Central Kino

Filmfest der Generationen in Ketsch mit „Walchensee forever“

Beim Europäisches Filmfest der Generationen wird im Central Kino in Ketsch der Film „Walchensee forever“ gezeigt - und darüber gesprochen. Das Kino-Team plant Fortsetzung in 2023.

Von 
Caroline Scholl
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Positive Bilanz für das Filmfest der Generationen, das auch im nächsten Jahr weitergehen soll: Doris Steinbeißer vom Central Kino (v. l.), Gastrednerin Sabine Metz-Natusch, Gundula Sprenger (VHS-Bezirk Schwetzingen), Michaela Issler-Kremer (Seniorenbüro) und Ketschs Bürgermeister Timo Wangler. © Scholl

Ketsch. Zum Finale des 13. Europäische Filmfests der Generationen hatte das Team, welches für die Umsetzung verantwortlich zeichnet, einen ganz besonderen Film ausgewählt. Im Central Kino in Ketsch wurde der bewegende Dokumentationsfilm „Walchensee forever“ gezeigt.

In dieser Produktion gewährt Janna Ji Wondert in ihrem Regiedebüt tiefe Einblicke in die Geschichte ihrer Familie. Sie erzählt von den Frauen in ihrer Familie, einer Dynastie, in der jede auf ihre besondere Weise eine Art Rebellin ist, mal lauter mal leise, aber immer in unterschiedlicher Weise auf der Suche. Was bedeutet Familie? Was ist Heimat? Und welche Träume lassen sich leben? So kann man vielleicht die zentralen Fragestellungen, welche Janna beleuchtet, zusammenfassen. Zentraler Punkt ist stets das Café am Walchensee, welches von den Frauen der Familie geführt wird. Wer nun denkt, bei dem Film handle es sich um bayerisches Familienidyll wird schnell belehrt, denn die Schauplätze der Dokumentation führen nach Mexiko, in die USA, nach Griechenland und Indien.

Besonders für den Film ist das umfangreiche Foto und Filmmaterial, das über mehrere Generationen hinaus in der Familie erstellt wurde und den Zuschauer somit spielend auf die von Selbstfindungsgedanken geprägte Zeitreise mitnimmt. Alles in allem ergibt sich eine Art hundertjähriges Familienalbum zusammengefasst auf zwei Stunden Zelluloid. Schnell ergeben sich Zusammenhänge, wiederkehrende Schicksale und auch innere und äußere Konflikte werden von der Kameralinse nicht ausgeblendet. Am Ende des Films hat der Zuschauer fünf Generationen der Familie auf der Leinwand kennengelernt.

Liebevoller Umgang untereinander

Die rund 50 Besucher des Central Kinos, unter ihnen Bürgermeister Timo Wangler, der einleitend zum Filmabend begrüßte, waren gleichermaßen berührt und fasziniert von der Dokumentation und besonders von der reflektierenden Offenheit, mit der drei Generation der Frauen der Familie vor die Kamera treten. Auf Einladung von Gundula Sprenger, Volkshochschule Bezirk Schwetzingen, Michaela Issler-Kremer, Seniorenbüro Ketsch, und Doris Steinbeißer, Central Kino in Ketsch, stand im Anschluss des Filmes Sabine Metz-Natusch, Diplompädagogin und Familientherapeutin für eine Diskussionsrunde zur Verfügung. „Die Offenheit in dieser Familie ist extrem, was man nicht so oft in Familien vorfindet. Doch die eigenen Wurzeln zu kennen hilft oft, sich selbst zu verstehen. Besonders ist ebenso die reflektierende Art, mit der in der Rückschau – aber auch in der Gegenwart – vorgegangen wird und die liebevolle Art des Umgangs miteinander zwischen den Generationen trotz verschiedener Lebenskonzepte“, erläutert Sabine Metz-Natusch. Gemeinsam mit dem Publikum wurden Szenen des Films besprochen, die einen besonderen Eindruck hinterließen. Auch auf die besondere Situation der Familien und Kinder der Nachkriegsgeneration wurde ein Augenmerk gelegt.

Team sucht Verstärkung

Mit der neunten Beteiligung am Filmfest der Generationen und der Resonanz der Zuschauer zeigte sich das Organisationsteam abschließend zufrieden. „Wir haben sehr unterschiedliche, jedoch für sich jeweils besondere Filme ausgewählt und die anschließenden Gespräche waren interessant. Auf jeden Fall werden wir auch im nächsten Jahr wieder Teil des Filmfestes der Generationen sein. Zwischenzeitlich hoffen wir natürlich, unsere Kinonachmittage für Senioren wieder durchführen zu können, denn diese müssen aktuell pausieren, da im Central Kino nicht ausreichend Ehrenamtliche verfügbar sind, die auch nachmittags einen Kinodienst durchführen können. Daher nun hier der Aufruf an Interessierte, die gerne das Central Kino unterstützen“, ergänzt Michaela Issler-Kremer.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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