Allergien

Facharzt Arthur Filusch klärt auf: Handelt es sich um allergisches Asthma?

„Asthma und Allergie – Bewusst und mit Freude ins Frühjahr“: Facharzt Arthur Filusch mit Praxen in Schwetzingen und Speyer rät, bei entsprechenden Symptomen ärztlichen Rat einzuholen.

Von 
Caroline Scholl
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Ein Asthmatiker hält einen Asthmaspray in der Hand. Baden-Württemberger leiden seltener an Asthma als Menschen in anderen Bundesländern. Dies geht aus dem neuen Gesundheitsatlas Asthma bronchiale hervor, den die Krankenkasse AOK veröffentlichte. © Philipp von Ditfurth/DPA

Ketsch. In seinem Vortrag „Asthma und Allergie – Bewusst und mit Freude ins Frühjahr“, einer Veranstaltung des Arzt-Patienten-Forums und der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), rückte der in Schwetzingen niedergelassene Arzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie Arthur Filusch nicht nur die Diagnosemethoden und möglichen Therapieansätze im Ferdinand-Schmid-Haus in Ketsch in den Mittelpunkt. Gleichzeitig gab er den interessierten Zuhörern einen Überblick, wie es zu allergischem Asthma bronchiale, einer speziellen Form von Asthma als eine entzündliche Krankheit der Atemwege, kommen kann und wie man dies beispielsweise von einer chronischen Bronchitis (COBD), die oft durch Rauchen verursacht wird, unterscheidet.

„Viele Menschen leiden, und dies ist in den vergangenen Jahren sehr verstärkt zu beobachten, vermehrt an Allergien. Einige sogar an mehreren Allergien gleichzeitig. Wenn die Symptome sprichwörtlich ‚eine Etage tiefer’ rutschen, dann kann es sich um allergisches Asthma bronchiale handeln, welches durchaus ernsthafte Folgen haben kann“, sagt der Facharzt im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wichtig ist daher bei Symptomen einen Facharzt zu konsultieren, der anhand von unterschiedlichen Methoden eine Diagnose stellen und dabei differenzieren kann. Bei allergischem Asthma bronchiale spielen Allergietests eine wesentliche Rolle. Dann gibt es Therapieansätze, welche beispielsweise den akuten Zustand mildern können, dies geschieht zumeist mittels Medikamenten, aber es gibt auch langfristige Therapien wie die sogenannten Hypersensibilisierungen, die dauerhaft Abhilfe schaffen können. Allerdings muss man wissen, dass leider nicht jede Allergie behandelbar ist. Gerade bei Tierallergien ist dies der Fall. Auch lässt sich beobachten, dass Patienten die Verordnung von Cortison oft sehr kritisch sehen. Hier ist es wichtig, dass Patienten von Ärzten genauestens darüber aufgeklärt werden, wann welche Therapie geeignet ist“, erläutert der Facharzt, der regelmäßig über dieses Thema bei Fachkollegen referiert.

Facharzt Arthur Filusch. © Filusch

Allergien sind auch eine Folge des Klimawandels

Dass Allergien immer häufiger auftreten, so hätten es Studien gezeigt, sei unter anderem den wachsenden Umweltbelastungen geschuldet, die nicht zuletzt auch Folgen des Klimawandels sind. Deutlich sei außerdem, dass es einen maßgeblichen Einfluss auf das Entwickeln von Allergien habe, wo Menschen leben. So sind Bewohner von Großstädten statistisch betrachtet viel häufiger von Allergien betroffen als jene, die „ländlich“ leben, thematisiert der Experte in seinen Ausführungen. Zudem seien erbliche Vorbelastungen oft ein Risiko, gerade bei Kindern, bei denen beide Elternteile schon Allergiker sind, steige das Risiko, selbst Allergien zu entwickeln.

„Nach wie vor zeigen Studien, dass gestillte Kinder später seltener zu Allergien neigen – dies sollte man nicht außer Acht lassen. Auch gehen manche Krankheiten quasi Hand in Hand: Leidet beispielsweise ein Kind unter Neurodermitis, dann ist nicht selten später auch eine gewisse Disposition für eine Form von Asthma gegeben. Solche Informationen sind bei der Diagnosestellung wichtig“, weiß der erfahrene Mediziner.

Am Ende des Vortrages, der von Heiner Münch, Facharzt für Urologie in Ruhestand aus Heidelberg moderiert wurde, blieb den Gästen im Ferdinand-Schmid-Haus die Gelegenheit, eigene Fragen zum Thema Asthma und Allergien beantwortet zu bekommen

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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