Freiwillige Feuerwehr

Hauptübung der Feuerwehren Brühl und Ketsch: Große Lagerhalle steht in Flammen

Die Feuerwehren Brühl und Ketsch übten gemeinsam die Rettung bei einem Lagerhallenbrand im Ketscher Gewerbegebiet. Effiziente Koordination im Einsatzfall war das Ziel.

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Catharina Zelt
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Die Fahrzeuge stehen bereit: Bei der Hauptübung proben die Einsatzkräfte auf dem Gelände von John Deere den Ernstfall. © Feuerwehr Ketsch

Ketsch/Brühl. Mit Blaulicht und Sirene rasen mehrere Feuerwehrautos am Samstagmittag zu John Deere ins Ketscher Gewerbegebiet. Eine Lagerhalle steht dort lichterloh in Flammen, Menschenleben stehen auf dem Spiel. Jetzt zählt jede Sekunde. Es gilt nicht nur den Brand zu löschen, sondern auch die vermissten Personen schnellstmöglich aus der Halle zu retten. Das ist das Szenario der diesjährigen Hauptübung der Feuerwehren Brühl und Ketsch.

Einmal pro Jahr treffen sich die beiden Wehren zu einer großen Übung, um die Zusammenarbeit zu festigen. Denn im Ernstfall rücken die Helfer aus Ketsch und Brühl häufig gemeinsam aus – vor allem tagsüber unter der Woche, wenn viele der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte am Arbeiten sind und deshalb weniger Personal zur Verfügung steht als nachts oder am Wochenende. Und dann muss jeder wissen, was er zu tun hat. Damit die Hauptübung, die die beiden Ketscher Elke Schäfer und Timo Dupke geplant haben, möglichst realistisch abläuft, schlagen am Samstag um 14 Uhr zunächst die Funkmeldeempfänger Alarm. Schnell steigen die Feuerwehrmänner und -frauen in die Autos und rüsten sich noch im Fahrzeug aus. Weil ein Brand gemeldet ist, kommen auch direkt die Pressluftatmer zum Einsatz, die vor den giftigen Rauchgasen schützen.

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Ketsch/Brühl: Feuerwehren proben bei Hauptübung den Ernstfall

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Rund zehn Minuten später sind bereits zahlreiche Kräfte an der „brennenden“ Lagerhalle. Die Einsatzleitung hat der Ketscher Tilman Schenk inne – bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Schnell beginnt die Menschenrettung. Mitglieder der Jugendfeuerwehr helfen aus und mimen Verletzte, die aus dem Rauch befreit werden müssen. Gleichzeitig bauen die Retter eine Wasserversorgung auf, denn die Tanks der Fahrzeuge reichen bei einem Brand in dieser Größe nur kurze Zeit aus.

Sechs verletzte Personen bei Hauptübung der Feuerwehren Brühl und Ketsch

Die große Halle im Gewerbegebiet birgt so einige Tücken: Der Bereich, den die Einsatzkräfte nach Personen absuchen, ist sehr groß, und die mit Wasser gefüllten Schläuche müssen über viele Meter hinweg verlegt werden. Insgesamt sechs Verletzte schaffen die Feuerwehrleute aus der Lagerhalle ins Freie. Dort werden sie dann dem Rettungsdienst übergeben, der sich schließlich um sie kümmert.

Ein Feuerwehrmann rettet eine Verletzte Person aus dem Gebäude. © Feuerwehr Ketsch

Damit ist die Arbeit der Einsatzmannschaft aber noch lange nicht getan. Sie löschen das Feuer und bauen parallel sogenannte Dekontaminationsplätze auf. Die „Schwarz-Weiß-Trennung“ – also kontaminierte Materialien von sauberen Materialien zu trennen – wird in den Feuerwehren immer wichtiger. Kleidung und Einsatzmittel, die mit den giftigen Stoffen, die bei einem Brand entstehen, in Berührung kommen, sollen noch an der Einsatzstelle separiert werden. Dafür bauen die Feuerwehren Ketsch und Brühl je einen Platz auf. Wer mit dem Rauch in Berührung gekommen und mit Atemschutz in die Halle gegangen ist, zieht sich dort im Anschluss direkt um.

Nach rund einer Stunde kommt die Meldung: „Feuer schwarz!“ Neun Fahrzeuge und 44 Einsatzkräfte sind insgesamt bei der Hauptübung dabei gewesen. Bei Verpflegung von der Firma John Deere lassen die Teilnehmenden den Übungsnachmittag schließlich gemeinsam ausklingen.

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