Central Kino

Filmfest der Generationen in Ketsch: Dialog zwischen Alt und Jung fördern

Europäisches Filmfest der Generationen lockt mit „Max und die wilde 7“ und klärt Senioren über „Enkeltrick“ sowie betrügerische Whatsapp-Nachrichten auf.

Von 
Caroline Scholl
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Gundula Sprenger (l.) von der VHS und Michaela Issler-Kremer vom Seniorenbüro Ketsch nehmen Werner Söhnlein, Polizeibeamter a. D., in die Mitte. Er gibt wichtige Hinweise zur Betrugsprävention im Anschluss an einen Film im Central Kino. © Scholl

Ketsch. „Zum 13. Mal findet in diesem Jahr das Europäische Filmfest der Generationen statt und zum neunten Mal sind wir beteiligt“, erklären Gundula Sprenger von der Volkshochschule Bezirk Schwetzingen (VHS) und Michaela Issler-Kremer vom Seniorenbüro der Gemeinde Ketsch, die neben dem Generationenbüro Schwetzingen und dem Verein Central Kino drei Filme ausgewählt haben.

Ziel der Veranstaltungsreihe sei es, mit diesen Filmen den Dialog zwischen den Generationen zu fördern und das Älterwerden in verschiedenen Facetten zu beleuchten. Im Kreis beteiligen sich in diesem Jahr 50 Kommunen am Festival und drei der 90 Veranstaltungen in der Region finden im Central Kino statt. Nachdem „Mit Herz und Hund“ gezeigt wurde, luden die Veranstalter nun zu einer Vorstellung ins Kino in der Enderlestraße ein.

Mit Oma und Opa

„Seit wir Teil des Filmfests sind, haben wir uns erstmals dazu entschlossen, einen Film, nämlich ,Max und die wilde 7‘ als Nachmittagsvorstellung zu präsentieren“, führt Sprenger aus und Issler-Kremer ergänzt: „Uns war es wichtig, dass hier generationenübergreifend ein Kinobesuch möglich ist und diese Detektivgeschichte, in der Jung und Alt in Freundschaft und mit großem Zusammenhalt ermitteln, schien uns perfekt geeignet.“ Tatsächlich gab es im Kino einige Kinder, die mit Oma oder Opa den Film anschauten.

Doch nicht nur das Filmerlebnis stehe beim Filmfest der Generationen im Mittelpunkt. Zu jedem gezeigten Film gibt es im Anschluss eine Gesprächsrunde mit einem Experten. Bei diesem Film gelang es Werner Söhnlein, einen ehemaligen Polizeibeamten für die Diskussionsrunde zu gewinnen.

„Im Film haben die Protagonisten ja quasi auf eigene Faust ermittelt. Dies funktioniert ausschließlich im Film und im echten Leben ist natürlich dringend davon abzuraten. Dafür gibt es die Polizei und echte Profis, sonst kann es wirklich sehr gefährlich werden“, so Söhnlein unmittelbar nach dem Film. Hier empfehle er nach einem gemeinsamen Filmbesuch den Dialog mit den Kindern, um zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. „Bei jedem Verdacht einer Straftat gilt es daher, die Polizei zu kontaktieren.“

Im Kino bot sich dann die Gelegenheit, mit dem pensionierten Polizisten über weitere Gefahren, gerade für Senioren, zu sprechen. Schnell kam die Rede auf den sogenannten „Enkeltrick“ und andere Schock- oder vermeintliche Gewinnanrufe, bei denen nicht selten Senioren um Geld geprellt werden. „Zunächst ist zu sagen, dass diese hochprofessionell agierenden Betrüger derart geschult sind, dass jeder Gefahr läuft, auf diese Masche hereinzufallen. Gezielt werde nach Rufnummern von Personen gesucht, die einen ‚alten‘ Vornamen tragen. Alle Infos bekommen die Betrüger dann im Gespräch und bauen enormen Druck auf. Sobald es um Geld geht, sollte man jedoch hellhörig werden und es spätestens dann beenden und die Polizei informieren“, so Söhnlein.

Vorsicht walten lassen

Auch kursierten derzeit Whatsapp-Nachrichten, in denen vorgegaukelt werde, dass ein naher Familienangehöriger eine neue Rufnummer habe. Würde man diese Rufnummern dann zurückrufen, könne dies zu hohen Kosten führen. „In diesem Fall sei geraten, die Person, die angeblich eine neue Rufnummer haben soll, unter deren alter zu kontaktieren. So lässt sich schnell herausfinden, was es mit der Nachricht auf sich hat. Grundsätzlich sind vielleicht ein gesundes Misstrauen und eine gewisse Vorsicht besser als das Nachsehen hinterher“, so der ehemalige Polizist. Einige Informationsbroschüren zum Thema Betrugsprävention hatte Söhnlein zudem mitgebracht, die sich die Kinobesucher mit nach Hause nahmen.

Beim Europäischen Filmfest der Generationen steht nun am Mittwoch, 26. Oktober, um 19.30 Uhr mit dem Film „Walchensee Forever“ im Ketscher Central Kino der abschließende Film der Reihe auf dem Programm. Nach diesem Film, der Gemeinsamkeiten von vier Frauengenerationen einer Familie beleuchtet, steht Sabine Metz-Natusch, Diplompädagogin und Familientherapeutin, für eine Diskussionsrunde zur Verfügung.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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