Übungen finden wieder regelmäßig statt

Feuerwehr simuliert das Bergen von Personen aus einem Fahrzeug

Seit diesem Januar finden die Übungen der Ehrenamtlichen wieder ganz regelmäßig statt. Durch die Pandemie war dies aufgrund der Verordnungen oft nicht möglich.

Von 
Caroline Scholl
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Ketsch. „Der Bauhof in Ketsch ist für unsere Übungszwecke ein optimal geeignetes Gelände. Hier haben wir Platz, stören niemand und es ist sicher“, bekräftigt Mathias Rux, stellvertretender Kommandant bei der Freiwilligen Feuerwehr in Ketsch. Seit diesem Januar finden die Übungen der Ehrenamtlichen wieder ganz regelmäßig statt.

Seit Beginn der Pandemie war dies aufgrund der Verordnungen oft nicht möglich. „Wir haben vor der Pandemie Gesamtübungen mit bis zu 35 Personen durchgeführt, dann mussten wir ganz pausieren und mittlerweile haben wir drei kleinere Gruppen gebildet, die nun an den Übungen, die alle zwei Wochen stattfinden, teilnehmen können“, ergänzt Leonie Pielorz aus dem Team Öffentlichkeitsarbeit beim Besuch unserer Zeitung.

Vor Kurzem habe zum Thema „Bergen aus einem Personenkraftwagen“ eine Übung für sechs Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr stattgefunden, unter ihnen auch die zwei „Quereinsteiger“ Andreas Heß und Patrick Geutner, die gerade ihren Grundlehrgang bei der Feuerwehr absolvieren und erstmals mit der Handhabung von hydraulischem Rettungsgerät konfrontiert wurden.

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„Wir haben für diese Übungen eine Kooperation mit der Autoverwertung Höhl, die uns Fahrzeuge bei Bedarf zur Verfügung stellt“, erklärt Mathias Rux, der gemeinsam mit Tillman Schenk als Ausbilder für die Gruppe zuständig ist. Bei der Übung wurde eine Unfallsituation simuliert und unter anderem das Schritt-für-Schritt-Zerlegen eines Autos und das Verhalten in einer solchen Ausnahmesituation eingeübt.

„Wenn wir, was hier bei uns etwa zwei- bis dreimal im Jahr vorkommt, zu einem Unfall gerufen werden, bei dem Personen im Fahrzeug eingeklemmt sind, dann ist es wichtig zu wissen, welches Fahrzeug wir vorfinden, denn jedes hat seine Besonderheiten beispielsweise bei der Lage der Airbags. Hierfür ist für alle Fahrzeugtypen ein Unfalldatenblatt hinterlegt, welches die Leitstelle verfügbar macht. Auch ist entscheidend, dass sich nur so viele Personen um ein Fahrzeug aufhalten wie benötigt werden, damit kein zusätzlicher Stress für die Verunfallten und die tätigen Rettungskräfte entsteht. Der Notarzt ist dabei die Instanz, die sozusagen ‚den Takt’ vorgibt, denn man kann ein Fahrzeug sehr schnell und weniger schonend öffnen oder sehr umsichtig, was etwas mehr Zeit kostet, aber bei Bedarf für die zu rettenden Personen besser ist“, erläutert Rux die Vorgehensweise.

Jeder, der zu einem Unfall dieser Art ausrücke, habe in regelmäßigem Abstand eine solche Übung absolviert, die Führungskräfte wissen stets um den Schulungsstand ihres Teams. „Weitere Übungen, die regelmäßig durchgeführt werden, sind beispielsweise das Heben und Ziehen von Lasten, um Wege frei zu räumen oder eingeklemmte Personen zu bergen Oder auch das Üben von Knoten und Stichen zur Befestigung und auch das Stellen von Leitern. Es ist wichtig, jedes Detail zu üben, sodass im Ernstfall jeder weiß, was zu tun ist“, sagt Leonie Pielorz.

Neben Übungen dieser Art gäbe es auch die sogenannten Pflichtübungen für Einsatzpersonen wie beispielsweise Atemschutzgeräteträger. Auch kämen teilweise die Mitglieder mit eigenen Übungswünschen auf die Ausbilder zu, um Wissen aufzufrischen. „Langweilig wird es bei der Freiwilligen Feuerwehr definitiv nicht, denn das Übungsrepertoire ist umfassend. Bei den Übungen ist neben der Disziplin und Ernsthaftigkeit auch Zeit für Gespräche und Gelegenheit, sich als Team noch besser kennenzulernen“, sagt Mathias Rux.

„Wer gerne bei der Freiwilligen Feuerwehr einsteigen möchte, ist jederzeit willkommen. Egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, ob mit oder ohne Vorkenntnisse, bei uns findet jeder seinen Platz“, betont Leonie Pielorz.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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