Ketsch. Sommerliche Temperaturen, ein blauer Himmel und endlich durfte es wieder öffnen: das beliebte Freibad in der Enderlegemeinde. Nachdem im vergangenen Jahr der Badebetrieb Corona-bedingt nicht möglich war, lassen die Verordnungen und ein ausgefeiltes Hygienekonzept es nun wieder zu, dass in den erfrischenden Becken wieder geschwommen und geplanscht wird.
Rund 30 der für den ersten Vormittag 100 angemeldeten Besucher standen pünktlich um 9 Uhr vor den Pforten des Freibades. „Es ist schön, nach der ganzen Zeit endlich wieder die bekannten Gesichter zu sehen. Alles läuft gut und bisher hatten alle, die ins Bad wollten, sich auch vorher angemeldet. Die Testpflicht ist aktuell entfallen“, freut sich Petra Oswald, die seit 14 Jahren für einen reibungslosen Ablauf an der Schwimmbadkasse sorgt und heute Sabine Baier als Springer einlernt.
Bäderleiter Armin Luksch, Conny Kiesecker und ihr Team haben in den vergangenen Wochen kräftig zugepackt, damit an diesem Freitag für die Wiedereröffnung alles perfekt ist. Alle Markierungen und Schilder sind angebracht, sämtliche Verordnungen werden umgesetzt und das vom Gesundheitsamt bestätigte Hygienekonzept greift.
Derzeit kein Wellenbetrieb
Mit 23 Grad warmem Wasser laden das Schwimmerbecken, das Wellenbecken und das Sprungbecken ein, die Rutsche darf genutzt werden und das Kinderplanschbecken ist geöffnet. „Aufgrund der Auflagen, wie viele Personen sich gleichzeitig im Becken aufhalten dürfen, können wir aktuell kein Wellenbetrieb fahren. Auch ist die hintere Liegewiese gesperrt, denn wir müssen den Zugang zu den Becken kontrollieren und deshalb gibt es nur einen Zugang. Die Liegen können wir aktuell leider nicht anbieten, denn diese müssten nach Benutzung desinfiziert werden“, erklärt Armin Luksch.
Grundsätzlich werde immer nach der ersten Schicht ab 14 Uhr gereinigt und somit für die zweite Schicht alles vorbereitet. „Späteste Einlasszeit für die erste Schicht ist somit 13 Uhr, ab 13.30 Uhr müssen alle Besucher aus den Becken sein“,sagt Conny Kiessecker. Die Badegäste, die ihr Freibad vermisst haben, seien jedoch gut mit der Online-Anmeldung klargekommen.
„Es war ganz unkompliziert und ich freue mich sehr, dass ich hier nun wieder schwimmen kann“, erklärt Rainer Zeh aus Ketsch. Für ihn als sportlicher Schwimmer war die Hohwiese im vergangenen Jahr keine Alternative. Dies erklärt auch Karlheinz Böhrer aus Ketsch: „Mir ist es am See einfach zu unsicher. Ich würde beim Schwimmen dort nie an meine Leistungsgrenze gehen.“
Auch der Rekordschwimmer und Extremsportler Jürgen Stumpf, der 2020 im Ketscher Hallenbad seinen eigenen Rekord unterbot – in 24 Stunden 65 Kilometer schwimmen, er brauchte 23:50,38 Stunden – nutzte die Gelegenheit, gleich am ersten Freibadtag, sein Training umzusetzen. „Ich bin wirklich froh über das Angebot hier und die Anmeldeprozesse sind wirklich unkompliziert. Endlich gehts nun weiter mit dem Training“, sagt Jürgen Stumpf im Gespräch mit unserer Zeitung.
Zum allerersten Mal besucht die zweijährige Lina mit ihrer Mutter Sina Eberle und Oma Helgart Burkhardt aus Ketsch das Freibad und freut sich, nun endlich mit dem Wasserball im Kinderbecken planschen zu dürfen. Hier hat sich gerade Denisa Kucharova mit Sohn Ben (5) niedergelassen. „Im Freibad ist es für die Kinder einfach sicherer. Ich bin im letzten Jahr mit Ben nicht am See gewesen. Solang er nicht Schwimmen kann, fühle ich mich hier besser aufgehoben“, bekräftigt die junge Mutter.
Auf der Liegewiese gibt es selbst bei den möglichen 600 Badegästen keine Probleme, genug Abstand zu halten. „Wir haben das Freibad sehr vermisst und heute bei dem perfekten Wetter wollten wir gleich das Angebot nutzen“, freut sich Eva Kieger, die mit Tochter Anna und Bruder Anno Althapp ein schattiges Plätzchen gefunden hat. Martina und Uwe Hornung aus Plankstadt haben die eigenen Liegen mit im Gepäck: „Zu Ketsch gibt es für uns hier im Umkreis keine Alternative. Das Bad liegt mitten in der Natur in einem ruhigen Gebiet. Die Eintrittspreise sind moderat und man ist an der frischen Luft und nicht mitten in der Stadt. Wenn es geht, sind wir hier im Sommer fast täglich“, so das Ehepaar.
Masken müssen in den Nassbereichen und auf der Liegewiese aufgrund der aktuellen Verordnungen nicht getragen werden. Im Terrassenbereich jedoch sind diese obligatorisch. Hier haben Mario Luciano und sein Team das Kiosk geöffnet, zu den ersten Gästen des Tages zählte Peter Jöst aus Oftersheim, der gerne vormittags die Zeit im Freibad verbringt. „Für uns Gastronomen war es eine harte Zeit und ist es noch immer. Aber wir sind froh, nun wieder öffnen zu dürfen. Wir haben unsere Preise nicht erhöht, auch wenn sicher große Umsätze nicht zu erwarten sind, denn einige unserer Gäste sind sicher auch von Kurzarbeit betroffen. Hauptsache ist, es geht jetzt weiter“, meint Mario Luciano.
Buchungen für die Badezeiten sind unter www.ketsch.de möglich. Bezahlt wird aber erst an der Freibadkasse.
Info: Mehr Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de
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