zum Einsatz kommen. Mittels Sprachsteuerung sagt einem das Gerät genau was zu tun ist – und dies ist erstmal eine Analyse durch das Anbringen von Elektroden an den vorgegebenen Stellen. Dabei kann man, hält man sich an die Anweisungen des Geräts, nicht wirklich etwas falsch machen. Dann führt das Gerät eine Analyse durch und gibt weitere Anweisungen. Dies kann auch das Auslösen eines Schocks sein, dabei darf niemand sonst den Patienten berühren, denn es fließt Strom. Danach analysiert das Gerät wieder und gibt weitere Anweisungen. Selbst als Laie kann man im Ernstfall viel mehr richtig als falsch machen. Alle Daten werden außerdem aufgezeichnet und sind später nachvollziehbar“, so Luksch weiter über das Sicherheitskonzept.

Der Erste-Hilfe-Kasten hat einen umfangreichen Inhalt. © SCHOLL

Allein das Öffnen des Kastens mit dem Defibrillator macht ein lautes Signalgeräusch, was nicht zu überhören ist, denn niemand sollte dieses hochsensible Gerät einfach so herausnehmen. „Das kleine, blinkende Licht am Defi zeigt, dass dieser funktionsfähig ist“, ergänzt der Bäderleiter. Es sei gut zu wissen, dass diese Rettungsgeräte vor Ort sind, jedoch sei es am besten, wenn erst gar keine Notwendigkeit zu deren Einsatz entstünden.

Zwischenfälle an Hohwiese in Ketsch selten

„Die häufigsten Verletzungen im Badebetrieb im Freibad oder an der Hohwiese sind kleinere Schürfwunden oder leichte Prellungen und manchmal Insektenstiche. Zum Glück sind größere Zwischenfälle selten, doch dann kann der Notruf und die beherzte Hilfe Leben retten“, weiß Armin Luksch.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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