Ketsch. Bedenken, dass ihre hübschen roten Schuhe wegen des eventuellen Regens nass werden könnten, die musste die Ketscher Kerweschlumpel Guggelinchen nicht haben. Warum ihre Schuhe schließlich dann doch noch nass wurden, ist eine andere Geschichte, die der Bürgermeister zu verantworten hat.
Mit einer kleinen, aber feinen Vergnügungsmeile, ausreichend Sitzmöglichkeiten – sowohl drinnen als auch draußen – einem umfangreichen Speiseangebot und mit bester Laune zeigten sich die Ketscher Hewwelguggler für drei Tage Kerwespektakel bestens vorbereitet.
Die ersten Besucher kamen schon lange vor der offiziellen Eröffnung am Samstagnachmittag vor die Rheinhalle. „Wir sind extra für das angebotene Wellfleisch von Speyer angereist und ich kann nur sagen, es schmeckt uns fantastisch“, lobt Carole Smalley, die mit einigen Freunden erstmals die Ketscher Kerwe beehrt.
Die Idee der Hewwlguggler, dass eine vierköpfige Familie für ein komplettes Essen mit Getränken maximal 50 Euro ausgeben muss – und dies keineswegs zulasten der dargebotenen Qualität – kommt an, außerdem wird jede Speise auf echtem Geschirr serviert, ein zusätzlicher Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit.
Für Nachtisch ist zudem gesorgt, denn mit über 40 Kuchen und hochmotivierten Bäckerinnen, die zur Not, wie man versichert, auch am Sonntag noch einmal die Backöfen hochheizen, damit bis Montag Kuchen verfügbar sei, kann nichts schiefgehen.
Lob für Überschaubarkeit
Unterdessen geht es auf der Vergnügungsmeile schon hoch her. Das zauberhafte Kinderkarussell der Familie Schneider dreht sich, und die Jüngsten strahlen mit den 1000 bunten Lämpchen um die Wette. „Wir kommen aus Brühl und für meine Kinder reicht das Angebot hier völlig. Mit gefällt, dass der Platz so überschaubar ist“, erklärt Ella Hechler, die mit ihren Zwillingen Henry und Jan und deren großen Schwester Emilia gerade beim Entenangeln die gewonnenen Preise entgegennimmt.
Kinderschminken, Bungeejump, Dosenwerfen, süße Leckereien und einige Attraktionen mehr machen den Kerwebesuch im Vergnügungspark komplett. Und schon hört man unverkennbar die ersten Trommelklänge und Trompetentöne, denn die Hewwlguggler spielen zur offiziellen Eröffnung auf und ziehen über den Festplatz ins Rheinhallenfoyer ein, wo bereits Kerweschlumpel Guggelinchen neben einem Bierfass Stellung bezogen hat.
Ob beim Lied „Eine Insel mit zwei Bergen“ die Ketscher Rheininsel gemeint war, oder ob es auf Hawaii wirklich kein Bier gibt, bleibt der Fantasie der Zuhörer überlassen, die jedenfalls kräftig applaudieren.
Bürgermeister Timo Wangler begrüßt die Ketscher, darunter Ehrenbürgerin Helena Moser, und dankt den Organisatoren für ihr Engagement rund um die Kerwe in der Enderlegemeinde. Hochmotiviert und mit viel Energie schreitet er voran zum Fassbieranstich, der schwungvoll zunächst optisch als ein Wasserfall aus Gerstensaft ordentlich was hermacht. Schon steht Guggelinchen mit ihren Schuhen in einer Pfütze aus Bier, doch schließlich gelingt es dem Rathauschef gemeinsam mit Hewwlgugglerchef Gunnar Wagner, das Bier aus dem Fass in die vorbereiteten Gläser zu füllen, die an die Zuschauer verteilt werden.
Volksfestfinale am Montag
Guggelinchen indes wurde kurzerhand, vielleicht auch, um ein bisschen zu trocknen, hoch oben an der Rheinhalle aufgehängt, wo sie nun einen herrlichen Blick über den Festplatz bis hin zur Ketscher Kirche genießen kann.
Am Sonntag lockte die Kerwe wieder mit einem großen Speiseangebot und dem Kerweklassiker Tafelspitz mit Meerrettich bei herbstlicher Sonne die Menschen an. An diesem Montag, zum Kehraus, so lassen es die Kerweköche wissen, gibt es Rindfleischsalat mit Bratkartoffeln als Spezialität und noch jede Menge Gelegenheit auf der Festmeile schöne Stunden mit der Familie zu verbringen.
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